Mercurial > docs > cut
annotate cut.txt @ 17:08f539a5445d
Ueberarbeitung der Formulierungen, hauptsaechlich
author | markus schnalke <meillo@marmaro.de> |
---|---|
date | Wed, 13 May 2015 07:18:16 +0200 |
parents | 4d8196c836d8 |
children | b1e7b45fb3c8 |
rev | line source |
---|---|
6 | 1 cut - cut out selected fields of each line of a file |
2 ---------------------------------------------------- | |
3 markus schnalke <meillo@marmaro.de> | |
4 2015-05 | |
0 | 5 |
6 | |
1 | 7 Cut ist ein klassisches Programm im Unix-Werkzeugkasten. |
8 | 8 In keinem ordentlichen Tutorial zur Shellprogrammierung fehlt |
9 | 9 es, denn es ist ein schoenes, praktisches und anschauliches |
10 Helferlein. Hier soll ein wenig hinter seine Fassade geschaut | |
11 werden. | |
0 | 12 |
13 | |
4 | 14 Funktionsweise |
15 | |
8 | 16 Urspruenglich hatte cut zwei Modi, die spaeter um einen dritten |
9 | 17 erweitert wurden. Cut schneidet entweder gewuenschte Zeichen aus |
18 den Zeilen der Eingabe oder gewuenschte, durch Trennzeichen | |
8 | 19 definierte, Felder. |
0 | 20 |
9 | 21 Der Zeichenmodus ist optimal geeignet um Festbreitenformate zu |
8 | 22 zerteilen. So kann man damit beispielsweise bestimmte |
9 | 23 Zugriffsrechte aus der Ausgabe von `ls -l' ausschneiden, in |
24 diesem Beispiel die Rechte des Besitzers: | |
0 | 25 |
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26 $ ls -l foo |
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27 -rw-rw-r-- 1 meillo users 0 May 12 07:32 foo |
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28 |
4 | 29 $ ls -l foo | cut -c 2-4 |
30 rw- | |
0 | 31 |
4 | 32 Oder die Schreibrechte des Besitzers, der Gruppe und der |
33 Welt: | |
0 | 34 |
4 | 35 $ ls -l | cut -c 3,6,9 |
36 ww- | |
0 | 37 |
4 | 38 Mit cut lassen sich aber auch Strings kuerzen. |
0 | 39 |
10 | 40 $ long=12345678901234567890 |
41 $ echo "$long" | cut -c -10 | |
42 1234567890 | |
0 | 43 |
10 | 44 Dieser Befehl gibt die ersten maximal 10 Zeichen von |
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45 `$long' aus. (Alternativ kann man hierfuer `printf |
10 | 46 "%.10s\n" "$long"' verwenden.) |
0 | 47 |
4 | 48 Geht es aber nicht um die Darstellung von Zeichen, sondern um |
8 | 49 ihre Speicherung, dann ist `-c' nicht unbedingt geeignet. |
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50 Frueher, als US-ASCII noch die omnipraesente Zeichenkodierung |
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51 war, wurde jedes Zeichen mit genau einem |
4 | 52 Byte gespeichert. Somit selektierte `cut -c' gleichermassen |
53 sowohl Ausgabezeichen als auch Bytes. Mit dem Aufkommen von | |
54 Multibyte-Kodierungen (wie UTF-8) musste man sich jedoch von | |
55 dieser Annahme loesen. In diesem Zug bekam cut mit | |
9 | 56 POSIX.2-1992 einen Bytemodus (Option `-b'). Will man |
4 | 57 also nur die ersten maximal 500 Bytes vor dem |
0 | 58 Newline-Zeichen stehen haben (und den Rest stillschweigend |
59 ignorieren), dann macht man das mit: | |
60 | |
6 | 61 $ cut -b -500 |
0 | 62 |
4 | 63 Den Rest kann man sich mit `cut -b 501-' einfangen. Diese |
8 | 64 Funktion ist insbesondere fuer POSIX wichtig, da man so |
65 Textdateien mit begrenzter Zeilenlaenge erzeugen kann. | |
4 | 66 [ http://pubs.opengroup.org/onlinepubs/9699919799/utilities/cut.html#tag_20_28_17 |
0 | 67 |
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68 Wenn auch der Bytemodus neu eingefuehrt worden war, so sollte |
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69 er sich doch nur so verhalten wie der alte Zeichenmodus |
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70 normalerweise schon implementiert war. Beim Zeichenmodus aber |
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71 wurde eine neue Implementierungsweise gefordert. Das Problem |
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72 war also nicht, den neuen Bytemodus zu implementieren, sondern |
