docs/bib-ref2

annotate pb/ref2-pb.tex @ 59:9b01685b5ee2

applied language and formating requests by PersBib
author markus schnalke <meillo@marmaro.de>
date Sun, 26 Oct 2014 10:34:33 +0100
parents 7a137e17e34d
children 0f2510fa7d98
rev   line source
meillo@54 1 \documentclass[ngerman,german,endnotes]{persbib}
meillo@54 2 \usepackage[utf8]{inputenx}
meillo@54 3 \usepackage{babel}
meillo@54 4 \usepackage{url}
meillo@54 5
meillo@54 6 \usepackage{pifont} % for \ding
meillo@59 7 \usepackage{caption}
meillo@59 8 \DeclareCaptionLabelSeparator{pb}{:\hspace{1em}}
meillo@59 9 \captionsetup{font={footnotesize,bf}, labelfont=bf, labelsep=pb, format=hang}
meillo@59 10 \captionsetup[figure]{name=Abb., justification=centering}
meillo@59 11 \captionsetup[table]{name=Tab., justification=raggedright, singlelinecheck=off, margin=0pt}
meillo@59 12
meillo@59 13 \usepackage{enumitem}
meillo@59 14 \setlist[itemize]{leftmargin=\parindent, itemindent=0pt, itemsep=0pt, parsep=0pt, labelsep=.4cm}
meillo@54 15
meillo@54 16 \deffootnote[1.25em]{1.25em}{1.25em}{\textsuperscript{\thefootnotemark}\,}
meillo@54 17
meillo@54 18 \flushbottom
meillo@54 19 \setlength{\parskip}{0pt plus 2pt minus 0pt}
meillo@54 20 \setlength{\skip\footins}{2ex plus 4ex minus 1ex}
meillo@54 21 \clubpenalty = 305
meillo@54 22 \widowpenalty = 305
meillo@54 23
meillo@59 24 \makeatletter % access to internal commands
meillo@59 25 \renewcommand{\@seccntformat}[1]{\csname the#1\endcsname\hspace{1.7em}}
meillo@59 26 \makeatother
meillo@59 27
meillo@54 28
meillo@54 29 \bibliography{ref2-pb.bib}
meillo@54 30
meillo@54 31 \title{
meillo@54 32 Open Access, Freie Software und Co.:\\
meillo@54 33 Eine Analyse der Gemengelage
meillo@54 34 }
meillo@54 35 \author{Markus Schnalke}
meillo@54 36 \authoremail{meillo@marmaro.de}
meillo@54 37 \institution{ KIT-Bibliothek / Bibliotheksakademie Bayern }
meillo@54 38 \date{2014-03-07}
meillo@54 39
meillo@54 40
meillo@54 41 \begin{document}
meillo@54 42
meillo@54 43 \maketitle
meillo@54 44
meillo@54 45
meillo@54 46
meillo@54 47 %###################################################################
meillo@54 48
meillo@54 49 \section{Vier Konzepte}
meillo@54 50
meillo@59 51 Dieser Beitrag vergleicht den \emph{Open Access} mit der
meillo@54 52 \emph{Freien Software} und ähnlichen Konzepten.
meillo@59 53 Sein Ziel ist es, Parallelen und Unterschiede aufzuzeigen.
meillo@54 54
meillo@54 55 Da die Freie Software bereits seit den 80ern als Konzept etabliert ist,
meillo@54 56 der Open Access aber erst zwanzig Jahre später aufkam, können,
meillo@54 57 so die Vermutung, aktuelle und zukünftige Entwicklungen beim Open
meillo@54 58 Access nachvollzogen oder sogar vorweg erahnt werden, wenn man sich
meillo@54 59 anschaut, wie sich die Freie Software entwickelt hat.
meillo@54 60
meillo@54 61 Dass im Titel der Begriff \emph{Freie Software} und nicht
meillo@54 62 \emph{Open Source} vorkommt,
meillo@54 63 wenn auch nur der Begriffsanalogie wegen, ist durchaus Absicht.
meillo@59 64 Die Begriffe sind nicht so austauschbar, wie sie erscheinen mögen.
meillo@59 65 Beide Bewegungen werden in diesem Beitrag behandelt.
meillo@54 66 Daneben wird auch die Free Cultural Works-Bewegung betrachtet,
meillo@54 67 die nach einer großen und lebendigen Allmende strebt.
meillo@54 68 Die vier Konzepte und Bewegungen sind jeweils unterschiedliche
meillo@54 69 Ausprägungen eines ähnlichen Gedankens, nämlich des
meillo@54 70 \emph{Free Contents}.
meillo@54 71
meillo@54 72 \begin{figure}[hbt]
meillo@54 73 \centering
meillo@54 74 \renewcommand{\arraystretch}{3.0}
meillo@54 75 \begin{tabular}{ r|c|c| }
meillo@54 76 \multicolumn{1}{r}{}
meillo@54 77 & \multicolumn{1}{c}{idealistisch}
meillo@54 78 & \multicolumn{1}{c}{pragmatisch} \\
meillo@54 79 \cline{2-3}
meillo@54 80 Software & Freie Software & Open Source \\
meillo@54 81 \cline{2-3}
meillo@54 82 Texte, etc. & \ Free Cultural Works \ & \qquad Open Access \qquad{} \\
meillo@54 83 \cline{2-3}
meillo@54 84 \end{tabular}
meillo@54 85 \bigskip
meillo@59 86 \caption{Ausrichtung der Konzepte}
meillo@54 87 \end{figure}
meillo@54 88
meillo@54 89
meillo@54 90
meillo@54 91 %###################################################################
meillo@54 92 \section{Hintergründe}
meillo@54 93
meillo@54 94 Um Konzepte und Bewegungen zu verstehen muss man sich ihre
meillo@54 95 Entstehungsgeschichten und ihre Strukturen anschauen.
meillo@54 96
meillo@54 97
meillo@54 98
meillo@54 99 \subsection{Freie Software}
meillo@54 100
meillo@54 101 Die Freie Software
meillo@54 102 ist in erster Linie eine ethische und politische Bewegung, bei der die
meillo@54 103 \emph{ Rechte }
meillo@54 104 der Menschen im Mittelpunkt stehen. Das wiederkehrende Leitbild ist
meillo@59 105 der Wunsch, seinem Nachbarn etwas Gutes tun zu können. Dies soll
meillo@54 106 ermöglicht werden. Deshalb soll Software frei sein.
meillo@54 107
meillo@54 108 Die Freie Software entstand in den 80er Jahren. Bis dahin
meillo@54 109 war alle Software \enquote{frei}. Sie war damals eine Beigabe zur Hardware.
meillo@54 110 Mit dem Beginn der 80er Jahre begannen Unternehmen in Software
meillo@54 111 eine Ware zu sehen, mit der man Geld verdienen kann.
meillo@54 112 \autocite[S. 13]{spiegel06}
meillo@54 113 Statt sie
meillo@59 114 kostenlos mitsamt dem Quellcode der Hardware beizulegen, wie
meillo@54 115 zuvor, wurden die Programme, von da an, immer häufiger verkauft
meillo@54 116 und ihr Quellcode geheim gehalten.
meillo@54 117 Software wurde damit zu einem Produkt, das jemandem gehört.
meillo@54 118 (Der passende Begriff für unfreie Software ist deshalb
meillo@54 119 \enquote{proprietäre Software},
meillo@54 120 \autocite[S. 28]{spiegel06}
meillo@54 121 nicht aber \enquote{kommerzielle Software}.)
