docs/Reisebericht-Ukraine07

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date Sun, 04 Nov 2007 11:05:48 +0100
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     1.4  
     1.5  \section*{Sa, 2007-08-18}
     1.6  
     1.7 -Wir sind wohl so um 06:30 Uhr von der Sonne geweckt worden, wobei wir alle wohl ein paar Mal nachts aufgewacht sind. Okay, der Schlaf war nicht der Beste, aber durchaus in Ordnung.
     1.8 +Wir sind wohl so um 06:30 Uhr von der Sonne geweckt worden, wobei wir alle wohl nachts ein paar Mal aufgewacht waren. Okay, der Schlaf war nicht der Beste, aber durchaus in Ordnung.
     1.9  
    1.10  So kurz vor sieben haben die Leute neben uns dann alles zusammengepackt. Lydi \& ich haben uns ein Bad genehmigt (es war wunderbar erfrischend, ohne kalt zu sein). Und Jassi und Malte haben gekuschelt.
    1.11  
    1.12 -Bis Jassi dann von der aufbrechenden Gruppe neben uns erfahren hat, dass auf den Stränden gewöhnlich campen bis 7 Uhr morgens gestattet ist. Danach sind die Badegäste an der Reihe.
    1.13 +Jassi hat dann von der aufbrechenden Gruppe neben uns erfahren, dass an den Stränden campen gewöhnlich bis 7 Uhr morgens gestattet ist. Danach sind die Badegäste an der Reihe.
    1.14  
    1.15 -So haben wir also auch unser Zeug gepackt und uns an der Strße oberhalb der Strände über unsere weiteren Pläne unterhalten.
    1.16 +So haben wir also auch unser Zeug gepackt und uns an der Straße oberhalb der Strände über unsere weiteren Pläne unterhalten.
    1.17  
    1.18 -Klar war, dass wir einen erholsamen Tag verbringen wollten, nach den Anstrengungen von Gestern. Auch war allseits Lust auf Baden vorhanden. Die Frage war eigentlich nur, ob wir an der Küste entlang Richtung Südwesten reisen wollten, oder lieber Richtung Osten. In jedem Fall würden wir dann danach die andere Region über das Inselinnere auch bereisen wollen. Die Touristenstrände von hier über Yalta bis zur Südspitze würden wir alle nur durchreisen wollen, denn die Erfahrung von gestern Nacht hat uns doch gereicht.
    1.19 +Klar war, dass wir einen erholsamen Tag verbringen wollten, nach den Anstrengungen von gestern. Auch war allseits Lust auf Baden vorhanden. Die Frage war eigentlich nur, ob wir an der Küste entlang Richtung Südwesten reisen wollten, oder lieber Richtung Osten. In jedem Fall würden wir danach die andere Region über das Inselinnere auch bereisen wollen. Die Touristenstrände von hier über Yalta bis zur Südspitze wollen wir nur kurz besuchen, wenn überhaupt, denn die Erfahrung von gestern Nacht hat uns doch gereicht.
    1.20  
    1.21  Und so beratschlagten wir und informierten uns im Reiseführer. Und es kristallisierte sich die Variante Nr.2 heraus: Zuerst an der Küste in Richtung Osten nach Sudak (ruhige Küste), dann irgendwann über Feodosiya, Simferopol nach Bakhchysarai und dann von Sevastopol mit dem Zug nach Kiew. Soviel zu unserer Planung für die nächste Woche.
    1.22  
    1.23 -Dann kamen ein Typ mit rotem T-Shirt und sein Freund des Wegs. Sie boten Hilfe und Information an. Insbesondere waren sie aber sehr freundlich. Sie waren nicht nur gerne bereit, uns den Weg zum Busbahnhof zu erklären. Nein, sie wollten nicht nur uns dorthin führen, sondern, sie luden sich gleich zwei unserer Rucksäcke (darunter den größten) auf und nahmen uns mit auf den Fußmarsch zur Stadtmitte.
    1.24 +Dann kamen ein Typ mit rotem T-Shirt und sein Freund des Wegs. Sie boten Hilfe und Information an. Insbesondere waren sie sehr freundlich. Sie erklärten uns nicht nur bereitwillig den Weg zum Busbahnhof. Nein, sie wollten nicht nur uns dorthin führen, sondern, sie luden sich gleich zwei unserer Rucksäcke (darunter den größten) auf und nahmen uns mit auf den Fußmarsch zur Stadtmitte.
    1.25  
    1.26  Und es war eine tolle Erfahrung mit diesen zwei ukrainischen Kletterern über Dies und Das zu reden und Informationen auszutauschen. Wie immer tat Jassi dies und sie ist wie dafür gemacht!
    1.27  
    1.28 @@ -289,17 +289,17 @@
    1.29  
    1.30  Wie so oft im Leben läuft es doch ganz anders als geplant, denn alle Tickets für Trolleybusse nach Sudak waren für diesen Tag verkauft. Und unsere Pläne waren über den Haufen geworfen. Ätsch!
    1.31  
    1.32 -Hier kommt jetzt spätestens der Punkt, an dem man erfährt, was ukrainische Gastfreundschaft wirklich bedeutet. Denn diese zwei freundlichen Herren luden uns zu sich auf den Campingplatz ein. Auch für Essen sei gesorgt, und die Fahrt wollten sie gleich mal regeln gehen. Da fiel bei uns doch schon der Unterkiefer runter!
    1.33 +Spätestens hier kommt jetzt der Punkt, an dem man erfährt, was ukrainische Gastfreundschaft wirklich bedeutet. Denn diese zwei freundlichen Herren luden uns zu sich auf den Campingplatz ein. Auch für Essen sei gesorgt, und die Fahrt wollten sie gleich mal regeln gehen. Da fiel bei uns doch der Unterkiefer runter!
    1.34  
    1.35 -So gingen wir mit ihnen und sie führten uns (nach einer rasanten Taxifahrt ;-) ) zu einer wirklich recht abgelegenen Kiesküste. Es lag zwar ziemlich viel Mülll rum, aber sonst war es echt nett.
    1.36 +So gingen wir mit ihnen und sie führten uns (nach einer rasanten Taxifahrt ;-) ) zu einer wirklich recht abgelegenen Kiesküste. Dort hatten die Zwei mit ihrer Klettergruppe ihr Lager aufgeschlagen. Es lag zwar ziemlich viel Müll rum, aber sonst war es echt nett.
    1.37  
    1.38  Wir erfrischten uns im Wasser und dösten in der Sonne bzw. im Halbschatten, denn es war heiß.
    1.39  
    1.40  Nachmittags gab's gemeinsam Suppe für alle, denn die Gruppe hatte einen Topf auf dem Feuer. Es war einfach ein schönes Essen, bei dem uns natürlich (!) die besten Teller und die besten Löffel angeboten wurden. Dies geschah auf eine selbstverständliche Art, die mich sehr beeindruckt hat!