10 | 73 den Zeichenmodus neu zu implementieren. |
74 | |
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75 Neben dem Zeichen- und Bytemodus bietet cut noch den |
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76 Feldmodus, den man mit `-f' einleitet. Mit ihm |
4 | 77 koennen Felder ausgewaehlt werden. Das Trennzeichen (per |
78 Default der Tab) kann mit `-d' geaendert werden. | |
0 | 79 |
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80 Der typische Anwendungsfall fuer cut im Feldmodus ist die |
8 | 81 Auswahl von Information aus der passwd-Datei. So z.B. der |
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82 Benutzername und seine ID: |
0 | 83 |
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84 $ cut -d: -f1,3 /etc/passwd |
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85 root:0 |
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86 bin:1 |
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87 daemon:2 |
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88 mail:8 |
9 | 89 ... |
0 | 90 |
91 (Die Argumente fuer die Optionen koennen bei cut uebrigens | |
8 | 92 mit Whitespace abgetrennt oder direkt angehaengt folgen.) |
0 | 93 |
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94 Dieser Feldmodus ist fuer einfache tabellarische Dateien, |
4 | 95 wie eben die passwd, gut geeignet. Er kommt aber schnell an |
9 | 96 seine Grenzen. Gerade der haeufige Fall, dass an Whitespace |
0 | 97 in Felder geteilt werden soll, wird damit nicht abgedeckt. |
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98 Der Delimiter kann bei cut nur genau ein Zeichen sein. Es kann |
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99 also nicht sowohl an Leerzeichen als auch an Tabs aufgetrennt |
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100 werden. Auch unterteilt cut an jedem Trennzeichen. Zwei aneinander |
4 | 101 stehende Trennzeichen fuehren zu einem leeren Feld. Dieses |
8 | 102 Verhalten widerspricht den Erwartungen, die man an die |
103 Verarbeitung einer Datei mit Whitespace-getrennten Feldern | |
104 hat. Manche Implementierungen von cut, z.B. die von FreeBSD, | |
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105 haben deshalb Erweiterungen, die das gewuenschte Verhalten |
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106 fuer Whitespace-getrennte Felder bieten. Ansonsten, d.h. wenn |
9 | 107 man portabel bleiben will, verwendet man awk in diesen |
108 Faellen. | |
0 | 109 |
4 | 110 Awk bietet noch eine weitere Funktion, die cut missen |
8 | 111 laesst: Das Tauschen der Feld-Reihenfolge in der Ausgabe. Bei |
112 cut ist die Reihenfolge der Feldauswahlangabe irrelevant; ein | |
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113 Feld kann selbst mehrfach angegeben werden. So gibt der Aufruf |
8 | 114 von `cut -c 5-8,1,4-6' die Zeichen Nummer 1, 4, 5, 6, 7 und 8 |
115 in genau dieser Reihenfolge aus. Die Auswahl entspricht damit | |
116 der Mengenlehre in der Mathematik: Jedes angegebene Feld wird | |
9 | 117 Teil der Ergebnismenge. Die Felder der Ergebnismenge sind |
118 dabei immer gleich geordnet wie in der Eingabe. Um die Worte | |
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Referenzen eingefuegt; Todos geprueft
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119 der Manpage von Version 8 Unix wiederzugeben: ``In data base |
9 | 120 parlance, it projects a relation.'' |
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Referenzen eingefuegt; Todos geprueft
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|
121 [ http://man.cat-v.org/unix_8th/1/cut |
8 | 122 Cut fuehrt also die Datenbankoperation Projektion auf |
10 | 123 Textdateien aus. Die Wikipedia erklaert das folgendermassen: |
7 | 124 |
125 Die Projektion entspricht der Projektionsabbildung aus der | |
126 Mengenlehre und kann auch Attributbeschränkung genannt | |