meillo@54 122
meillo@54 123 Die Freie Software entstand daraufhin als Gegenbewegung, wobei sie
meillo@54 124 jedoch nicht den bisherigen Zustand abschaffen, sondern ihn
meillo@54 125 beibehalten wollte. Der unbeschränkte Austausch von Software in
meillo@54 126 Quellcodeform sollte erhalten bleiben. Die Freie Software ist demnach
meillo@54 127 in ihrem Kern von bewahrendem Charakter. Sie stellte sich den neu
meillo@54 128 aufkommenden Entwicklungen der damaligen Zeit, die heute zum
meillo@54 129 Normalfall geworden sind, entgegen.
meillo@54 130
meillo@54 131 Wenn auch die Vorstellung, Software solle frei sein, in
meillo@54 132 Programmiererkreisen weit verbreitet war, so war es Richard M.
meillo@54 133 Stallman, der fast im Alleingang eine aktive Bewegung daraus machte.
meillo@54 134 Sie manifestierte sich insbesondere im Start des GNU-Projekts (1983),
meillo@54 135 in der Gründung der Free Software Foundation (1985)
meillo@54 136 und im Verfassen der General Public License (1989),
meillo@54 137 die alle von Stallman initiiert und vorangetrieben wurden.
meillo@54 138
meillo@54 139 Die Kultur des freien Austauschs von Information und Software
meillo@54 140 entstammt primär dem universitären Umfeld. Stallman
meillo@59 141 selbst war am Massachusetts Institute of Technology (MIT) verwurzelt.
meillo@59 142 An der Westküste der USA,
meillo@59 143 v.\,a. an der University of California, gab es ähnliche Bewegungen.
meillo@54 144 Der ethische Fokus der Freien Software und damit seine politische
meillo@59 145 Ausrichtung, die Stallman vertrat, waren jedoch in Kalifornien
meillo@54 146 weniger präsent.
meillo@54 147
meillo@54 148 Die Grundmotivation der Freien Software ist die ethische Ansicht,
meillo@59 149 dass Software keine Ware sein sollte, die jemandem gehört, sondern
meillo@54 150 ein Gemeingut, das allen zur Verfügung steht. Die Analogie dazu
meillo@54 151 sind Kochrezepte, die ganz natürlich weitergegeben, nachgekocht
meillo@59 152 und abgewandelt werden können.
meillo@54 153
meillo@54 154
meillo@54 155 \subsection{Open Source}
meillo@54 156
meillo@54 157 Open Source, wenn auch ähnlich zur Freien Software, hat eine
meillo@54 158 andere Ausrichtung.
meillo@54 159 Sie schätzt vor allem die verbesserten Möglichkeiten und
meillo@54 160 die daraus resultierenden Konsequenzen,
meillo@54 161 die einem offen stehen, wenn der Quellcode von Software zur Verfügung
meillo@54 162 steht und dieser kopiert, verändert und verbreitet
meillo@54 163 werden darf. Die Grundmotivation ist damit pragmatischer Natur.
meillo@54 164
meillo@59 165 Mitte der 90er Jahre, nachdem Linux, der Kernel, verfügbar war,
meillo@54 166 als das Web sich verbreitete und Netscape im Browserkampf gegen
meillo@54 167 Microsoft zu verlieren begann, sahen immer mehr Freie
meillo@54 168 Software-Befürworter Probleme an dem Begriff \enquote{Freie Software}
meillo@54 169 und an seiner
meillo@54 170 Ausrichtung. Das lag daran, dass das Wort \enquote{frei} (im Deutschen
meillo@54 171 wie im Englischen) zweideutig ist. Auch Stallmans regelmäßige
meillo@54 172 Aufklärung -- \enquote{Free software is a matter of liberty, not price.
meillo@54 173 To understand the concept, you should think of free as in free
meillo@54 174 speech, not as in free beer.}
meillo@54 175 \autocite{fsf-def}
meillo@54 176 -- löste dieses Problem nicht.
meillo@54 177 \autocite[S. 161f.]{williams02}
meillo@54 178 Folglich wollte das kommerzielle Softwarebusiness
meillo@54 179 nicht auf das Konzept aufspringen; zu stark war
meillo@54 180 die Assoziation zu \enquote{gratis}, wenn auch die
meillo@54 181 Freie Software nie gegen eine kommerzielle Verwertung war, sie ja
meillo@54 182 sogar befürwortet.
meillo@54 183 \autocite{selling-fs}
meillo@54 184 (\enquote{\enquote{Free software} does not mean \enquote{noncommercial}. A free program must
meillo@54 185 be available for commercial use, commercial development, and
meillo@54 186 commercial distribution. Commercial development of free software
meillo@54 187 is no longer unusual; such free commercial software is very
meillo@54 188 important.}
meillo@54 189 \autocite{fsf-def}
meillo@54 190 )
meillo@54 191 Aber das Image passte dennoch nicht, wegen der Zweideutigkeit des
meillo@54 192 Wortes \enquote{frei}.
meillo@59 193 In dem Bestreben, die Freie Software auch im traditionellen
meillo@54 194 Softwarebusiness zu verankern, trafen sich 1998 verschiedene Freie
meillo@54 195 Software-Vertreter, um einen neuen, wirtschaftsfreundlicheren
meillo@54 196 Begriff zu finden. Das Ergebnis war die Bezeichnung \enquote{Open Source}.
meillo@54 197 \autocite[S. 162f.]{williams02}
meillo@54 198
meillo@54 199 Stallman war zu diesem \enquote{Kick-off-Meeting} nicht eingeladen,
meillo@54 200 da er als zu starrköpfig und kompromisslos galt. Das Ziel der
meillo@54 201 Beteiligten war auch gerade eine Umorientierung, weg von der
meillo@54 202 ethischen und politischen Ausrichtung der Freien Software, die
meillo@54 203 Stallman mit Überzeugung vertrat.
meillo@54 204 Mit der pragmatischen, unpolitischen
meillo@54 205 Ausrichtung der Open Source-Bewegung und der Ausgrenzung von Stallman
meillo@54 206 spaltete sich die Gemeinschaft anschließend teilweise. Die eine
meillo@54 207 Gruppe hielt weiterhin am Begriff \enquote{Freie Software} fest und
meillo@54 208 stand für die ethischen Ziele ein; die andere Gruppe nannte es
meillo@54 209 \enquote{Open Source} und legte auf die technischen Aspekte wert.
meillo@54 210 Diese ideologische Spaltung war jedoch, und ist noch immer,
meillo@54 211 kein Hindernis der gemeinsamen Arbeit, der Kooperation und des
meillo@54 212 Austausches. (Neuere Bezeichnungen wie FLOSS, für \enquote{Free, Libre,
meillo@54 213 and Open Source Software}, zeigen eine wiedervereinigende
meillo@54 214 Motivation, wenn sie auch von vielen kritisch gesehen werden.
meillo@54 215 \autocite{floss-foss})
meillo@54 216
meillo@54 217 Die Open Source-Bewegung hängt weit weniger an einer einzelnen Person
meillo@59 218 und den von ihr ausgehenden Organisationen und Projekten als die
meillo@54 219 Freie Software mit Stallman.
meillo@59 220 Der Evangelist der Open Source-Bewegung ist Eric S. Raymond.
meillo@54 221 Zusammen mit Bruce Perens hat er 1998 die \emph{Open Source
meillo@54 222 Initiative} (OSI) gegründet.