    1.41  
    1.42 -Jassi konnte die Jungs überreden, dass ich beim Abwasch mithelfen durfte. Die Anderen gingen schon mal in's Wasser um noch die letzte Sonne auszukosten. Ich kam mit dem Spüldienst später nach.
    1.43 +Jassi konnte die Jungs überreden, dass ich beim Abwasch mithelfen ``durfte''. Die Anderen gingen schon mal in's Wasser um noch die letzte Sonne auszukosten. Ich kam nach dem Spülen hinterher.
    1.44  
    1.45 -Dann wurde die Gitarre ausgepackt und einer spielte darauf ein Lied von Liebe und Sehnsucht, oder vielleicht auch von wahrer Freundschaft, oder von den Sternen, und sang russisch dazu. Andere kürzten ihre Fingernägel, lehnten aneinander, oder schauten einfach auf das endlose Meer. Während wieder andere für die nächste Mahlzeit sorgten oder in ihrem Buch lasen --- was für ein Leben!
    1.46 +Dann wurde die Gitarre ausgepackt und einer spielte darauf ein Lied von Liebe und Sehnsucht, oder vielleicht auch von wahrer Freundschaft, oder von den Sternen, und sang russisch dazu. Andere kürzten ihre Fingernägel, lehnten aneinander, oder schauten einfach auf das endlose Meer. Während wieder andere in ihrem Buch lasen oder für die nächste Mahlzeit sorgten --- was für ein Leben!
    1.47  
    1.48  Der Abend klang mit gemeinsamem Essen und Vodka aus. Geschlafen haben wir dann am Strand --- ohne Zelt, den es war gar nicht nötig.
    1.49  
    1.50 @@ -310,35 +310,35 @@
    1.51  
    1.52  Geweckt wurden wir ein weiteres Mal von der Sonne, weil es einfach zu heiß wurde.
    1.53  
    1.54 -Zum Frühstück gab es dann \textit{Plov} (warmes Reis-Allerlei mit Soja-``Fleisch''). Wir sind warmes Frühstück um 08:00 Uhr nicht unbedingt gewöhnt, aber schlecht war es nicht.
    1.55 +Zum Frühstück gab es dann \textit{Plov} (warmes Reis-Allerlei mit Soja-``Fleisch''). Wir sind warmes Frühstück um 08:00 Uhr nicht unbedingt gewöhnt. Aber schlecht war es nicht.
    1.56  
    1.57  Nachdem wir zusammen gepackt hatten, zogen wir los. Dima (Der Boss der Gruppe) ging mit Jassi \& Malte zurück in die Stadt um den Bus zu organisieren. Wir beiden begaben uns mit vier Jungs, die unsere Rucksäcke trugen, auf dem kürzesten Weg zu Straße nach Sudak. Dieser kürzeste Weg war allerdings ein ziemlich anstrengender Aufstieg, auf dem uns die Jungs (mit Rucksack!) locker davon liefen --- wir schnauften hinterher. Nach einer knappen Stunde waren wir dann aber an der Straße und mussten nur noch warten, bis die anderen mit dem Bus ankamen.
    1.58  
    1.59  Einer besorgte Trauben vom einem Feld gegenüber und dann spielten wir Karten. Zuerst das ``Arschloch''-Spiel, dann Schwarzer Peter.
    1.60  
    1.61 -Am Ende kamen wir nicht drum herum, doch ihren kleinen Alutopf als Geschenk mitnehmen zu müssen.
    1.62 +Als die anderen mit dem Bus da waren, kamen wir nicht drum herum, doch ihren kleinen Alutopf als Geschenk mitnehmen zu ``müssen''.
    1.63  
    1.64  Zur Verabschiedung sagten wir uns ein herzliches Lebewohl, dann bestiegen wir den Bus und ließen die Gruppe zurück.
    1.65  
    1.66 -Die Stunden Fahrt im heißen und stickigen Bus waren wirklich eine Qual. Wer es schaffte, der versuchte etwas zu dösen. Wir alle waren froh, als vorbei war! Danach gönnten wir uns ein kaltes Getränk und unser erstes Eis in diesem Urlaub.
    1.67 +Die Stunden Fahrt im heißen und stickigen Bus waren wirklich eine Qual. Wer es schaffte, der versuchte etwas zu dösen. Wir alle waren froh, als vorbei war! Wir gönnten uns ein kaltes Getränk und unser erstes Eis in diesem Urlaub.
    1.68  
    1.69 -Wir wollten nicht direkt in Sudak bleiben, also schnappten wir uns eine dieser Marschrutkas (= ``Schwitzbus'') und fuhren nach Novyi Svit.
    1.70 +Wir wollten nicht direkt in Sudak bleiben, also schnappten wir uns eine dieser Marschrutkas (= ``Schwitzbus'') und fuhren nach Novyi Svit, die Bucht nebenan.
    1.71  
    1.72  Dort legten wir uns in den Schatten. Jassi wollte eine Weile abliegen und Malte blieb bei ihr. Lydi und ich machten uns auf, eine kleine Tour an der Küste zu drehen, um uns einen Platz für den Abend und für die Nacht zu suchen.
    1.73  
    1.74 -Der Strand direkt an der Stadt war echt tourimäßig voll --- nichts für uns. So stiegen wir eben über Felsen am Meer entlang Richtung Osten. Und siehe da: die (Fels-)Küste wurde leerer, wilder, schattiger und romantischer. Es taten sich Buchten auf und immer wieder fanden wir Plätze, die uns gefielen.
    1.75 +Der Strand direkt an der Stadt war echt tourimäßig voll --- nichts für uns. So stiegen wir eben über Felsen am Meer entlang Richtung Osten. Und siehe da: die (Fels-)Küste wurde leerer, wilder, schattiger und romantischer. Es taten sich Buchten auf und immer wieder fanden wir Plätze, die uns gut gefielen.
    1.76  
    1.77 -Als wir wussten, wo wir den Abend verbringen wollten, lenkten wir unsere Schritte gen Straße und liefen auf ihr zurück.
    1.78 +Als wir wussten, wo wir den Abend verbringen wollten, lenkten wir unsere Schritte gen Straße und wanderten auf ihr zurück.
    1.79  
    1.80  Gemeinsam mit den anderen stärkten wir uns in einer Stalovaja, einer Art öffentlicher Kantine.
    1.81  
    1.82  Anschließend nahm ich erneut den Weg über die Felsen, um noch ein paar Fotos zu schießen; während die anderen zuerst einkauften und dann auf der Straße folgten.
    1.83  
    1.84 -Unsere Bucht war toll! Gegen Abend gingen immer mehr Menschen Heim und letztendlich waren wir alleine. Nur ein paar kamen zum kurz baden und gingen dann wieder.
    1.85 +Unsere Bucht war toll! Gegen Abend gingen immer mehr Menschen Heim und letztendlich waren wir alleine. Nur Wenige kamen kurz zum Baden und gingen dann wieder.