127 werden. Sie extrahiert einzelne Attribute aus der | |
128 ursprünglichen Attributmenge und ist somit als eine Art | |
129 Selektion auf Spaltenebene zu verstehen, das heißt, die | |
130 Projektion blendet Spalten aus. | |
131 | |
8 | 132 [ http://de.wikipedia.org/wiki/Projektion_(Informatik)#Projektion |
133 | |
7 | 134 |
0 | 135 Geschichtliches |
136 | |
4 | 137 Cut erblickte 1982 mit dem Release von UNIX System III das |
138 Licht der oeffentlichen Welt. Wenn man die Quellen von System | |
139 III durchforstet, findet man die Quellcodedatei cut.c mit dem | |
140 Zeitstempel 1980-04-11. | |
1 | 141 [ http://minnie.tuhs.org/cgi-bin/utree.pl?file=SysIII/usr/src/cmd |
4 | 142 Das ist die aelteste Manifestation des Programms, die ich |
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143 aufstoebern konnte. Allerdings spricht die SCCS-ID im |
8 | 144 Quellcode von Version 1.5. Es muss also noch eine |
145 Vorgeschichte geben. Zu dieser habe ich leider keinen Zugang | |
146 gefunden. | |
9 | 147 XXX mail an TUHS |
0 | 148 |
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149 Nun ein Blick auf die BSD-Linie: Dort ist mein fruehester |
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150 Fund ein cut.c mit dem Dateimodifikationsdatum 1986-11-07 |
8 | 151 [ http://minnie.tuhs.org/cgi-bin/utree.pl?file=4.3BSD-UWisc/src/usr.bin/cut |
152 als Teil der Spezialversion 4.3BSD-UWisc, | |
6 | 153 [ http://gunkies.org/wiki/4.3_BSD_NFS_Wisconsin_Unix |
154 die im Januar 1987 veroeffentlicht wurde. | |
8 | 155 Die Implementierung unterscheidet sich nur minimal von der |
156 in System III. | |
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157 Im bekannteren 4.3BSD-Tahoe (1988) tauchte cut nicht auf. |
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158 Das darauf folgende 4.3BSD-Reno (1990) lieferte aber wieder |
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159 ein cut mit aus. Dieses cut war ein von Adam S. Moskowitz und |
8 | 160 Marciano Pitargue neu implementiertes cut, das 1989 in BSD |
161 aufgenommen wurde. | |
1 | 162 [ http://minnie.tuhs.org/cgi-bin/utree.pl?file=4.3BSD-Reno/src/usr.bin/cut |
4 | 163 Seine Manpage |
1 | 164 [ http://minnie.tuhs.org/cgi-bin/utree.pl?file=4.3BSD-Reno/src/usr.bin/cut/cut.1 |
4 | 165 erwaehnt bereits die erwartete Konformitaet mit POSIX.2. |
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166 Nun muss man wissen, dass POSIX.2 erst im September |
10 | 167 1992 veroeffentlicht wurde, also gut zwei Jahren nachdem die |
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168 Manpage und das Programm geschrieben worden waren. Das Programm |
10 | 169 wurde folglich anhand von Arbeitsversionen des Standards |
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170 implementiert. Ein Blick in den Code bekraeftigt diese Vermutung. |
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171 In der Funktion zum parsen der Feldauswahlliste findet sich |
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172 dieser Kommentar: |
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174 This parser is less restrictive than the Draft 9 POSIX spec. |
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175 POSIX doesn't allow lists that aren't in increasing order or |
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176 overlapping lists. |
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178 Im Draft 11.2 (1991-09) fordert POSIX diese Flexibilitaet bereits |
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179 ein: |
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181 The elements in list can be repeated, can overlap, and can |
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182 be specified in any order. |
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184 Auch listet Draft 11.2 alle drei Modi, waehrend in diesem |