meillo@54 223 Linus Torvalds, der den Kernel entwickelt hat, und Tim O'Reilly,
meillo@54 224 der Verleger, gehören aber ebenso zu
meillo@59 225 den Vertretern wie inzwischen auch große Softwareunternehmen.
meillo@54 226 Open Source wird heutzutage durchaus businessfreundlich
meillo@54 227 wahrgenommen.
meillo@54 228
meillo@54 229 Die Grundmotivation für Open Source ist die Ansicht, dass dieses
meillo@54 230 Entwicklungsmodell zu besserer Software führt. Durch die freie
meillo@54 231 Verfügbarkeit von Komponenten sowie durch offene Dokumentation und
meillo@54 232 offenen Code würden Entwickler schneller und besser arbeiten können.
meillo@54 233 Die Mitarbeit von Interessierten würde gefördert werden. Die
meillo@54 234 relevanten Nutzerwünsche würden schneller umgesetzt werden.
meillo@54 235 Angepasste Varianten würde eher entstehen. Die Ergebnisse
meillo@54 236 würden sich schneller verbreiten. Fehler und Sicherheitslücken
meillo@54 237 würden durch die freie Einsichtnahme in den Code schneller
meillo@54 238 gefunden und behoben werden.
meillo@54 239 Ob dem tatsächlich so ist und in welchen Fällen, bleibt
meillo@54 240 weiterhin umstritten.
meillo@54 241
meillo@54 242
meillo@54 243
meillo@54 244 \subsection{Free Cultural Works}
meillo@54 245
meillo@54 246 Mit den Free Cultural Works (FCW)
meillo@54 247 \autocite{fcw-def}
meillo@54 248 soll nun die Brücke von Software zu anderen Werken,
meillo@54 249 darunter wissenschaftliche Publikationen, geschlagen
meillo@54 250 werden. Bei den Free Cultural Works steht die Gemeinschaft und
meillo@54 251 deren Allmende (das Gemeingut) im
meillo@54 252 % XXX def allmende
meillo@54 253 Zentrum. Werke sollen der Gemeinschaft gehören, nicht einzelnen
meillo@54 254 Individuen. Ziel ist es, eine möglichst große Allmende
meillo@59 255 aufzubauen, um so eine lebendige Kultur zu fördern.
meillo@54 256
meillo@54 257 Diese Bewegung ist weit weniger bekannt und weniger abgegrenzt
meillo@54 258 als die anderen hier vorgestellten.
meillo@54 259 Sie soll hier als ein konkreter Vertreter einer Vielzahl von
meillo@54 260 ähnlichen Bewegungen, die allesamt die
meillo@54 261 Allmende stärken wollen, auftreten.
meillo@54 262 % Letztlich kann man die Free Cultural Works sogar
meillo@54 263 % als Obermenge aller hier vorgestellter Konzepte sehen, jedoch
meillo@54 264 % sollen sie in dieser Arbeit nur eine bestimmte, sonst nicht vertretene
meillo@54 265 % Ausrichtung füllen (vgl. Abb.\^1).
meillo@54 266
meillo@54 267 Free Cultural Works wurde 2006 von Erik Möller, mit
meillo@59 268 Unterstützung von Richard Stallman, Lawrence Lessig und weiteren
meillo@54 269 ins Leben gerufen.
meillo@54 270 Sie versuchten, im Kontext von Wikimedia, einen Standard zu legen,
meillo@54 271 was als \enquote{Free Content} angesehen werden kann.
meillo@54 272 Der Nutzen der Free Cultural Works liegt darin, die heterogene Vielzahl
meillo@54 273 von Lizenzen für intellektuelle und kreative Werke nach einem klaren
meillo@54 274 Freiheitsstandard zu klassifizieren. Seit 2008 ist das bei den
meillo@54 275 Creative Commons-Lizenzen der Fall: Nur zwei der sechs CC-Lizenzen
meillo@54 276 (und der Public Domain Dedication CC0)
meillo@54 277 ist die Erzeugung von Free Cultural Works bescheinigt.
meillo@54 278 Desweiteren vermitteln sie ein Bewusstsein für die Freiheit von
meillo@54 279 Werken. Wie auch bei der Freien Software stehen Free Cultural
meillo@54 280 Works nicht gegen die kommerzielle Verwertung, wohl aber gegen
meillo@54 281 das Eigentum an kulturellen Werken.
meillo@54 282
meillo@54 283
meillo@54 284
meillo@54 285 \subsection{Open Access}
meillo@54 286
meillo@54 287 Open Access ist ein Konzept des wissenschaftlichen
meillo@54 288 Publikationswesens.
meillo@54 289 Er hat im Kern das Streben nach dem Zugang zu Information. Es geht
meillo@59 290 dabei darum, das Wissen aufzunehmen und sich darauf berufen zu können.
meillo@54 291 Die Wissenschaft soll nicht von dem von ihr selbst erzeugten Wissen
meillo@54 292 ausgeschlossen werden.
meillo@54 293
meillo@54 294 Der Open Access entstand als Antwort auf die Zeitschriftenkrise der
meillo@59 295 90er Jahre. Er kam v.\,a. in den STM-Wissenschaften auf, da dort
meillo@54 296 Zeitschriftenartikel die Hauptpublikationsform darstellen. Open Access
meillo@54 297 soll eine Alternative zu den immer teurer werdende
meillo@54 298 Zeitschriftenabonnements, die zunehmend größere Teile der
meillo@54 299 Wissenschaftswelt den Zugang zum publizierten Wissen erschweren,
meillo@54 300 bieten. Im gleichen Zug spielt die
meillo@54 301 Unzufriedenheit der Autoren über die zumeist exklusiv abzutretenden
meillo@54 302 Rechten an ihren Werken mit. Auch die Frage,
meillo@54 303 wie es um die Notwendigkeit von Verlagen bestellt ist, wo das Internet
meillo@54 304 und umso mehr das Web mit Repositorien und Kommunikationskanälen
meillo@59 305 ähnliche Verbreitungsmöglichkeiten ohne Rechteabtritt und quasi
meillo@59 306 kostenlos bietet, steht im Raum.
meillo@54 307
meillo@54 308 Im Gegensatz zur Entstehung der Freien Software, wo der Status Quo
meillo@59 309 beibehalten werden sollte, geht es beim Open Access darum, eine
meillo@54 310 Neuordnung der Situation zu erreichen. Diese Neuordnung wurde
meillo@54 311 durch das Web, wo jeder selbst Verleger sein kann, ermöglicht.
meillo@54 312 Wo die Freie Software von einer einzelnen Person, Richard Stallman,
meillo@59 313 vorangetrieben wird, und beim Open Source eine gemeinsame Linie
meillo@54 314 vorherrscht, gibt es
meillo@54 315 beim Open Access eine Menge heterogener Akteure. So existiert
meillo@54 316 auch keine von allen anerkannte, klare Definition des Begriffs,
meillo@54 317 sondern eine Vielzahl von großteils impliziten oder schwammigen
meillo@54 318 Definitionen.
meillo@54 319
meillo@54 320 Die zwei etablierten Open Access-Wege -- der Grüne und der Goldene
meillo@54 321 -- sollen hier nur kurz erwähnt werden, denn sie beschreiben
meillo@54 322 \emph{Umsetzungen} des Konzeptes, nicht aber das Konzept selbst.
meillo@54 323 Bei ihnen geht es um finanzielle Aspekte und den Ort der
meillo@59 324 Veröffentlichung. Für diesen Beitrag sind sie nebensächlich.