    1.86  
    1.87  Seit heute Mittag hatten wir ja einen Topf, welchen wir nun austesten wollten. Also gingen wir auf Holzsuche für ein Feuer. Schließlich hatten wir genug Holz aufgetrieben und das Kochen konnte beginnen.
    1.88  
    1.89 -Die Sonne war längst untergeangen, als wir Männer den Pelmini (Tortellini mit Kartoffel- bzw. Fleichfüllung) im Topf zuschauten, während die Mädels das Nichtstun-müssen genossen.
    1.90 +Die Sonne war längst untergeangen, als wir Männer den Pelmini (Tortellini mit Kartoffel- bzw. Fleichfüllung) im Topf zuschauten, während die Mädels das Nichts-tun-müssen genossen.
    1.91  
    1.92  Das fertige Mahl, zu welchem es frischen Tomatensalat gab, nahmen wir dann unter dem tollen Sternenhimmel ein  \dots und hin und wieder konnte man auch eine Sternschnuppe sehen.
    1.93  
    1.94 @@ -351,17 +351,17 @@
    1.95  
    1.96  Wieder war es die Sonne und die daraus resultierende Hitze, die uns erwachen lies. Heute gab's zum Frühstück Honigbrot und den Rest von gestern abend.
    1.97  
    1.98 -Dann zogen die drei anderen los um die Bustickets für morgen zu besorgen und die Festung in Sudak anzuschauen. Ich blieb am Strand, relaxte, las und hatte ein Auge auf unser Gepäck.
    1.99 +Dann zogen die drei anderen los, um die Bustickets für morgen zu besorgen und die Festung in Sudak anzuschauen. Ich blieb am Strand, relaxte, las und hatte ein Auge auf unser Gepäck.
   1.100  
   1.101  Lydi kam einige Zeit später zurück, während die anderen den Strand nach Südwesten erkundeten. Als diese am Nachmittag zurückkehrten, zogen Lydi und ich los, dieselbe Gegend zu erkunden. Es war eine felsige Küste, die vor allem optisch etwas hergab.
   1.102  
   1.103 -Anschließend bewies Lydi auf dem Markt, dass der Einkauf nun kein Problem mehr darstellt. Und wie so oft war der Komentar auf unsere Antwort, dass wir Deutsche seien: ``Germany gut!'' und ein Grinsen.
   1.104 +Anschließend bewies Lydi auf dem Markt, dass der Einkauf nun kein Problem mehr darstellt. Und wie so oft war der Kommentar auf unsere Antwort, dass wir Deutsche seien: ``Germany gut!'' und ein Grinsen.
   1.105  
   1.106  Als wir in  ``unsere'' Bucht zurückkehrten, hatten Jassi \& Malte ein weiteres Mal Freunde gemacht: ein alternatives ukrainisch-weißrussisches Paar mit einem intelligenten und erzählfreudigen Bub. Wir schwammen noch eine Runde, dann packten wir unsere Sachen. Den geschenkt bekommenen Topf gaben wir an die Drei weiter. Unsere Tupperschüssel vergaßen wir leider unabsichtlich.
   1.107  
   1.108  Dann war verabschieden angesagt. Malte rauchte noch eine Zigarette mit ihnen. Wir gingen schon mal den Hang hoch und warteten auf halber Höhe auf ihn, doch ab diesem Zeitpunkt war Malte verschwunden!
   1.109  
   1.110 -Er kam und kam nicht. Dann gingen wir zur Straße hoch und warteten erneut, und riefen, doch wir bekamen keine Antwort. Als ich nochmal runter stieg um nach ihm zu sehen, meinten die Drei, dass er schon vor langer Zeit losgegangen sei. Wir waren ratlos. Unser Plan war es nun, eine Marschrutka anzuhalten, um mit ihr nach Sudak zu fahren. Die geplante Übernachtung an der Festung und unser Bus um sechs Uhr waren ihm ja bekannt.
   1.111 +Er kam und kam nicht. Dann gingen wir zur Straße hoch und warteten erneut, und riefen: keine Antwort. Als ich nochmal runter stieg, um nach ihm zu sehen, meinten die Drei, dass er schon vor langer Zeit losgegangen sei. Wir waren ratlos. Unser Plan war es nun, eine Marschrutka anzuhalten, um mit ihr nach Sudak zu fahren. Die geplante Übernachtung an der Festung und unser Bus um sechs Uhr waren ihm ja bekannt.
   1.112  
   1.113  An der Festung konnten wir ihn nicht finden und Jassi nahm ein Taxi zum Bahnhof um dort nach ihm zu schauen.
   1.114  
   1.115 @@ -378,21 +378,21 @@
   1.116  
   1.117  Der Handywecker klingelt --- es ist 04:30 Uhr! Keiner ist fertig mit schlafen, aber wir müssen raus. Unser Bus nach Simferopol geht um 06:00 Uhr am Busbahnhof; bis dahin ist es eine Stunde Fußmarsch. So ziehen wir los.
   1.118  
   1.119 -Wir kommen kurz vor sechs an. Zeit für ein kleines Frühstück.
   1.120 +Wir kommen kurz vor Sechs an. Zeit für ein kleines Frühstück.
   1.121  
   1.122 -Kaum eingestiegen, schliefen wir auch die meiste Zeit der zwei Stunden Busfahrt.
   1.123 +Kaum eingestiegen, schliefen wir die meiste Zeit der zwei Stunden Busfahrt.
   1.124  
   1.125 -In Simferopol kauften wir Zugtickets für die Fahrt nach Kiew am 25. und frühstückten ein zweites Mal, jetzt ausgiebig.
   1.126 +In Simferopol kauften wir Zugtickets für die Fahrt nach Kiew am 25. August und frühstückten ein zweites Mal, jetzt ausgiebig.
   1.127  
   1.128 -Es waren noch zwei Stunden bis unser Zug nach Bakchysarai abfuhr. Ich machte ein Nickerchen bei den Rucksäcken, die Anderen Abstecher in die Stadt. Um kurz vor zwölf bestiegen wir den Zug.
   1.129 +Es waren noch zwei Stunden bis unser Zug nach Bakchysarai abfuhr. Ich machte ein Nickerchen bei den Rucksäcken, die Anderen einen Abstecher in die Stadt. Um kurz vor Zwölf bestiegen wir den Zug.
   1.130  
   1.131 -In Bakchysarai wollten wir drei Nächte bleiben um die Umgebung in Tagestouren (mit wenig Gepäck) zu erkunden. Es galt also eine gute (Betten + Dusche) und trotzdem preiswerte (ca. 20 Hryvna) Unterkunft zu finden. Unser Plan war, es in der Umgebung des Khanpalastes zu versuchen. Da Bakchysarai sehr langgezogen ist, war erneut ein betächtlicher Fußmarsch zu leisten. Unterwegs machten wir allerdings Mittagspause mit selbst zubereitetem Tomatensalat.