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185 BSD cut nur die zwei alten implementiert sind. Es koennte also |
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186 sein, dass in Draft 9 der Bytemodus noch nicht vorhanden war. |
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187 Da ich keinen Zugang zu Draft 9 oder 10 finden konnte, war es mir |
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188 leider nicht moeglich, diese Vermutung zu pruefen. XXX |
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190 Die Versionsnummern und Aenderungsdaten der aelteren |
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191 BSD-Implementierungen kann man aus den SCCS-IDs, die vom |
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192 damaligen Versionskontrollsystem in den Code eingefuegt wurden, |
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193 ablesen. So z.B. bei 4.3BSD-Reno: ``5.3 (Berkeley) 6/24/90''. |
12 | 194 |
195 Das cut der GNU Coreutils enthaelt folgenden Copyrightvermerk: | |
196 | |
197 Copyright (C) 1997-2015 Free Software Foundation, Inc. | |
198 Copyright (C) 1984 David M. Ihnat | |
199 | |
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200 Der Code hat also recht alte Urspruenge. Wie aus weiteren |
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201 Kommentaren zu entnehmen ist, wurde der Programmcode zuerst von David |
12 | 202 MacKenzie und spaeter von Jim Meyering ueberarbeitet. Letzterer |
203 hat den Code 1992 auch ins Versionkontrollsystem eingestellt. | |
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204 Weshalb die Jahre vor 1997, zumindest ab 1992, nicht im |
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205 Copyright-Vermerk auftauchen, ist unklar. |
12 | 206 |
207 Trotz der vielen Jahreszahlen aus den 80er Jahren gehoert cut, | |
10 | 208 aus Sicht des urspruenglichen Unix, zu den juengeren Tools. |
1 | 209 Wenn cut auch ein Jahrzehnt aelter als Linux, der Kernel, ist, |
4 | 210 so war Unix doch schon ueber zehn Jahre alt, als cut das |
9 | 211 erste Mal auftauchte. Insbesondere gehoerte cut auch noch nicht |
4 | 212 zu Version 7 Unix, das die Ausgangsbasis aller modernen |
213 Unix-Systeme darstellt. Die weit komplexeren Programme sed | |
214 und awk waren dort schon vertreten. Man muss sich also | |
215 fragen, warum cut ueberhaupt noch entwickelt wurde, wo es | |
9 | 216 schon zwei Programme gab, die die Funktion von cut abdecken |
217 konnten. Ein Argument fuer cut war sicher seine Kompaktheit und | |
4 | 218 die damit verbundene Geschwindigkeit gegenueber dem damals |
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219 traegen awk. Diese schlanke Gestalt ist es auch, die der |
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220 Unix-Philosopie entspricht: Mache eine Aufgabe und die richtig! |
9 | 221 Cut ueberzeugte. Es wurde in andere Unix Varianten uebernommen, |
222 standardisiert und ist heutzutage ueberall anzutreffen. | |
1 | 223 |
9 | 224 Die urspruengliche Variante (ohne -b) wurde schon 1985 in |
5 | 225 der System V Interface Definition, einer wichtigen formalen |
9 | 226 Beschreibung von UNIX System V, spezifiziert und tauchte |
227 anschliessend in allen relevanten Standards auf. Mit POSIX.2 | |
228 im Jahre 1992 wurde cut zum ersten Mal in der heutigen Form | |
229 (mit -b) standardisiert. | |
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230 XXX sicher? |
2 | 231 |
232 | |
9 | 233 Multibyte-Unterstuetzung |
8 | 234 |
235 Nun sind der Bytemodus und die damit verbundene | |
236 Multibyte-Verarbeitung des POSIX-Zeichenmodus bereits seit | |
237 1992 standardisiert, wie steht es aber mit deren Umsetzung? | |
10 | 238 Welche Versionen implementieren POSIX korrekt? |
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239 Die Situation ist dreiteilig: Es gibt historische |
8 | 240 Implementierungen, die nur -c und -f kennen. Dann gibt es |