meillo@54 325
meillo@54 326 Open Access entspricht insofern der Ausrichtung von Open Source, da
meillo@54 327 es auch darin primär um pragmatische Aspekte geht. Der Wunsch der
meillo@54 328 Wissenschaftler ist es, schnell, einfach und kostenlos auf
meillo@54 329 wissenschaftliche Erkenntnisse zugreifen zu können, die konkrete
meillo@54 330 Rechtesituation oder gar der ethische Aspekt freien Wissens
meillo@54 331 stehen im Hintergrund. Bei Open Source ist jedoch
meillo@54 332 ein deutlich stärkeres Bewusstsein für eine klare Definition,
meillo@54 333 Rechtslage und Einheitlichkeit vorhanden.
meillo@54 334 Dies liegt wohl zum einen am Charakter seiner Beteiligten, die als
meillo@54 335 Programmierer genaue Definitionen schätzen, als
meillo@54 336 auch an ihrer Geburt aus der Freien Software,
meillo@54 337 die eine klare Rechtslage als eine Kernaufgabe sieht.
meillo@54 338 Nicht zuletzt ermöglichen auch anerkannte Leitfiguren
meillo@54 339 eine Einigung auf klare Worte.
meillo@54 340
meillo@54 341
meillo@54 342
meillo@54 343 %###################################################################
meillo@54 344 \section{Realisierungen}
meillo@54 345
meillo@54 346 Dieser Abschnitt stellt die Definitionen der verschiedenen
meillo@54 347 Konzepte und typische Lizenzen vor.
meillo@54 348
meillo@54 349
meillo@54 350 \subsection{Freie Software}
meillo@54 351
meillo@54 352 Für die Freie Software gibt es eine Definition der Free Software
meillo@54 353 Foundation,
meillo@54 354 \autocite{fsf-def}
meillo@54 355 die vier Freiheiten umfasst. Sind diese gegeben, dann
meillo@54 356 wird ein Stück Software als frei angesehen:
meillo@59 357
meillo@54 358 \begin{itemize}
meillo@54 359 \item The freedom to run the program, for any purpose (freedom~0).
meillo@54 360 \item
meillo@54 361 The freedom to study how the program works, and change it so
meillo@54 362 it does your computing as you wish (freedom~1). Access to the
meillo@54 363 source code is a precondition for this.
meillo@54 364 \item
meillo@54 365 The freedom to redistribute copies so you can help your
meillo@54 366 neighbor (freedom~2).
meillo@54 367 \item
meillo@54 368 The freedom to distribute copies of your modified versions to
meillo@54 369 others (freedom~3). By doing this you can give the whole community
meillo@54 370 a chance to benefit from your changes. Access to the source code
meillo@54 371 is a precondition for this.
meillo@54 372 \end{itemize}
meillo@54 373
meillo@59 374 \noindent
meillo@54 375 Die FSF pflegt eine Liste von Software-Lizenzen, die sie nach
meillo@54 376 dieser Definition als frei ansieht.
meillo@54 377 \autocite{fsf-licenses}
meillo@54 378 Die \emph{General Public License} (GPL)
meillo@54 379 \autocite{gpl}
meillo@54 380 ist die typische Lizenz für die Freie Software-Bewegung.
meillo@54 381 Sie basiert auf einem besonderen Konstrukt, dem
meillo@54 382 \emph{Copyleft}.
meillo@54 383 \autocite{copyleft}
meillo@54 384 Dieses erzwingt, dass
meillo@54 385 jedes abgeleitete Werk wiederum unter der gleichen Lizenz stehen
meillo@54 386 muss. Damit wird verhindert, dass ein Stück GPL-lizenzierter Code
meillo@54 387 jemals auf eine Weise genutzt werden kann, die nicht jedermann
meillo@54 388 gleichfalls zur Verfügung steht. Alle auf Copyleft-Werke aufbauenden
meillo@54 389 Werke werden also wiederum Freie Software sein.
meillo@54 390 Dieser Zwang wird von manchen als Einschränkung der individuellen
meillo@54 391 Freiheit angesehen, von anderen dagegen als Sicherung der Freiheit
meillo@54 392 aller.
meillo@54 393
meillo@54 394
meillo@54 395
meillo@54 396 \subsection{Open Source}
meillo@54 397
meillo@54 398 Die Open Source-Definition der Open Source Initiative
meillo@54 399 \autocite{osi-def}
meillo@54 400 ist eine leicht abgewandelte Formulierung der
meillo@54 401 Debian Free Software Guidelines,
meillo@54 402 \autocite{dfsg}
meillo@54 403 welche für die
meillo@54 404 GNU/\-Linux-Distribution \emph{Debian} entwickelt worden sind.
meillo@54 405 Die Ausrichtung auf die Bedürfnisse einer Distribution, also
meillo@54 406 eines Projektes, das verschiedene Programme sinnvoll
meillo@54 407 zusammenstellt, geeignet anpasst und dann als \enquote{Sammelwerk}
meillo@54 408 verbreitet, sind klar zu erkennen. Die Definition ist folglich
meillo@54 409 eine Checkliste,
meillo@54 410 die Lizenzen durchlaufen müssen, damit die damit lizensierte Software
meillo@54 411 in die Distribution aufgenommen werden kann. Gefordert werden:
meillo@54 412
meillo@54 413 \begin{itemize}
meillo@54 414 \item Free Redistribution
meillo@54 415 \item Source Code
meillo@54 416 \item Derived Works
meillo@54 417 \item Integrity of The Author's Source Code
meillo@54 418 \item No Discrimination Against Persons or Groups
meillo@54 419 \item No Discrimination Against Fields of Endeavor
meillo@54 420 \item Distribution of License
meillo@54 421 \item License Must Not Be Specific to a Product
meillo@54 422 \item License Must Not Restrict Other Software
meillo@54 423 \item License Must Be Technology-Neutral
meillo@54 424 \end{itemize}
meillo@54 425
meillo@59 426 \noindent
meillo@54 427 Eine präferierte Open Source-Lizenz gibt es nicht. Dem Charakter
meillo@54 428 von Open Source entsprechen BSD-artige Lizenzen aber am besten.
meillo@54 429 Der Kern deren Aussage lässt sich umgangsprachlich so zusammenfassen:
meillo@59 430 Mache mit dieser Software was du willst, solange du sagst wer
meillo@54 431 sie geschrieben hat. Und erwarte keine Garantie oder Haftung für
meillo@59 432 irgendwas.
meillo@54 433
meillo@54 434 Zum allergrößten Teil entsprechen sich die Definitionen der OSI und
meillo@54 435 FSF bei der Frage, wie eine konkrete Lizenz klassifiziert wird:
meillo@54 436 \enquote{The two definitions lead to the same result in practice, but use
meillo@54 437 superficially different language to get there.}
meillo@54 438 \autocite{osi-faq}
meillo@54 439
meillo@54 440
meillo@54 441
meillo@54 442
meillo@54 443 \subsection{Free Cultural Works}
meillo@54 444
meillo@54 445 Inspiriert von der Definition von Freier Software erfordern Free
meillo@54 446 Cultural Works folgende essentiellen Freiheiten:
meillo@54 447 \autocite{fcw-def}
meillo@59 448
meillo@54 449 \begin{itemize}
meillo@54 450 \item The freedom to use and perform the work
meillo@54 451 \item The freedom to study the work and apply the information
meillo@54 452 \item The freedom to redistribute copies
meillo@54 453 \item The freedom to distribute derivative works
meillo@54 454 \end{itemize}
meillo@54 455
meillo@59 456 \noindent
meillo@54 457 Daneben gibt es zusätzliche Anforderungen:
meillo@59 458
meillo@54 459 \begin{itemize}
meillo@54 460 \item Availability of source data
meillo@54 461 \item Use of a free format
meillo@54 462 \item No technical restrictions
meillo@54 463 \item No other restrictions or limitations
meillo@54 464 \end{itemize}
meillo@54 465
meillo@59 466 \noindent
meillo@54 467 Wenn auch keine weiteren Einschränkungen und Begrenzungen erlaubt
meillo@59 468 sind, so gibt es bestimmte Einschränkungen, die akzeptabel
meillo@54 469 sind, ohne die essentiellen Freiheiten zu beeinflussen:
meillo@59 470
meillo@54 471 \begin{quote}
meillo@54 472 In particular, requirements for attribution, for symmetric
meillo@54 473 collaboration (i.e., \enquote{copyleft}), and for the protection of
meillo@54 474 essential freedom are considered permissible restrictions.