   1.132 +In Bakchysarai wollten wir drei Nächte bleiben, um die Umgebung in Tagestouren (mit wenig Gepäck) zu erkunden. Es galt also eine gute (Betten + Dusche) und trotzdem preiswerte (für ca. 20 Hryvna, das sind etwa 3 Euro) Unterkunft zu finden. Unser Plan war, es in der Umgebung des Khanpalastes zu versuchen. Da Bakchysarai sehr langgezogen ist, war erneut ein betächtlicher Fußmarsch zu leisten. Unterwegs machten wir allerdings Mittagspause mit selbst zubereitetem Tomatensalat.
   1.133  
   1.134  Anhand des Reiseführers hatten wir ein paar Adressen von Übernachtunsangeboten. Die zweite Adresse war ein Volltreffer. Es kostete nun zwar 25,- pro Person und Nacht im Vierbettzimmer. Aber alles war sehr schön und sauber eingerichtet. Mit schattigen Sitz-/Essmöglichkeiten, ganz vielen Blumen und hervorragenden Duschen. Wir fühlten uns, nach der anstrengenden letzten Zeit, sehr wohl!
   1.135  
   1.136  Da keiner die nötige Lust fand einkaufen zu gehen, beschlossen wir uns heute bekochen zu lassen. Das Restaurant war echt vornehm und wir dinierten königlich.
   1.137  
   1.138 -Heute war definitiv ein es-sich-gutgehen-lassen-Tag!
   1.139 +Heute war definitiv ein ``Es-sich-gutgehen-lassen-Tag''!
   1.140  
   1.141  
   1.142  
   1.143 @@ -403,11 +403,11 @@
   1.144  
   1.145  So gegen Mittag machten wir uns auf, den Khanspalast gleich hier um die Ecke zu besichtigen. Dieser Palastkomplex sei eines der wichtigsten Denkmäler der Krim. Es war dann auch wirklich interessant durch die Höfe zu schlendern und die kunstvolen Gebäude anzuschauen. Insbesondere die Moschee prägte dabei das Bild des großen Innnenhofes.
   1.146  
   1.147 -Nachdem wir genug Palast angeguckt hatten (und dabei auch ein Brautpaar bewundern konnnten), entdeckte Malte noch seinen bisherigen Urlaubshöhepunkt: Alain\& Glenn .... und ihre 40 oder mehr amerikanischen Freunde, die allesamt die englische Touriführung mitmachten. Und zugegebenermaßen: es war ein Vergnügen sie zu beobachten. ;-)
   1.148 +Nachdem wir genug Palast angeguckt hatten (und dabei auch ein Brautpaar bewundern konnnten), entdeckte Malte seinen bisherigen Urlaubshöhepunkt: Alain \& Glenn .... und ihre 40 oder mehr amerikanischen Freunde, die allesamt die englische Touriführung mitmachten. Und zugegebenermaßen: es war ein Vergnügen sie zu beobachten. ;-)
   1.149  
   1.150  Als wir ausgeguckt hatten, trennten sich unsere Wege. Die anderen zwei besorgten alles Nötige für's Abendessen. Wir dagegen besorgten uns ein Eis und entdeckten den wundervollen Maulbeerbaum voller reifer Früchte. Lydi freute sich wie ein Kind an Weihnachten und sah danach wie ein eben solches, das ein Glas Nutella geschenkt bekommen hat, aus \dots nur eben in rot!
   1.151  
   1.152 -Abends gab es dann köstlichen ``Reis mit Scheiß'' und Salat-Allerlei mit TODO (sowas wie Schmand). Kochen durften wir dabei in der Küche der Vermieter; und es war so viel, dass es auch noch für den nächsten Tag reichen sollte.
   1.153 +Abends gab es dann köstlichen ``Reis mit Scheiß'' und Salat-Allerlei mit Smetana (sowas wie Schmand). Kochen durften wir dabei in der Küche der Vermieterin; und es war so viel, dass es auch noch für den nächsten Tag reichen sollte.
   1.154  
   1.155  Zwei Runden ``Bohnanza'' ließen diesen Tag dann ausklingen.
   1.156  
   1.157 @@ -433,11 +433,11 @@
   1.158  
   1.159  Wir Vier verbrachten die folgenden Stunden mit Duschen, Einkaufen, Wäsche waschen (von Hand), lesen und kochen.
   1.160  
   1.161 -Es gab dann primär die Reste von Gestern, die wir gerade so schafften.
   1.162 +Es gab dann primär die Reste von gestern, die wir gerade so schafften.
   1.163  
   1.164  Anschließend wandte sich jeder wieder seinen eigenen Beschäftigungen zu.
   1.165  
   1.166 -Wie es in den nächsten zwei Tagen (bevor wir nach Kiew fahren) weiter geht, hängt von Maltes und meiner Verfassung morgen früh ab. Geplant ist jedenfalls noch ein Besucht von Sevastopol, dem Stützpunkt der Schwarzmeer Flotte.
   1.167 +Wie es in den nächsten zwei Tagen (bevor wir nach Kiew fahren) weiter geht, hängt von Maltes und meiner Verfassung morgen früh ab. Geplant ist jedenfalls noch ein Besucht von Sevastopol, dem Stützpunkt der Schwarzmeerflotte.
   1.168  
   1.169  
   1.170  
   1.171 @@ -446,15 +446,15 @@
   1.172  
   1.173  Die Nacht auf der Liege im Freien war wirklich angenehm gewesen. Inzwischen geht es Malte und mir auch wieder besser.
   1.174  
   1.175 -Wir packten zusammen und räumten unser Zimmer, dann zogen wir los. Wir nahmen die Marschrutka zum Bahnhof um uns den ermüdenden Fußmarsch zu ersparen. Marshrutkas kosten für gewöhnlich einen, oder auch mal zwei, Hryvna pauschal (egal wie weit man fährt). Mit unseren Rucksäcken durften wir schon mal den gleichen Betrag zusätzlich drauflegen. Dies liegt jedoch im Ermessen des Fahrers.
   1.176 +Wir packten zusammen und räumten unser Zimmer, dann zogen wir los. Wir nahmen die Marschrutka zum Bahnhof, um uns den ermüdenden Fußmarsch zu ersparen. Marshrutkas kosten für gewöhnlich einen, oder auch mal zwei, Hryvna (= 15-30ct) pauschal (egal wie weit man fährt). Mit unseren Rucksäcken durften wir schon mal den gleichen Betrag zusätzlich drauflegen. Dies liegt jedoch im Ermessen des Fahrers.
   1.177  
   1.178  Wir hatten eine Stunde bis der Zug fuhr. Diese verbrachten die Anderen auf dem Markt um die Ecke (wo man frisch geschlachtete Fleischstücke bewundern konnte), ich bleib beim Gepäck.
   1.179  
   1.180  Im Zug spielte einer Gitrarre und ein paar sangen mit. Wir saßen auf dem Gang.
   1.181  
   1.182 -Sevastopol, hier waren wir nun, in der letzten Stadt in die uns unser Weg auf der Krim noch führen sollte.
