view text.roff @ 14:6f75c073122b

text: wrote about free software
author markus schnalke <meillo@marmaro.de>
date Wed, 26 Feb 2014 08:08:13 +0100
parents 5a80408f6a50
children 63e649c2279f
line wrap: on
line source

.RN 1
.bp


.\"###################################################################
.H0 "Einführung
.P
Diese Arbeit vergleicht das Konzept
.I "Open Access
mit dem Konzept
.I "Freie Software" .
Ihr Ziel ist es, Parallelen und Unterschiede aufzuzeigen. Da die
Freie Software bereits seit den 80ern als Konzept etabliert ist,
der Open Access aber erst zwanzig Jahre spaeter aufkam, koennen,
so die Vermutung, aktuelle und zukuenftige Entwicklungen beim Open
Access nachvollzogen oder sogar vorweg erahnt werden, wenn man sich
anschaut, wie sich die Freie Software bislang entwickelt hat.
.P
Mancher Leser mag im Titel eher den Begriff
.I "Open Source
denn
.I "Freie Software
erwartet haben, wenn auch nur der Begriffsanalogie wegen.
Jedoch sind die
.I "Freie Software
und
.I "Open Source
zwei Konzepte, die nicht so austauschbar sind, wie sie erscheinen
moegen. Es ist durchaus Absicht, dass mit dem Begriff
.I "Freie Software" ,
der eine andere Zielrichtung hat als
.I "Open Source" ,
das Spektrum der Konzepte um eine Dimension erweitert wurde, die
andernfalls unter der Tisch gefallen waere.




.U1 "Vier Konzepte

.IP (1)
.B "Freie Software
(FS)
ist in erster Linie eine ethische und politische Bewegung, bei der die
.I Rechte 
der Menschen im Mittelpunkt stehen. Das wiederkehrende Bild ist
der Wunsch seinem Nachbarn etwas Gutes tun zu wollen. Dies soll
ermoeglicht werden. Deshalb soll Software frei sein.

.IP (2)
.B "Open Source
(OS), dagegen, wertschaetzt vor allem die verbesserten Moeglichkeiten,
die einem offen stehen, wenn der Quellcode von Software zur Verfuegung
steht und dieser kopiert, veraendert, erweitert, verbreitet und
aehnliches werden darf. Die Grundmotivation ist ein Pragmatismus.

.IP (3)
.B "Open Access
(OA)
hat im Kern das Streben nach dem Zugang zu Information. Es geht
darum das Wissen aufnehmen und sich darauf berufen zu koennen. Die
Wissenschaft soll nicht von dem von ihr selbst erzeugten Wissen
ausgeschlossen werden.

.IP (4)
.B "Free Cultural Works
(FCW)
koennte man als vierte, noch fehlende Ausrichtung
aufnehmen. Dort steht die Gemeinschaft und deren Allmende im
Zentrum. Werke sollen der Gemeinschaft gehoeren, nicht einzelnen
Individuen. Ziel ist es, eine moeglichst grosse Allmende
aufzubauen um so eine lebendige Kultur zu foerdern.

.KS
.in 2c
.PS 3.5
boxht = boxht * .9
right
S:	box invis "" ht .4
PO:	box invis "politisch" ht .4
PR:	box invis "pragmatisch" ht .4
down
SW:	box invis "Software" with .n at S.s
TX:	box invis "Texte, etc"
right
box "Freie" "Software" with .w at SW.e
box "Open" "Source"
box "Free Cultural" "Works" with .w at TX.e
box "Open" "Access"
.PE
.in
.sp .5
.ce
.I "Abb.\^1: Klassifikation der Konzepte
.KE




.H0 "Hintergruende
.P
Um Konzepte und Bewegungen zu verstehen muss man sich ihre
Entstehungsgeschichte und ihre Struktur anschauen. Dies macht
dieser Abschnitt.


.U1 "Freie Software
.P
Die Freie Software entsteht in den 80er Jahren. Bis in die 70er Jahre
ist alle Software ``frei''. Software ist damals eine Beigabe zur
Hardware. Beides ist gekoppelt, d.h. jedes Programm laeuft nur auf der
Maschine fuer die es (meist vom Hersteller) geschrieben wurde.
Mit dem Wechsel zu den 80er Jahren beginnen Unternehmen in Software
eine Ware zu sehen, mit der man Geld verdienen kann. Statt sie, wie
zuvor, kostenlos mit samt dem Quellcode beizulegen werden der
Quellcode immer haeufiger geheim gehalten und die Programme
verkauft. Zudem tauchen Non-Disclosure Agreements (NDAs) auf, die
es den Entwicklern verbieten Informationen ueber den Quellcode
weiterzugeben.
.P
Die Freie Software entsteht als Gegenbewegung, wobei sie lediglich
den bisherigen Zustand, des freien Austauschs von Software in
Quellcodeform, beibehalten will. Die Freie Software ist demnach
in ihrem Kern ein bewahrender Ansatz. Er stellt sich den neu
aufkommenden Entwicklungen der damaligen Zeit, die heute zum
Normalfall geworden sind, entgegen.
.P


.U1 Ausgangsbasis
.P
Zeit, Situation

.U1 Zielrichtung
.P
Motivation, Zweck, Zielrichtung
.U1 Akteure
.P
Beteiligte, Wer fuer wen.
Zentrale Personen der Konzepte und ihre Hintergruende.
.P
So stehen Open Source und Open Access der Wirtschaft auch naeher
als die gesellschaftsnahen Konzepte Freie Software und Free
Cultural Works.



.H0 "Definitionen
.P
Fuer OA und die anderen Konzepte.
.P
OA ist nicht eindeutig definiert, die anderen Konzepte schon.
Auswirkungen?


.H0 "Realisierungen
.P
Typische Lizenzen der verschiedenen Konzepte und ihre
Auspraegungen.



.H0 "Diskussion
.P
Klare Definitionen
.P
Wortfuehrer
.P
Copyleft
.P
Pragmatisch vs. idealistisch

.U1 "Abhaengigkeit
.P
Abhaengigkeit von Verwertern.
Sicht der Urheber, Sicht der Bibliotheken, Sicht der Nutzer.
Und eben so fuer Software.


.U1 "Verlust
.P
Wenn einem das eigene Werk weggenommen wird ...

.U1 Allerlei
.P
Waehrend sich die Begriffe Freie Software und Open Source auf
Programmcode beziehen, wird Open Access in erster Linie fuer
wissenschaftliche Publikationen verwendet. Free Cultural Works
stehen grundsaetzlich fuer ein allgemeineres Konzept, das sich
aber um Kulturgueter, also hauptsaechlich kreative Werke,
zentriert.
.P
Wo es bei der ersten Gruppe eine Motivation ist, Geld zu sparen
und mehr Moeglichkeiten zu haben, so ist dies bei der zweiten
Gruppe nebensaechlich. Dort ist es viel wichtiger, dass die Werke
frei sind und damit die Menschheit nicht beschraenkt wird.
.P
Wenn auch
die dahinter steckenden Aktivitaeten und die durch sie
hervorgerufenen Aktivitaeten grossteils aehnlich oder gar die
gleichen sind, so haben die beiden Konzepte doch einen
unterschiedlichen Fokus. Dieser ist teilweise am Begriff selbst,
teilweise an der historischen Entwicklung verankert. Der Wortsinn
eines Begriffes ist zumeist das letzte Referenzpunkt seiner
Deutung. Wenn auch die Beschriftung nicht die Art des Inhalts
aendern wird, so hat sie doch erheblichen Einfluss auf seine
Wahrnehmung.