meillo@54 475 \end{quote}
meillo@54 476
meillo@59 477 \noindent
meillo@54 478 Typische Lizenzen für Free Cultural Works sind die zwei Creative
meillo@54 479 Com\-mons-Lizenzen CC BY und CC BY-SA, sowie die Public Domain
meillo@54 480 Dedication CC0. (Die anderen CC-Lizenzen sind unfrei im Sinne dieser
meillo@54 481 Definition.)
meillo@54 482
meillo@54 483 Auch für Free Cultural Works gibt es eine Liste von
meillo@54 484 Lizenzen, die den Anforderungen genügen.
meillo@54 485 \autocite{fcw-licenses}
meillo@54 486
meillo@54 487
meillo@54 488
meillo@54 489 \subsection{Open Access}
meillo@54 490
meillo@54 491 Eine singuläre, anerkannte Definition, wie es für die anderen
meillo@54 492 Konzepte der Fall ist, gibt es für Open Access nicht.
meillo@54 493 Über die Jahre entstanden allerlei Definitionen, die sich teilweise
meillo@54 494 unterscheiden.
meillo@54 495
meillo@54 496 Die erste Definition, die den Begriff \enquote{Open Access} verwendet
meillo@54 497 hatte, war die \emph{Budapest Open Access Initiative}
meillo@54 498 \autocite{budapest02}
meillo@54 499 in 2002. Sie definiert:
meillo@59 500
meillo@54 501 \begin{quote}
meillo@54 502 The literature that should be freely accessible online is that which
meillo@54 503 scholars give to the world without expectation of payment. [...] By
meillo@54 504 \enquote{open access} to this literature, we mean its free availability on the
meillo@54 505 public internet, permitting any users to read, download, copy, distribute,
meillo@54 506 print, [...], or use them for any other lawful purpose, without financial,
meillo@54 507 legal, or technical barriers other than those inseparable from gaining
meillo@54 508 access to the internet itself. The only constraint on reproduction and
meillo@54 509 distribution, and the only role for copyright in this domain, should be
meillo@54 510 to give authors control over the integrity of their work and the right
meillo@54 511 to be properly acknowledged and cited.
meillo@54 512 \end{quote}
meillo@54 513
meillo@59 514 \noindent
meillo@54 515 Ein Jahr später erschien die
meillo@54 516 \emph{Berlin Declaration on Open Access to Knowledge
meillo@54 517 in the Sciences and Humanities}:
meillo@54 518 \autocite{berlin03}
meillo@59 519
meillo@54 520 \begin{quote}
meillo@54 521 The author(s) and right holder(s) of such contributions grant(s)
meillo@54 522 to all users a free, irrevocable,
meillo@54 523 worldwide, right of access to, and a license to copy, use,
meillo@54 524 distribute, transmit and display the work
meillo@54 525 publicly and to make and distribute derivative works, in any
meillo@54 526 digital medium for any responsible
meillo@54 527 purpose, subject to proper attribution of authorship ([...]),
meillo@54 528 as well as the right to make small numbers of
meillo@54 529 printed copies for their personal use.
meillo@54 530 \end{quote}
meillo@54 531
meillo@59 532 \noindent
meillo@54 533 (Sie basiert stark, teilweise sogar im Wortlaut, auf dem
meillo@54 534 \emph{Bethesda Statement on Open Access Publishing},
meillo@54 535 \autocite{bethesda03}
meillo@54 536 ebenfalls von 2003.)
meillo@54 537
meillo@54 538 Hier sind abgeleitete Werke nun auch explizit beachtet.
meillo@54 539 Über die Budapester Erklärung hinaus geht auch die Forderung,
meillo@54 540 dass das Werk mitsamt aller Quellmaterialien in einem Repositorium
meillo@54 541 veröffentlicht werden muss.
meillo@54 542 Zudem
meillo@54 543 unterscheidet man zwischen der digitalen und materiellen
meillo@54 544 Vervielfältigung und Verbreitung. Das kann sicher als
meillo@54 545 Zugeständnis an das Verlagswesen gewertet werden. Bei der Freien
meillo@54 546 Software gibt es diese Unterscheidung nicht. Bei Open Source ist
meillo@54 547 sie sogar explizit ausgeschlossen.
meillo@54 548 Im Gegensatz zur Budapester Erklärung ist das Thema der Kosten
meillo@54 549 nicht so prominent präsentiert. Das entspricht der Situation bei
meillo@54 550 den Definitionen für Freie und Open Source Software --
meillo@54 551 libre, nicht gratis.
meillo@54 552
meillo@54 553 Als typische Lizenzen für Open Access-Inhalte haben sich die
meillo@54 554 Creative Commons-Lizenzen etabliert. In der Neuauflage der
meillo@54 555 Budapester Empfehlungen von 2012
meillo@54 556 wird sogar explizit die CC BY-Lizenz empfohlen.
meillo@54 557 \autocite{budapest12}
meillo@54 558 Die Tendenz zu CC BY scheint sich (zumindest für
meillo@54 559 Zeitschriftenartikel) durchzusetzen.
meillo@59 560 Daneben sind aber auch die anderen CC-Lizenzen (v.\,a. CC
meillo@54 561 BY-NC, CC BY-ND und CC BY-NC-ND) verbreitet.
meillo@54 562 Was die reinen Quelldaten angeht, so werden diese inzwischen
meillo@54 563 zumeist unter CC0 veröffentlicht ... falls sie denn veröffentlicht
meillo@54 564 werden.