   1.183 +Sevastopol, hier waren wir nun, in der letzten Stadt, in die uns unser Weg auf der Krim noch führte.
   1.184  
   1.185 -Wir machten uns auf die Suche nach einem Zimmer und waren bald schon von einer Gruppe Frauen umringt, die wild auf uns einredeten. Wir Drei standen eher planlos da, verstanden wir doch nichts von all dem was diese uns zu sagen hatten. Jassi jedoch meisterte die Lage und kurze Zeit später waren wir auch schon auf dem Weg zu der Wohnung einer alten Frau, wo wir für 30 Hryvna pro Person schlafen konnten. Die Wohnung war sehr ordentlich und uns standen drei Zimmer mit fünf Betten zur Verfügung.
   1.186 +Wir machten uns auf die Suche nach einem Zimmer und waren bald schon von einer Gruppe Frauen umringt, die wild auf uns einredeten. Wir Drei standen eher planlos da, verstanden wir doch nichts von all dem, was diese uns zu sagen hatten. Jassi jedoch meisterte die Lage und kurze Zeit später waren wir auch schon auf dem Weg zu der Wohnung einer alten Frau, wo wir für 30 Hryvna pro Person schlafen konnten. Die Wohnung war sehr ordentlich und uns standen drei Zimmer mit fünf Betten zur Verfügung.
   1.187  
   1.188  Die drei Anderen nutzten den Nachmittag um die Stadt zu erkunden. Da heute Unabhängigkeitstag war, konnten sie auch dem einen oder anderen Orchester auf öffentlichen Plätzen lauschen.
   1.189  
   1.190 @@ -465,19 +465,19 @@
   1.191  
   1.192  \section*{Sa, 2007-08-25}
   1.193  
   1.194 -Nach dem Frühstück machten sich Lydi und ich auf um uns den Hafen und ein bisschen Stadt anzuschauen, schließlich hatte ich bis auf den Bahnhof noch nichts gesehen.
   1.195 +Nach dem Frühstück machten sich Lydi und ich auf, um uns den Hafen und ein bisschen Stadt anzuschauen, schließlich hatte ich, bis auf den Bahnhof, noch nichts gesehen.
   1.196  
   1.197  Wir nahmen den Trolleybus und sahen Kriegsschiffe, U-Boote, zivile Schiffe, Einkaufsmeilen, haufenweise Zeichen Sevastopols politischer und vor allem militärischer Wichtigkeit, eine Lenin-Statue, und was man halt sonst noch so in Städten sehen kann.
   1.198  
   1.199 -Jassi und Malte machten ihre eigene Tour durch die Stadt. Dort fand Jassi dann auch endlich Ersatz für ihre liegen gelassene Brille.
   1.200 +Jassi und Malte machten ihre eigene Tour durch die Stadt. Dort fand Jassi dann auch endlich Ersatz für ihre Brille, die sie irgendwo liegen gelassen hatte.
   1.201  
   1.202 -Im Zug trafen wir dann wieder auf diesen herumreisenden Gitarrespieler, der mit seinen Songs ein Lächeln auf meine Lippen und Hüpflust in mein Herz zaubern kann. Und er verewigte sich in diesem Bericht --- Yeah!
   1.203 +Im Zug nach Simferopol trafen wir dann wieder auf diesen herumreisenden Gitarrespieler, der mit seinen Songs ein Lächeln auf meine Lippen und Hüpflust in mein Herz zaubern kann. Und er verewigte sich in diesem Bericht --- Yeah!
   1.204  
   1.205  % TODO: Autogramm vom Gitarrist einfügen
   1.206  
   1.207  In Simferopol hatten wir noch 2,5 Stunden Aufenthalt, die mit Markt besuchen, auf dem Boden rumhocken, Leute angucken und Abendessen gefüllt wurden.
   1.208  
   1.209 -Dann bestiegen wir den Zug, in dem wir die folgenden 18 Stunden verbringen sollten. Wieder Schlafwagen (klar), aber eine Klasse tiefer (d.h. keine geschlossenen Abteils), dafür lagen wir aber alle beieinander in einer Ecke.
   1.210 +Dann bestiegen wir den Zug nach Kiew, in dem wir die folgenden 18 Stunden verbringen sollten. Wieder Schlafwagen (klar), aber eine Klasse tiefer (d.h. keine geschlossenen Abteils), dafür lagen wir aber alle beieinander in einer Ecke.
   1.211  
   1.212  Nach einer Partie ``Wizard'' legten wir uns dann hin.
   1.213  
   1.214 @@ -486,54 +486,54 @@
   1.215  
   1.216  \section*{So, 2007-08-26}
   1.217  
   1.218 -Bevor wir um halb eins in Kiew waren, passierte nicht besonders viel. Wir sind es ja nun schon gewöhnt, uns die Zeit im Zug zu vertreiben: Das wird geschlafen, gelesen, gegessen, zum Fenster rausgeguckt, es werden Kreuzworträtsel gelöst (oder es zumindest versucht), \dots
   1.219 +Bevor wir um halb eins in Kiew waren, passierte nicht besonders viel. Wir sind es ja nun schon gewöhnt, uns die Zeit im Zug zu vertreiben: Da wird geschlafen, gelesen, gegessen, zum Fenster rausgeguckt, es werden Kreuzworträtsel gelöst (oder es zumindest versucht), \dots
   1.220  
   1.221 -Dann waren wir in Kiew, in einem Bahnhof, der an einigen Ecken nach Flughafen erinnert. Hier trafen wir auch die drei von Jassis Freunden, die mit ihr in den nächsten Tagen ein Workcamp leiten.
   1.222 +Dann waren wir in Kiew, in einem Bahnhof, der an einigen Ecken an Flughafen erinnert. Hier trafen wir auch drei von Jassis Freunden, die mit ihr in den nächsten Tagen ein Workcamp leiten.
   1.223  
   1.224  Bevor wir allerdings mit ihnen loszogen, wollten wir uns noch um Lydis und mein Rückfahrticket kümmern --- denn wir fahren alleine Heim, während die anderen Zwei noch dieses Workcamp hier in der Ukraine haben.
   1.225  
   1.226 -Nun war es aber so, dass die gute Frau am Schalter nur Direktfahrten buchen konnte. Nach Passau ist aber nur mit Umsteigen möglich. Die Alternativen waren jetzt Budapest und dort selbst ein Ricket nach Passau besorgen, oder Berlin und von dort ingendwie (Mitfahrgelegenheit oder trampen) nach Hause.
   1.227 +Nun war es aber so, dass die gute Frau am Schalter nur Direktfahrten buchen konnte. Nach Passau ist aber nur mit Umsteigen möglich. Die Alternativen waren jetzt Budapest und dort selbst ein Ticket nach Passau besorgen, oder Berlin und von dort irgendwie (Mitfahrgelegenheit oder Trampen) nach Hause.
   1.228  
   1.229 -Da wir erst übermorgen früh los wollten um uns Kiew noch anschauen zu können, verschoben wir die Entscheidung erst mal.