10 | 241 Implementierungen die -b zwar kennen, es aber lediglich als Alias |
8 | 242 fuer -c handhaben. Diese Implementierungen funktionieren mit |
243 Single-Byte-Encodings (z.B. US-ASCII, Latin1) korrekt, bei | |
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|
244 Multibyte-Encodings (z.B. UTF-8) verhaelt sich ihr -c aber |
8 | 245 wie -b (und -n wird ignoriert). Schliesslich gibt es noch |
246 Implementierungen, die -b und -c tatsaechlich POSIX-konform | |
247 implementieren. | |
248 | |
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|
249 Historische Zwei-Modi-Implementierungen sind z.B. die von |
8 | 250 System III, System V und die aller BSDs bis in die 90er. |
251 | |
10 | 252 Pseudo-Multibyte-Implementierungen bieten GNU und die |
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|
253 modernen NetBSDs und OpenBSDs. Man darf sich sicher fragen, |
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254 ob dort ein Schein von POSIX-Konformitaet gewahrt wird. |
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255 Teilweise findet man erst nach genauerer Suche heraus, dass |
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|
256 -c und -n nicht wie erwartet funktionieren; teilweise machen es |
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|
257 sich die Systeme auch einfach, indem sie auf |
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|
258 Singlebyte-Zeichenkodierungen beharren, das aber dafuer meist |
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259 klar darlegen: |
8 | 260 |
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261 Since we don't support multi-byte characters, the -c and -b |
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|
262 options are equivalent, and the -n option is meaningless. |
8 | 263 |
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Referenzen eingefuegt; Todos geprueft
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264 [ http://cvsweb.openbsd.org/cgi-bin/cvsweb/src/usr.bin/cut/cut.c?rev=1.18&content-type=text/x-cvsweb-markup |
8 | 265 |
266 Tatsaechlich standardkonforme Implementierungen, die | |
267 Multibytes korrekt handhaben, bekommt man bei einem modernen | |
268 FreeBSD und bei den Heirloom Tools. Bei FreeBSD hat Tim Robbins | |
9 | 269 im Sommer 2004 den Zeichenmodus POSIX-konform reimplementiert. |
8 | 270 [ https://svnweb.freebsd.org/base?view=revision&revision=131194 |
271 Warum die beiden anderen grossen BSDs diese Aenderung nicht | |
272 uebernommen haben, bleibt offen. Es scheint aber an der im | |
273 obigen Kommentar formulierten Grundausrichtung zu liegen. | |
274 | |
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275 Wie findet man nun als Nutzer heraus, ob beim cut(1) des eigenen |
8 | 276 Systems Multibytes korrekt unterstuetzt werden? Zuerst ist |
277 entscheidend, ob das System selbst mit einem Multibyte-Encoding | |
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|
278 arbeitet, denn tut es das nicht, dann entsprechen sich |
9 | 279 Zeichen und Bytes und die Frage eruebrigt sich. Man kann das |
280 herausfinden indem man sich das Locale anschaut, aber einfacher | |
281 ist es, ein typisches Mehrbytezeichen, wie z.B. einen Umlaut, | |
282 auszugeben und zu schauen ob dieses in einem oder in mehreren | |
283 Bytes kodiert ist: | |
8 | 284 |
285 $ echo ä | od -c | |
286 0000000 303 244 \n | |
287 0000003 | |
288 | |
289 In diesem Fall sind es zwei Bytes: oktal 303 und 244 . (Den | |
290 Zeilenumbruch fuegt echo(1) hinzu.) | |
291 | |
9 | 292 Mit dem Programm iconv(1) kann man Text explizit in bestimmte |
10 | 293 Kodierungen konvertieren. Hier Beispiele, wie die Ausgabe |
294 bei Latin1 und wie sie bei UTF-8 aussieht. | |
8 | 295 |
296 $ echo ä | iconv -t latin1 | od -c | |
297 0000000 344 \n | |
298 0000002 | |
299 | |
300 $ echo ä | iconv -t utf8 | od -c | |
301 0000000 303 244 \n | |
302 0000003 | |
303 | |