meillo@54 565
meillo@54 566
meillo@54 567
meillo@54 568 \begin{table}[h]
meillo@54 569 \centering
meillo@54 570 \footnotesize
meillo@59 571 \caption{Geforderte Rechte}
meillo@54 572 \bigskip
meillo@54 573 \renewcommand{\arraystretch}{1.3}
meillo@59 574 \begin{tabular*}{\textwidth}{ l | c c c c c }
meillo@54 575 Definition & Nutzen$^{*}$ & Kopieren & Verbreiten & Verändern & Veränderungen verbreiten \\
meillo@54 576 \hline
meillo@54 577 FSF & \ding{51} & \ding{51} & \ding{51} & \ding{51} & \ding{51} \\
meillo@54 578 OSI & \ding{51} & \ding{51}$^{\dag}$ & \ding{51} & \ding{51} & \ding{51} \\
meillo@54 579 FCW & \ding{51} & \ding{51} & \ding{51} & \ding{51} & \ding{51} \\[9pt]
meillo@54 580 Budapest & \ding{51} & \ding{51} & \ding{51} & --- & --- \\
meillo@54 581 Berlin & \ding{51} & \ding{51}$^{\ddag}$ & \ding{51} & \ding{51} & \ding{51} \\
meillo@59 582 \end{tabular*}
meillo@54 583 \medskip
meillo@54 584 \caption*{
meillo@59 585 \normalfont
meillo@54 586 \scriptsize
meillo@54 587 \begin{tabular}{l l}
meillo@54 588 $*$ & Betrachten, Lesen, Ausführen, etc. \\
meillo@54 589 $\dag$ & Nicht explizit erwähnt, aber notwendigerweise als
meillo@54 590 Voraussetzung angesehen \\
meillo@54 591 $\ddag$ & Ausdrucke nur in kleinen Stückzahlen für den
meillo@54 592 persönlichen Gebrauch \\
meillo@54 593 \end{tabular}
meillo@54 594 }
meillo@54 595 \end{table}
meillo@54 596
meillo@54 597
meillo@54 598
meillo@54 599 %###################################################################
meillo@54 600 \section{Diskussion}
meillo@54 601
meillo@54 602 \subsection{Freiheit}
meillo@54 603
meillo@54 604 %--- freiheit
meillo@54 605
meillo@54 606 Die verschiedenen Bewegungen scheiden sich an der Frage, was
meillo@54 607 als wichtiger angesehen wird, die Freiheit der Information
meillo@54 608 im Generellen oder ihr konkreter praktischer Wert zum aktuellen
meillo@54 609 Zeitpunkt.
meillo@54 610
meillo@54 611 Die Freie Software-Bewegung legt größten Wert auf die Freiheit,
meillo@54 612 denn in ihr sieht sie die Voraussetzung für alle anderen
meillo@54 613 Bestrebungen.
meillo@54 614 Bruce Perens, der 1998 die Open Source Initiative mitgegründet
meillo@54 615 hatte, wandte sich ein Jahr später wieder davon ab und der
meillo@54 616 Freien Software zu, da für ihn der Wert der Freiheit wichtiger
meillo@54 617 erschien:
meillo@54 618 \autocite{perens-fs}
meillo@59 619
meillo@54 620 \begin{quote}
meillo@54 621 Most hackers know that Free Software and Open Source are just two
meillo@54 622 words for the same thing. Unfortunately, though, Open Source has
meillo@54 623 de-emphasized the importance of the freedoms involved in Free
meillo@54 624 Software. It's time for us to fix that. We must make it clear to
meillo@54 625 the world that those freedoms are still important, and that
meillo@54 626 software such as Linux would not be around without them.
meillo@54 627 \end{quote}
meillo@54 628
meillo@59 629 \noindent
meillo@54 630 Die Neuauflage der Empfehungen der Budapest Open Access Initiative
meillo@54 631 liefert im Bezug auf die Bedeutung der Freiheit eine Rangfolge in
meillo@54 632 erfreulicher Klarheit:
meillo@54 633 \enquote{[...] we recognize that gratis access is better than priced
meillo@54 634 access, libre access is better than gratis access, and libre under
meillo@54 635 CC-BY or the equivalent is better than libre under more
meillo@54 636 restrictive open licenses.}
meillo@54 637 \autocite{budapest12}
meillo@54 638 (Nur über die konkrete Empfehlung von CC BY und was hier
meillo@54 639 \enquote{equivalent} bedeutet lässt sich streiten.)
meillo@54 640
meillo@54 641 %--- abhaengigkeit
meillo@54 642
meillo@54 643 Kritisch am Open Access zu sehen ist die fortwährende
meillo@54 644 Abhängigkeit von der Verwertungsindustrie. Diese favorisiert,
meillo@54 645 verständlicherweise, den Goldenen Weg, welcher diese Abhängigkeit
meillo@59 646 beibehält. Die Verwerter-unabhängige Zugänglichmachung auf dem
meillo@54 647 Grünem Weg, geht als \emph{Zweit}veröffentlichung in das
meillo@54 648 Verständnis der Wissenschaftler ein.
meillo@54 649 Wie anders wäre die Ausgangsbasis, würden die
meillo@54 650 Wissenschaftler die freien Repositorien als natürlichen ersten
meillo@54 651 Veröffentlichungsort wählen und anschließend in einem Verlag
meillo@54 652 zweitveröffentlichen! Zu abwegig scheint dieser Ansatz nicht zu
meillo@54 653 sein, denn beispielsweise mit dem Preprint-Server ArXiv ist die
meillo@54 654 Praxis in der Physik gar nicht so weit davon entfernt.
meillo@54 655
meillo@54 656 %--- entscheidungsfreiheit
meillo@54 657
meillo@54 658 Die idealistischen Bewegungen versuchen stets Abhängigkeiten zu
meillo@59 659 vermeiden, um ihre eigene Entscheidungsfreiheit zu bewahren.
meillo@54 660 Dabei spielt die Zusammensetzung der Beteiligten eine Rolle.
meillo@54 661 Wie groß ist der Anteil derjenigen, die aus einem inneren Bedürfnis
meillo@54 662 heraus, meist in ihrer Freizeit, aktiv sind, und wie groß ist der
meillo@54 663 Anteil jener, für die es ein Job zum Lebensunterhalt ist?
meillo@54 664 Die erste Gruppe tut sich deutlich einfacher damit,
meillo@54 665 ihren persönlichen Vorstellungen nachzugehen. Die zweite Gruppe
meillo@54 666 befindet sich in der Abhängigkeit, immer auch Erwartungen
meillo@54 667 von außen entsprechen zu müssen. Ihre Entscheidungsfreiheit ist
meillo@54 668 schon von Beginn an beschränkt.
meillo@54 669
meillo@54 670 %--- selbstbestimmung
meillo@54 671
meillo@54 672 Die Bewegungen Freie Software, Open Source, und nicht zuletzt Free
meillo@54 673 Cultural Works zeigen eine Form der Selbstbestimmung der Urheber,
meillo@54 674 die der Open Access nicht erkennen lässt.
meillo@54 675 Der Grund mag darin liegen, dass bei ersteren eine größere Bindung
meillo@54 676 zum eigenen Werk vorliegt, als es bei den Wissenschaftler der Fall
meillo@54 677 zu sein scheint.
meillo@54 678 Die Angst, dass man das eigene Werk \enquote{verliert}, wenn man
meillo@54 679 Verwertern exklusive Nutzungsrechte einräumt, scheint bei den
meillo@54 680 Wissenschaftlern nicht allzu groß zu sein. Die Veröffentlichung
meillo@54 681 wird scheinbar mehr als Mittel zum Zweck gesehen. Wo aber das eigene
meillo@54 682 Werk hoch geschätzt wird, wird ein größeres Bewusstsein für
meillo@54 683 die (Urheber-)Rechtslage vorhanden sein. Unter freien Lizenzen
meillo@54 684 bleibt einem selbst sein Werk zwar nicht vorbehalten, man kann
meillo@54 685 aber die Rechte daran auch nicht verlieren.
meillo@54 686
meillo@54 687
meillo@54 688
meillo@54 689 \subsection{Gemeingut}
meillo@54 690
meillo@54 691 %--- zielgruppe
meillo@54 692
meillo@54 693 Eine weitere Unterscheidung der Bewegungen lässt sich im Bezug
meillo@54 694 auf die Hauptzielgruppe treffen:
meillo@54 695 Geht es in erster Linie um die Interessen der Gemeinschaft oder
meillo@54 696 um die Interessen der Einzelperson?