   1.230 +Da wir erst übermorgen früh los wollten, um uns Kiew noch anschauen zu können, verschoben wir die Entscheidung erst mal.
   1.231  
   1.232  Zur Möglichkeit Heimfahrt per Bus konnten wir keinerlei Informationen bekommen, da Sonntag war.
   1.233  
   1.234 -Wir nahmen die Metro zur Nächtigungsstätte. Jassi, Malte und die anderen drei hatten sich für das Workcamp in eine Art Jugendherberge einquartiert. Der Versuch uns dort einzuschmuggeln war leider nicht so sehr erfolgreich. Wir wurden gleich im Eingangsbereich von einer bissigen Wachfrau abgefangen, kamen aber trotzdem nach oben. Dort haben wir dann auch in Jassis und Maltes Zimmer geschlafen.
   1.235 +Wir nahmen die Metro zur Nächtigungsstätte. Jassi, Malte und die anderen drei hatten sich für das Workcamp in eine Art Jugendherberge einquartiert. Der Versuch uns dort einzuschmuggeln war leider nicht erfolgreich. Wir wurden gleich im Eingangsbereich von einer bissigen Wachfrau abgefangen, schafften es aber trotzdem nach oben. Dort haben wir dann auch in Jassis und Maltes Zimmer geschlafen.
   1.236  
   1.237 -Bevor wir uns allerdings schlafen legten, gab's noch ein gemeinsames Abendessen zu siebt. Es gab Riesen-Pelmini mit Hackfleisch oder süßem Käse und dazu Gurkensalat.
   1.238 +Bevor wir uns allerdings schlafen legten, gab's noch ein gemeinsames Abendessen zu siebt. Wir genossen Riesen-Pelmini mit Hackfleisch oder süßem Käse und dazu Gurkensalat.
   1.239  
   1.240  Mit vollem Bauch hauten wir uns dann auf's Ohr.
   1.241  
   1.242 -Nachts machte die Hausverwaltung dann nochmal Stress wegen Lydi und mir. Was da aber raus kam weiß ich noch nicht.
   1.243 +Nachts machte die Hausverwaltung dann nochmal Stress wegen Lydi und mir. Davon bekamen wir aber nicht mehr viel mit.
   1.244  
   1.245  
   1.246  
   1.247  
   1.248  \section*{Mo, 2007-08-27}
   1.249  
   1.250 -Wir haben nun also doch offiziell hier geschlafen. Nachts hat Jassi noch für uns gezahlt.
   1.251 +Nun erfuhren wir auch was in der Nacht noch abging: Wir hatten nun also doch offiziell hier geschlafen. Nachts hat Jassi noch für uns gezahlt.
   1.252  
   1.253  Morgens gab's dann gemeinsames Frühstück, nach dem wir in die Stadt aufbrechen wollten.
   1.254  
   1.255  Brians Zimmerschloss ließ sich nicht mehr öffnen und so blieben er und Anja erst mal da. Wir wollten sie später in der Stadt wieder treffen. Malte ruhte sich im Bett aus und ich zog mit den Mädels los.
   1.256  
   1.257 -Unser erster Weg führte uns in's Internet-Cafe um uns nach Mitfahrgelegenheiten von Berlin, Prag und Budapest in die Heimat schlau zu machen. Gerade von Berlin aus gab es da allerhand.
   1.258 +Unser erster Weg führte uns in's Internet-Cafe um uns nach Mitfahrgelegenheiten von Berlin, Prag und Budapest in die Heimat schlau zu machen. Gerade von Berlin aus gab es da Allerhand.
   1.259  
   1.260  Weiter ging es zur Sophienkathedrale (UNESCO Weltkulturerbe). Danach zur Klosterkirche St. Michael, einer beeindruckenden Kirche mit reich bemalten und vergoldeten Innenwänden --- auf jeden Fall sehenswert!
   1.261  
   1.262  Dann kehrten wir zum zentralen Platz ``Majdan'' zurück, wo Jassi sich mit Anja und Brian traf. Lydi und ich besuchten die Toilette bei McDonalds (!) und zogen dann alleine los. Besser gesagt, zog Lydi alleine los, mir war mehr nach ausruhen. schließlich bin ich noch nicht ganz gesund.
   1.263  
   1.264 -Ich legte mich also an den Rand eines dieser Plätze mit allerlei interessanter Gebäude ringsum. Dort döste ich in der Sonne, bis \dots plötzlich zwei Polizisten vor mir standen und mich irgendwas fragten, das ich nicht verstand. Ob sie kein Englisch konnten, oder es nur nicht einsetzen wollten, kann ich nicht sagen. ``Passport'' und ``Visa'' waren jedenfalls die einzigen Worte, die ich verstand. Glücklicherweise hatte Lydi unsere Pässse bei mir deponiert --- wäre sicher interessant gewesen die Umstände andernfalls zu erklären. So beäugten sie meinen Pass und gaben mir dann zu verstenen, dass man sich nicht längere Zeit in der Nähe von politischen oder militärischen Gebäuden niederlassen sollte. (Oder fürchteten sie in mir etwa einen polnischen Spion \dots mit Bart, langen Haaren, lässiger Badeshorts und Krakow-T-Shirt \dots ?) Jedenfalls ein interessanter Zwischenfall.
   1.265 +Ich legte mich also an den Rand eines dieser Plätze mit allerlei interessanter Gebäude ringsum. Dort döste ich in der Sonne, bis \dots plötzlich zwei Polizisten vor mir standen und mich irgendwas fragten, das ich nicht verstand. Ob sie kein Englisch konnten, oder es nur nicht einsetzen wollten, kann ich nicht sagen. ``Passport'' und ``Visa'' waren jedenfalls die einzigen Worte, die ich verstand. Glücklicherweise hatte Lydi unsere Pässse bei mir deponiert --- wäre sicher interessant gewesen die Umstände andernfalls zu erklären. So beäugten sie meinen Pass und gaben mir dann zu verstehen, dass man sich nicht längere Zeit in der Nähe von politischen oder militärischen Gebäuden niederlassen sollte. (Oder fürchteten sie in mir etwa einen polnischen Spion \dots mit Bart, langen Haaren, lässiger Badeshorts und Krakow-T-Shirt \dots ?) Jedenfalls ein interessanter Zwischenfall.
   1.266  
   1.267 -Als Lydi wieder da war, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, wo wir wieder auf die Anderen treffen wollten. So stand Trolleybus und Metro an, die wir allein bewältigen mussten. Es war aber kein Problem, die Beschreibung die uns die anderen geliefert hatten, passte wunderbar. Und schon waren wir am Treffpunkt der Workcamps, wo die Teilnehmer nach und nach zusammen kamen.
   1.268 +Als Lydi wieder da war, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, wo wir wieder auf die Anderen treffen wollten. So standen für uns Trolleybus und Metro an, die wir allein bewältigen mussten. Es war aber kein Problem, die Beschreibung die uns die anderen geliefert hatten, passte wunderbar. Und schon waren wir am Treffpunkt der Workcamps, wo die Teilnehmer nach und nach zusammen kamen.