304 Die Ausgabe auf dem eigenen System (ohne die iconv-Konvertierung) | |
305 wird recht sicher einer dieser beiden Ausgaben entsprechen. | |
306 | |
307 Nun zum Test der cut-Implementierung. Hat man ein UTF-8-System, | |
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|
308 dann sollte sich eine POSIX-konforme Implementierung folgendermassen |
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|
309 verhalten: |
8 | 310 |
10 | 311 $ echo ä | ./cut -c 1 | od -c |
312 0000000 303 244 \n | |
8 | 313 0000003 |
314 | |
10 | 315 $ echo ä | ./cut -b 1 | od -c |
316 0000000 303 \n | |
8 | 317 0000002 |
318 | |
10 | 319 $ echo ä | ./cut -b 1 -n | od -c |
320 0000000 \n | |
321 0000001 | |
322 | |
323 Bei einer Pseudo-POSIX-Implementierung ist die Ausgabe in | |
324 allen drei Faellen wie die mittlere: Es wird das erste Byte | |
325 ausgegeben. | |
8 | 326 |
327 | |
328 Implementierungen | |
329 | |
9 | 330 Nun ein Blick auf den Code. Betrachtet wird eine Auswahl an |
331 Implementierungen. | |
332 | |
333 Fuer einen ersten Eindruck ist der Umfang des Quellcodes | |
334 hilfreich. Typischerweise steigt dieser ueber die Jahre an. Diese | |
8 | 335 Beobachtung kann hier in der Tendenz, aber nicht in jedem Fall, |
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|
336 bestaetigt werden. Die POSIX-konforme Umsetzung des Zeichenmodus |
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|
337 erfordert zwangslaeufig mehr Code, deshalb sind diese |
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|
338 Implementierungen tendenziell umfangreicher. |
8 | 339 |
340 | |
9 | 341 SLOC Zeilen Bytes Gehoert zu Dateidatum Kategorie |
342 ----------------------------------------------------------------- | |
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|
343 116 123 2966 System III 1980-04-11 (hist) |
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|
344 118 125 3038 4.3BSD-UWisc 1986-11-07 (hist) |
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|
345 200 256 5715 4.3BSD-Reno 1990-06-25 (hist) |
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|
346 200 270 6545 NetBSD 1993-03-21 (hist) |
9 | 347 218 290 6892 OpenBSD 2008-06-27 (pseudo) |
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|
348 224 296 6920 FreeBSD 1994-05-27 (hist) |
9 | 349 232 306 7500 NetBSD 2014-02-03 (pseudo) |
350 340 405 7423 Heirloom 2012-05-20 (POSIX) | |
351 382 586 14175 GNU coreutils 1992-11-08 (pseudo) | |
352 391 479 10961 FreeBSD 2012-11-24 (POSIX) | |
353 588 830 23167 GNU coreutils 2015-05-01 (pseudo) | |
8 | 354 |
355 | |
9 | 356 Das Kandidatenfeld teilt sich grob in vier Gruppen: (1) Die zwei |
357 urspruenglichen Implementierungen, die sich nur minimal | |
358 unterscheiden, mit gut 100 SLOCs. (2) Die fuenf BSD-Versionen mit | |
359 gut 200 SLOCs. (3) Die zwei POSIX-konformen Programme und | |
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|
360 die alte GNU-Version mit 340-390 SLOCs. Und schliesslich (4) die |
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|
361 moderne GNU-Variante mit fast 600 SLOCs. |
9 | 362 |
363 Die Abweichung zwischen logischen Codezeilen (SLOC, ermittelt mit | |
364 SLOCcount) und der Anzahl von Zeilenumbruechen in der Datei (`wc | |
365 -l') erstreckt sich ueber einen Faktor von 1.06 bei den aeltesten | |
366 Vertretern bis zu Faktor 1.5 bei GNU. Der groesste | |
367 Einflussfaktor darauf sind Leerzeilen, reine Kommentarzeilen und | |
368 die Groesse des Lizenzblocks am Dateianfang. | |
369 | |
370 Betrachtet man die Abweichungen zwischen den logischen Codezeilen | |
371 und der Dateigroesse (`wc -c'), so pendelt das Teilnehmerfeld | |
372 zwischen 25 und 30 Bytes je Anweisung. Die Heirloom-Implementierung | |
373 weicht mit nur 21 nach unten ab, die GNU-Implementierungen mit | |
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|
374 fast 40 nach oben. Bei GNU liegt dies hauptsaechlich an deren |