meillo@54 697
meillo@54 698 Alle vorgestellten Bewegungen haben die gesamte Menschheit im
meillo@59 699 Blick, wenn auch mit unterschiedlich starkem Fokus darauf.
meillo@54 700 Sind also Ausnahmen für Untergruppen, wie beispielsweise
meillo@54 701 die Forschung und Lehre, akzeptabel oder nicht? Die Bewegungen,
meillo@54 702 die ethische Gesichtspunkte vertreten, verneinen. Die
meillo@54 703 pragmatischen Bewegungen sehen darin aber eine einfachere
meillo@54 704 Durchsetzbarkeit und somit mittelfristige Vorteile.
meillo@54 705 Ob durch das ungenutzte, weil ausgegrenzte Potenzial oder durch
meillo@54 706 immer wieder neu zu erkämpfende Grenzbereiche langfristige
meillo@54 707 Nachteile entstehen, bleibt zu klären.
meillo@54 708 Bei der Freien Software und den Free Cultural Works ist klar:
meillo@54 709 Zuerst dem Volk, dann den Verwertern.
meillo@54 710 Entscheidend dabei ist aber, dass nichts gegen eine kommerzielle
meillo@54 711 Verwertung spricht, nur darf dieses Bestreben die
meillo@54 712 Rechte der Allgemeinheit nicht beschränken.
meillo@54 713
meillo@54 714 Ein schönes Beispiel für eine Verpflichtungserklärung der
meillo@54 715 Menschheit gegenüber ist der \emph{Debian Social Contract}.
meillo@54 716 \autocite{dsc}
meillo@54 717 Eine so klare und konkrete Erklärung der Wissenschaft der Menschheit
meillo@54 718 gegenüber wäre ein wertvolles Leitbild für die Open
meillo@54 719 Access-Bewegung. Die Open Access-Erklärungen enthalten zwar Leitbilder,
meillo@54 720 diese sind aber leider allzu oft voll wolkiger Worthülsen.
meillo@54 721 Verständlich ist das Bedürfnis, sich nicht festnageln lassen zu
meillo@54 722 wollen, gerade das jedoch wäre ein wichtiger Schritt in Richtung
meillo@54 723 Glaubwürdigkeit.
meillo@54 724
meillo@54 725 %--- nc
meillo@54 726
meillo@54 727 Die im Open Access verbreitete Tendenz zu
meillo@54 728 Non-Commercial-Ein\-schränk\-ung\-en (NC) gibt es bei den anderen Bewegungen
meillo@54 729 nicht. Dort sieht man in kommerziellen Angeboten einen Mehrwert,
meillo@54 730 auf den man nicht verzichten will.
meillo@54 731 Beim Open Access mag die Tendenz daher rühren, dass auch die
meillo@54 732 Verwerter selbst in der Bewegung aktiv sind und sich dieses
meillo@54 733 Marktfeld exklusiv reserviert halten wollen.
meillo@54 734
meillo@54 735 Das Bedürfnis, zu verhindern, dass sich Andere am eigenen Werk
meillo@54 736 bedienen ohne etwas zurückzugeben, ist durchaus auch in den anderen
meillo@54 737 Bewegungen vorhanden.
meillo@54 738 Das Mittel der Wahl dagegen ist das Copyleft-Prinzip.
meillo@54 739 Dieses lässt die kommerzielle Nutzung sehr wohl zu, stellt aber
meillo@54 740 sicher, dass jeder die gleichen Möglichkeiten der kommerziellen
meillo@54 741 Nutzung hat und dass jedes aufbauende Werk dem ursprünglichen
meillo@54 742 Urheber (und jedem sonst) ebenfalls zur Verfügung steht.
meillo@54 743
meillo@54 744 %--- copyleft
meillo@54 745
meillo@54 746 Ob nun solche Copyleft-Lizenzen gut sind oder nicht, darüber ist
meillo@54 747 sich die Gemeinschaft nicht einig.
meillo@59 748 Beide Lizenztypen, die mit Copyleft (z.\,B. die GPL) und die ohne
meillo@59 749 (z.\,B. die BSD-artigen), bestehen
meillo@54 750 nebeneinander, und das schon seit dreißig Jahren. Es ist nicht
meillo@54 751 abzusehen, dass eine Art die Oberhand gewinnen würde.
meillo@54 752 Bei den Creative Commons-Lizenzen gibt es mit CC BY und CC BY-SA
meillo@54 753 ein äquivalentes Paar. (Dort wird \enquote{Copyleft} als \enquote{Share-alike}
meillo@54 754 bezeichnet.) Auch hier werden wahrscheinlich beide Arten nebeneinander,
meillo@54 755 gut möglich für unterschiedliche Publikationsformen,
meillo@54 756 fortbestehen, da sie unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.
meillo@54 757
meillo@54 758
meillo@54 759 \subsection{Schlagkraft}
meillo@54 760
meillo@54 761 %--- heterog.
meillo@54 762
meillo@54 763 Ein großer Unterschied zwischen Open Access und den anderen
meillo@54 764 Konzepten ist die Menge seiner unterschiedlichen Beteiligten. Während
meillo@54 765 sich die anderen Konzepte um kleine Gruppen von ähnlich
meillo@59 766 Denkenden herum aufbauen, ist der Open Access eine Bewegung die sehr
meillo@54 767 viele Personen, Institutionen und Unternehmen mit ihren
meillo@54 768 eigenen, unterschiedlichen Interessen mitformen, ohne dass es eine
meillo@54 769 klare Führung gäbe. Wenn auch von den Wissenschaftlern
meillo@54 770 initiiert, wirken nun auch viele andere Akteure mit.
meillo@54 771 Als Folge wird der Begriff \enquote{Open Access} inzwischen fast wahllos
meillo@54 772 verwendet. Die wissenschaftliche Gemeinschaft -- falls es die gibt
meillo@54 773 -- hat keine Form der Abgrenzung und Reinhaltung ihres Konzeptes
meillo@54 774 gefunden. Wie sollte sie auch, wo sie sich selbst noch nicht klar
meillo@54 775 ist, welche Werte und Forderungen sie denn vertritt.
meillo@54 776 Wo die anderen Bewegungen anerkannte Definitionen vorweisen können,
meillo@54 777 gelingt dies dem Open Access nicht.
meillo@54 778 Zu stark ist die systemimmanente Heterogenität der Wissenschaft.
meillo@59 779 Zu schwer fällt es den Wissenschaftlern, sich zu organisieren,
meillo@54 780 zumindest sich schlagkräftig und konsequenzbereit zu organisieren.
meillo@54 781 Zu stark sind aber auch die Traditionen des Publizierens, mit
meillo@54 782 der starken Einflussposition der Unternehmen.
meillo@54 783 So sind es nun eben diese Unternehmen, die die Praxis des
meillo@54 784 Open Access prägen und ausgestalten. Nach anfänglichen
meillo@54 785 Startschüssen haben die Wissenschaftler heute die Kontrolle
meillo@54 786 großteils aus der Hand gegeben.
meillo@54 787 Von der Definition des Open Access bleibt als gemeinsamer Nenner
meillo@54 788 letztlich nur der kostenlose (Lese-)Zugriff, also der Wortsinn
meillo@54 789 des Begriffes selbst, übrig. Nur hierin sind sich alle Beteiligten
meillo@54 790 einig.