   1.269  
   1.270 -Dann brach die Workcamp-Gruppe auf Richtung Nachtlager und Jassi mit uns zwei um uns Zugtickets in die Heimat zu kaufen.
   1.271 +Dann brach die Workcamp-Gruppe auf Richtung Nachtlager und Jassi mit uns Zweien um uns Zugtickets in die Heimat zu kaufen.
   1.272  
   1.273 -Tickets nach Berlin? --- Keine Chance! --- Hä? --- Jedenfalls nicht für morgen. --- Toll! Für Budapest das selbe. Lediglich für Prag hätte es eventuell noch was gegeben. So waren unsere Pläne erneut dahin.
   1.274 +Tickets nach Berlin? --- Keine Chance! --- Hä? --- Jedenfalls nicht für morgen. --- Toll! Für Budapest das Selbe. Lediglich für Prag hätte es eventuell noch was gegeben. So waren unsere Pläne erneut dahin.
   1.275  
   1.276 -Gekauft haben wir dann Kiew---Warschau, denn die gab es; und um endlich mal loszukommen. Und weil man von Warschau nach Berlin alle zwei Stunden fahren könne. Okay, immerhin dieser Schritt wäre geschafft. Der Zug geht dann morgen um 12:41 Uhr.
   1.277 +Um endlich mal loszukommen, haben wir dann Kiew---Warschau gekauft, denn die gab es. Auch weil man von Warschau nach Berlin alle zwei Stunden fahren könne. Okay, immerhin dieser Schritt wäre geschafft. Der Zug geht dann morgen um 12:41 Uhr.
   1.278  
   1.279 -Im Zimmer angekommen, kippte ich gleich in's Bett.
   1.280 +Im Zimmer angekommen, kippte ich gleich k.o. ins Bett.
   1.281  
   1.282  
   1.283  
   1.284 @@ -541,15 +541,15 @@
   1.285  
   1.286  \section*{Di, 2007-08-28}
   1.287  
   1.288 -Nach Frühstück in großer Runde mit den Workcamplern, hatte für uns die Stunde des Aufbruchs geschlagen. Wir packten, verabschiedeten Jassi und Malte und zogen alleine unseres Wegs. Mit Trolleybus und Metro fast schon sourverän durch Kiew zum Bahnhof. Dort haben wir uns nochmal mit Essen und Trinken eingedeckt \dots und dann saßen wir auch schon im Zug nach Warschau.
   1.289 +Nach dem Frühstück in großer Runde mit den Workcamplern, hatte für uns die Stunde des Aufbruchs geschlagen. Wir packten, verabschiedeten Jassi und Malte und zogen alleine unseres Wegs. Mit Trolleybus und Metro fast schon sourverän durch Kiew zum Bahnhof. Dort haben wir uns nochmal mit Essen und Trinken eingedeckt \dots und dann saßen wir auch schon im Zug nach Warschau.
   1.290  
   1.291 -Wir aßen gemütlich, lasen, Lydi lernte Sechsundsechzig, wir kauften ein Kilo Äpfel mit Druckstellen während eines Haltes und wir fanden auch jemanden, der uns die im Rucksack vergessenen (fertig frankierten) Postkarten einwarf. So rollten wir Stunde um Stunde dahin, während draußen endlose Getreidefelder vorbei zogen. So würde man das wohl erwarten, tatsächlich ist es daußen aber eher grün statt gelb. Trotzdem gibt es natürlich diese weitreichenden Ährenlandschaften , nur halt nicht gerade hier.
   1.292 +Wir aßen gemütlich, lasen, Lydi lernte Sechsundsechzig, wir kauften, während eines Halts, ein Kilo Äpfel mit Druckstellen und wir fanden auch jemanden, der uns die im Rucksack vergessenen (fertig frankierten) Postkarten einwarf. So rollten wir Stunde um Stunde dahin, während draußen endlose Getreidefelder vorbei zogen. So würde man das wohl erwarten, tatsächlich ist es daußen aber eher grün statt gelb. Trotzdem gibt es natürlich diese weitreichenden Ährenlandschaften , nur halt nicht gerade hier.
   1.293  
   1.294 -Gegen Abend begannen dann allerlei Fahrgäste allerlei Zeugs hinter Wandverkleidungen und so zu verstecken. Zwei Typen versuchten gar in unserem Abteil etwas unterzubringen --- wir waren fassungslos. Krass! Je näher die Grenze kam, desto fleißiger wurde gearbeitet, bis dann irgendwann jeder fertig war.
   1.295 +Gegen Abend begannen dann diverse Fahrgäste allerlei Zeugs hinter Wandverkleidungen und so zu verstecken. Zwei Typen versuchten gar in unserem Abteil etwas unterzubringen --- wir waren fassungslos. Krass! Je näher die Grenze kam, desto fleißiger wurde gearbeitet, bis dann irgendwann jeder fertig war.
   1.296  
   1.297 -Und dann waren wir an der Grenze. Die Passformalitätten liefen wir gewohnt ab. Dass unser Zug jedoch in eine rießige Halle fuhr, dort angehoben wurde und dann halb zerlegt, das war eine neue Erfahrung. Das versteckte Gepäck der neben uns liegenden wurde Stück für Stück zum Vorschein gebracht, und auch einigen anderen Fahrgästen ging es nicht anders. Wir dagegen hatten keinerlei Probleme, so mussten wir nicht mal unsere Rucksäcke öffnen.
   1.298 +Und dann waren wir an der Grenze. Die Passformalitäten liefen wie gewohnt ab. Dass unser Zug jedoch in eine riesige Halle fuhr, dort angehoben und halb zerlegt wurde, das war eine neue Erfahrung. Das versteckte Gepäck der neben uns Liegenden wurde Stück für Stück zum Vorschein gebracht, und auch einigen anderen Fahrgästen ging es nicht anders. Wir dagegen hatten keinerlei Probleme, so mussten wir nicht mal unsere Rucksäcke öffnen.
   1.299  
   1.300 -Ein paar Stunden später rollte der Zug wieder (jetzt auf polnischen Gleisen) und um 7 Uhr liefen wir in Warschau ein.
   1.301 +Ein paar Stunden später rollte der Zug wieder (jetzt auf polnischen Gleisen) und um 7 Uhr morgens liefen wir in Warschau ein.
   1.302  
   1.303  
   1.304  
   1.305 @@ -557,19 +557,19 @@
   1.306  
   1.307  \section*{Mi, 2007-08-29}
   1.308  
   1.309 -Nachdem wir uns etwas umgeschaut hatten, wollten wi zuerst für unsere Tickets nach Berlin besorgen. Sprachversuche in Englisch waren leider nicht besonders erfolgreich, aber als wir erst am richtigen Schalter (für ausländische Tickets) waren, war der Rest mit Englisch ganz easy. Wir tauschten Geld und schon waren wir im Besitz einer Reiseberechtigung in die deutsche Hauptstadt.