9 | 375 Programmierstil, mit spezieller Einrueckung und langen Bezeichnern. |
376 Ob man die Heirloom-Implementierung als besonders kryptisch | |
377 oder als besonders elegant bezeichnen will, das soll der | |
378 eigenen Einschaetzung des Lesers ueberlassen bleiben. | |
8 | 379 |
380 | |
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|
381 Die interne Struktur der Programmcodes (in C) ist meist aehnlich. |
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|
382 Neben der obligatorischen main-Funktion, die die Kommandozeilenargumente |
11 | 383 verarbeitet, gibt es im Normalfall eine Funktion, die die |
13 | 384 Feldauswahl in eine interne Datenstruktur ueberfuehrt. Desweiteren |
11 | 385 haben fast alle Implementierungen separate Funktionen fuer die |
386 zwei bzw. drei Modi. Bei den POSIX-konformen Implementierungen | |
387 wird die `-b -n'-Kombination als weiterer Modus behandelt, und | |
388 damit in einer eigenen Funktion umgesetzt. Nur bei der fruehen | |
389 System III-Implementierung (und seiner 4.3BSD-UWisc-Variante) | |
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390 wird ausser den Fehlerausgaben alles in der main-Funktion |
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391 erledigt. |
11 | 392 |
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|
393 Cut-Implementierungen haben typischerweise zwei limitierende |
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|
394 Groessen: Die Maximalanzahl unterstuetzter Felder und die maximale |
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|
395 Zeilenlaenge. Bei System III sind beide Groessen auf 512 begrenzt. |
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|
396 4.3BSD-Reno und die BSDs der 90er Jahre haben ebenfalls fixe |
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|
397 Grenzen (_BSD_LINE_MAX bzw. _POSIX2_LINE_MAX). Bei modernen |
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|
398 FreeBSDs, NetBSDs, bei allen GNU-Implementierungen und bei |
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|
399 Heirloom kann sowohl die Felderanzahl als auch die maximale |
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|
400 Zeilenlaenge beliebig gross werden; der Speicher dafür wird |
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401 dynamisch alloziiert. OpenBSD ist ein Hybrid aus fixer |
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|
402 Maximalzahl an Feldern, aber beliebiger Zeilenlaenge. Die |
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403 begrenzte Felderanzahl scheint jedoch kein Praxisproblem |
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|
404 darzustellen, da _POSIX2_LINE_MAX mit mindestens 2048 durchaus |
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|
405 gross genug sein sollte. |
11 | 406 |
8 | 407 |
2 | 408 Beschreibungen |
409 | |
9 | 410 Interessant ist auch ein Vergleich der Kurzbeschreibungen von |
17
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|
411 cut, wie sie sich in der Titelzeile der Manpages oder manchmal |
9 | 412 auch am Anfang der Quellcodedatei finden. Die folgende Liste |
413 ist grob zeitlich geordnet und nach Abstammung gruppiert: | |
3 | 414 |
415 | |
2 | 416 System III cut out selected fields of each line of a file |
3 | 417 System III (src) cut and paste columns of a table (projection of a relation) |
2 | 418 System V cut out selected fields of each line of a file |
419 HP-UX cut out (extract) selected fields of each line of a file | |
420 | |
3 | 421 4.3BSD-UWisc (src) cut and paste columns of a table (projection of a relation) |
2 | 422 4.3BSD-Reno select portions of each line of a file |
423 NetBSD select portions of each line of a file | |
7 | 424 OpenBSD 4.6 select portions of each line of a file |
2 | 425 FreeBSD 1.0 select portions of each line of a file |
10 | 426 FreeBSD 10.0 cut out selected portions of each line of a file |