meillo@54 791
meillo@54 792 %--- reinhaltung
meillo@54 793
meillo@54 794 Anders bei der Open Source-Bewegung:
meillo@54 795 Als Microsoft mit seinem
meillo@54 796 \emph{Shared Source}-Konzept
meillo@54 797 auf den Open Source-Zug aufspringen wollte, wurde das als reine
meillo@54 798 Nutznießerei ohne erkennbare Unterstützung des Kerngedankens der
meillo@54 799 Open Source-Bewegung erkannt und verurteilt.
meillo@54 800 \autocite{perens-stand-together}
meillo@54 801 Folglich wendete sich die Gemeinschaft ab.
meillo@59 802 Diese aktive Abgrenzung von reinen Trittbrettfahrern, die die Integrität
meillo@54 803 der Bewegung verwässern würden, fehlt dem Open Access bislang.
meillo@54 804 Sie setzt allerdings ein gemeinsames Selbstverständnis voraus.
meillo@54 805
meillo@54 806 %--- pragmatismus.
meillo@54 807
meillo@54 808 Leider herrscht bei den Wissenschaftlern oft ein Pragmatismus vor,
meillo@54 809 der lediglich den Erträglichkeitslevel akzeptabel halten will. Der
meillo@54 810 idealistische Wunsch der grundlegenden Verbesserung geht meist
meillo@54 811 neben den pragmatischen Anforderungen des Alltags unter.
meillo@54 812
meillo@54 813
meillo@54 814
meillo@54 815 \subsection{Qualität}
meillo@54 816
meillo@54 817 %--- qualitaet
meillo@54 818
meillo@54 819 Mit Bezug auf Open Source kann man für den Open Access
meillo@54 820 argumentieren, dass die Offenlegung aller Forschungsdaten und der
meillo@54 821 daraus entstehenden Publikationen zu besseren Forschungsergebnissen
meillo@54 822 führen kann. Das sogar auf mehrerlei Weise: Man bietet anderen
meillo@59 823 Forschern und sonstigen Interessierten die Möglichkeit, Fehler zu
meillo@54 824 finden und weitere Erkenntnisse zu entdecken; es werden aufbauende
meillo@54 825 und zusammenführende Arbeiten gefördert; und nicht zuletzt
meillo@59 826 werden die Wissenschaftler, aufgrund der Gewissheit, nachprüfbar zu
meillo@54 827 sein, sorgfältiger arbeiten. Diese Verbesserungen der
meillo@54 828 wissenschaftlichen Qualität müssen nicht eintreten, sie sind
meillo@54 829 aber wahrscheinlich. Nachteile durch die Offenlegung sind nur
meillo@54 830 zu befürchten, wenn die wissenschaftliche Ethik und
meillo@54 831 Selbstorganisation versagen.
meillo@54 832 Das bisherige Zögern der Wissenschaft mag von einem fehlenden
meillo@54 833 Selbstbewusstsein oder von zu starkem Herdentrieb stammen.
meillo@54 834
meillo@54 835
meillo@54 836
meillo@54 837 \subsection{Fazit}
meillo@54 838
meillo@54 839 %--- lernen aus fs
meillo@54 840
meillo@59 841 Die in diesem Beitrag vorgestellten Konzepte zeigen Möglichkeiten,
meillo@54 842 wie sich Ziele und Wünsche vertreten lassen, so dass nebenrangige
meillo@54 843 Beteiligte weiterhin bestehen und wertschöpfend sein können,
meillo@54 844 ohne die zentralen Interessen zu gefährden.
meillo@54 845 Notwendig dafür ist eine Bewegung mit einem schlagkräftigen und
meillo@54 846 akzeptierten Kern an Wortführern und eine breite Basis von sich
meillo@54 847 einigen Anhängern. Diese muss klare Definitionen und
meillo@54 848 Ausrichtungen vorgeben und dann das Konzept rein halten.
meillo@54 849
meillo@59 850 An sich ist die Wissenschaft mit dem Open Access auf einem noch
meillo@54 851 guten Weg. Die vorhandenen Definitionen sind eine brauchbare
meillo@54 852 Ausgangsbasis, die bereits Konsolidierungstendenzen aufweist. Auch ein
meillo@54 853 Bewusstsein für die Situation und ihre Hintergründe wird
meillo@54 854 zunehmend geschaffen, gerade auch von den Bibliotheken.
meillo@54 855 Entscheidend ist aber, dass das Bemühen jetzt, wo die Verwerter
meillo@54 856 einzuschwenken beginnen, nicht nachlässt. Noch ist nichts
meillo@54 857 grundlegend geändert. Noch ist die Situation nicht gut,
meillo@59 858 nur nicht mehr untragbar. Jetzt ist der Zeitpunkt, aktiv zu werden!
meillo@54 859 Jetzt muss die Wissenschaft ihr Selbstverständnis bestätigen!
meillo@54 860 Jetzt muss sie ihre Definition von Open Access klarer machen!
meillo@54 861 Jetzt muss die wissenschaftliche Gemeinschaft an ihrer
meillo@54 862 Selbstorganisation arbeiten!
meillo@54 863 Open Access-Pub\-li\-ka\-tionen müssen geschätzt werden! Der
meillo@54 864 Gemeinschaft vorenthaltene oder nur erschwert zugängliche
meillo@59 865 Publikationen müssen benachteiligt werden! Das Geheimhalten von
meillo@54 866 Forschungsdaten muss kritisiert werden!
meillo@54 867 Was in der Berlin Declaration schon vor einem Jahrzehnt
meillo@54 868 gefordert wurde, muss die Praxis werden!
meillo@54 869 Die blinde Lobhudelei auf der Basis von naiven Kennzahlen muss aufhören!
meillo@54 870
meillo@54 871 Es reicht aber nicht, die Wissenschaftler nur zu \enquote{bestärken}
meillo@54 872 und Open Access-Veröffentlichungen \enquote{anzuerkennen}.
meillo@54 873 Nein! Die Wissenschaft muss Open Access spürbar wertschätzen!
meillo@54 874 Die Umsetzung steht der Wissenschaft frei.
meillo@54 875 Sie muss sich nur selbst organisieren und dann ihre eigenen Werte leben.
meillo@54 876
meillo@54 877
meillo@54 878 \bigskip
meillo@54 879 \bigskip
meillo@54 880 \begingroup
meillo@54 881 \begin{quote}
meillo@54 882 \subsubsection*{Public Domain Dedication}
meillo@54 883 \footnotesize
meillo@54 884 \linespread{1.0}
meillo@54 885 \rightskip1.2cm
meillo@54 886 Für mich selbstvertändlicherweise ist dieses Werk frei (libre),
meillo@54 887 offen und transparent. Das fertige Dokument, sein Quellcode
meillo@54 888 (in Latex) und seine Entstehungsgeschichte (im Versionskontrollsystem)
meillo@54 889 stehen jedermann vollumfänglich zur Verfügung.%
meillo@59 890 \footnote{\url{http://marmaro.de/docs/bib/oa-fs/}.}
meillo@54 891 Mittels \emph{CC0 1.0 Universell}
meillo@54 892 \footnote{\url{http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/}.}
meillo@54 893 verzichte ich weltweit auf alle urheberrechtlichen
meillo@54 894 und verwandten Schutzrechte, soweit das gesetzlich möglich ist.
meillo@54 895 \end{quote}
meillo@54 896 \endgroup
meillo@54 897
meillo@54 898
meillo@54 899 \clearpage
meillo@54 900 \printbibliography
meillo@54 901
meillo@54 902 \end{document}