   1.310 +Nachdem wir uns etwas umgeschaut hatten, wollten wir zuerst unsere Tickets nach Berlin besorgen. Sprachversuche in Englisch waren leider nicht besonders erfolgreich. Aber als wir am richtigen Schalter (für ausländische Tickets) waren, war der Rest mit Englisch ganz easy. Wir tauschten Geld und schon waren wir im Besitz einer Reiseberechtigung in die deutsche Hauptstadt.
   1.311  
   1.312 -Wir hatten vier Stunden Zeit, bis unser Zug auslief und so wollten wir uns um unsere Bedürfnisse Nr.2 und 3 kümmern: Frühstücken und eine einladende Toilette besuchen. Letzteres fanden wir an einem Ort, den wir sonst zu meiden pflegen: McDonalds. Dennoch, die Sauberkeit der Toiletten dort ist immer auf gutem Niveau. In manchen Gegenden sind sie WCs dort auch die besten die man so finden kann.
   1.313 +Wir hatten nun vier Stunden Zeit, bis unser Zug auslief und so wollten wir uns um unsere Bedürfnisse Nr.2 und 3 kümmern: Frühstücken und eine einladende Toilette besuchen. Letzteres fanden wir an einem Ort, den wir sonst zu meiden pflegen: McDonalds. Dennoch, die Sauberkeit der Toiletten dort ist immer auf gutem Niveau. In manchen Gegenden sind die WCs dort auch die besten, die man so finden kann.
   1.314  
   1.315 -Zum Frühstück gab's was vom Bäcker um die Ecke und wir saßen auf einer Parkbank umgeben von Hochäusern, Denkmälern, historischen Gebäuden, einem Rosenbeet, neben einer Dessous-Werbung am Fuße des Kulturpalastes mitten in Warschau --- geil!
   1.316 +Zum Frühstück gab's was vom Bäcker um die Ecke und wir saßen auf einer Parkbank umgeben von Hochhäusern, Denkmälern, historischen Gebäuden \& einem Rosenbeet, neben einer Dessous-Werbung am Fuße des Kulturpalastes mitten in Warschau --- geil!
   1.317  
   1.318  Dann ein bisschen durch die Straßen gelaufen, im Internet-Cafe nach Mitfahrgelegenheiten ab Berlin gesucht, und dann noch die letzten Zloty im Supermarkt für Essen und Süßigkeiten verprasst.
   1.319  
   1.320 -Wir wir inzwischen ja nun wissen, kann man im Zug: schlafen, dösen, lesen, kreuzworträtseln, essen, reden, \dots
   1.321 +Wie wir inzwischen ja nun wissen, kann man im Zug: schlafen, dösen, lesen, kreuzworträtseln, essen, reden, \dots
   1.322  
   1.323 -Und wir haben dann auch eine Mitfahrgelegenheit von Berlin ab gefunden. Also nicht in Berlin schlafen müssen, und auch sonst nichts, denn wir wurden direkt am Bahnhof abgeholt. Zwei Studenten aus Gießen nahmen uns nach Erfurt mit.
   1.324 +Und wir haben dann auch eine Mitfahrgelegenheit ab Berlin gefunden. Also nicht in Berlin schlafen müssen, und auch sonst nichts, denn wir wurden direkt am Hauptbahnhof abgeholt. Zwei Studenten aus Gießen nahmen uns nach Erfurt mit.
   1.325  
   1.326 -Dort konnten wir bei Verwandten von Lydi übernachten. Ihr Onkel holte uns ab und brachte uns zu sich Heim. Wir nächtigten auf dem Schlafsofa.
   1.327 +Dort konnten wir bei Verwandten von Lydi übernachten. Ihr Onkel holte uns ab und brachte uns zu sich. Wir nächtigten auf dem Schlafsofa.
   1.328  
   1.329  Besser hätte es uns gar nicht ergehen können!
   1.330  
   1.331 @@ -579,7 +579,7 @@
   1.332  
   1.333  Am Morgen bekamen wir ein königliches Frühstück von Lydis Oma. Dann ging's in die Stadt, wo wir uns mittags dann eine echte Thüringer Rostbratwurst gegönnt haben --- ist doch Pflicht!
   1.334  
   1.335 -Später sind wir dann über die berühmte Krämberbrücke geschlendert, als eine ältere Frau ``Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!'' rief und mir (``Hey Großer mit dem Zöpfchen'') eine Gladiole schenkte. Ich tat darauf hin Gutes und schenkte die rot blühende Blume einer Person die sie auf jeden Fall verdient.
   1.336 +Später sind wir dann über die berühmte Krämerbrücke geschlendert, als eine ältere Frau ``Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!'' rief und mir (``Hey Großer mit dem Zöpfchen'') eine Gladiole schenkte. Ich tat darauf hin Gutes und schenkte die rot blühende Blume einer Person, die sie auf jeden Fall verdient.
   1.337  
   1.338  Der Rückweg zu Lydis Verwandten führte uns am Nettelbeckufer entlang.
   1.339  
   1.340 @@ -589,11 +589,11 @@
   1.341  
   1.342  \section*{Fr, 2007-08-31}
   1.343  
   1.344 -Nach dem Aufstehen wartete wieder ein wundervolles Frühstück auf uns. Gut gestärkt machten wir uns auf, erneut die Stadt zu erkunden, hatten wir doch Gestern unseren Weg eher im Schnelldurchlauf zurückgelegt. So stand heute auch der Dom auf dem Programm, den wir gestern links liegen gelassen hatten.
   1.345 +Nach dem Aufstehen wartete wieder ein wundervolles Frühstück auf uns. Gut gestärkt machten wir uns auf, erneut die Stadt zu erkunden, hatten wir doch gestern unseren Weg eher im Schnelldurchlauf zurückgelegt. So stand heute auch der Dom auf dem Programm, den wir gestern links liegen gelassen hatten.
   1.346  
   1.347  Nach einigen Stunden Stadtrundgang merkten wir dann ein weiteres Mal, dass Städte erkunden eine anstrengende Tätigkeit ist. Und so machten wir uns auf in Richtung Bett und Sofa, um uns noch ein wenig zu erholen, vor der letzten großen Wegstrecke heute abend.
   1.348  
   1.349 -Zum Abschluss unseres Erfurt-Aufenthalts gab's noch Abendessen bei Oma, dann waren wir auch schon weg --- auf der Autobahn gen Heimat.
   1.350 +Zum Abschluss unseres Erfurt-Aufenthalts gab's noch Abendessen bei Oma, dann waren wir auch schon weg --- per Mitfahrgelegenheit auf der Autobahn gen Heimat.
   1.351  
   1.352  Nach unglaublichen 2,5 Stunden sahen wir dann die vertraute Lichtkulisse von Stuttgart bei Nacht. Wir waren angekommen, am Endpunkt dieses Sommerurlaubs.
   1.353