2 | 427 SunOS 4.1.3 remove selected fields from each line of a file |
428 SunOS 5.5.1 cut out selected fields of each line of a file | |
429 | |
8 | 430 Heirloom Tools cut out selected fields of each line of a file |
9 | 431 Heirloom Tools (src) cut out fields of lines of files |
2 | 432 |
433 GNU coreutils remove sections from each line of files | |
434 | |
435 Minix select out columns of a file | |
436 | |
437 Version 8 Unix rearrange columns of data | |
438 ``Unix Reader'' rearrange columns of text | |
1 | 439 |
9 | 440 POSIX cut out selected fields of each line of a file |
1 | 441 |
9 | 442 |
443 Die mit ``(src)'' markierten Beschreibungen sind aus dem | |
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|
444 jeweiligen Quellcode entnommen. Der POSIX-Eintrag enthaelt |
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|
445 die Beschreibung des Standards. Der ``Unix Reader'' ist ein |
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|
446 rueckblickendes Textdokument von Doug McIlroy, das das |
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447 Auftreten von Tools in der Geschichte des Research Unix zum |
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448 Thema hat. |
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Referenzen eingefuegt; Todos geprueft
markus schnalke <meillo@marmaro.de>
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449 [ http://doc.cat-v.org/unix/unix-reader/contents.pdf |
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Ueberarbeitung der Formulierungen, hauptsaechlich
markus schnalke <meillo@marmaro.de>
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450 Eigentlich sollte seine Beschreibung der in Version 8 Unix |
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451 entsprechen. Die Abweichung koennte sowohl ein |
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452 Uebertragungsfehler als auch eine nachtraegliche Korrektur |
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markus schnalke <meillo@marmaro.de>
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453 sein. Alle uebrigen Beschreibungen entstammen den Manpages. |
5 | 454 |
9 | 455 Oft ist mit der Zeit die POSIX-Beschreibung uebernommen |
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markus schnalke <meillo@marmaro.de>
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456 oder an sie angeglichen worden, wie beispielsweise bei FreeBSD. |
5 | 457 [ https://svnweb.freebsd.org/base?view=revision&revision=167101 |
458 | |
7 | 459 Interessant ist, dass die GNU coreutils seit Anbeginn vom |
5 | 460 Entfernen von Teilen der Eingabe sprechen, wohingegen die |
461 Kommandozeilenangabe klar ein Auswaehlen darstellt. Die | |
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markus schnalke <meillo@marmaro.de>
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462 Worte ``cut out'' sind vielleicht auch etwas zu |
9 | 463 missverstaendlich. HP-UX hat sie deshalb praezisiert. |
5 | 464 |
10 | 465 Auch beim Begriff, was selektiert wird, ist man sich |
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466 uneins. Die Einen reden von Feldern (POSIX), Andere von |
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467 Abschnitten bzw. Teilen (BSD) und wieder Andere von Spalten |
5 | 468 (Research Unix). Ironischerweise leistet sich gerade Version |
469 8 Unix, das eigentlich um eine sehr treffende Weltsicht | |
470 bemueht ist, mit ``rearrange columns of data'' die | |
471 unzutreffendste der Beschreibungen. | |
472 | |
473 | |
6 | 474 Autoreninfo |
475 | |
476 Markus Schnalke interessiert sich fuer die Hintergruende | |
477 von Unix und seinen Werkzeugen. Fuer die Erarbeitung dieses | |
478 Textes wurde er regelrecht zum Historiker. | |
479 | |
480 | |
481 Lizenz | |
10 | 482 |
6 | 483 CC0 (und kann damit auch unter CC BY-SA 4.0 Unported |
484 veroeffentlicht werden) |