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Umarbeitungen in der Einleitung
author markus schnalke <meillo@marmaro.de>
date Mon, 25 Nov 2013 15:11:15 +0100
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files text.roff
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     1.3 @@ -29,7 +29,7 @@
     1.4  .P
     1.5  Wenn auch die Vorformen der EDV bereits in der ersten Hälfte des
     1.6  20. Jahrhunderts auftreten, so erreichen sie das wissenschaftliche
     1.7 -Bibliothekswesen erst in den 60er Jahren.
     1.8 +Bibliothekswesen erst in den 60er Jahren:
     1.9  ``Die Postmoderne begann an den Universitätsbibliotheken 1963 mit
    1.10  der Bochumer Neugründung, wo die EDV zunächst für
    1.11  Katalogisierung und Ausleihe von Büchern eingesetzt wurde, ein
    1.12 @@ -39,9 +39,8 @@
    1.13  .], S. 190]
    1.14  In dieser Zeit ist das
    1.15  universitäre Bibliothekswesen stark im Umbruch begriffen. Es ist
    1.16 -die Zeit der Studentenbewegungen. Eine Vielzahl neuer Universitäten
    1.17 -wird gegründet. Die Studentenzahlen steigen. Das Konzept der
    1.18 -Zentralbibliotheken kommt auf.
    1.19 +die Zeit der Studentenexplosion. Viele neue Universitäten
    1.20 +werden gegründet. Das Konzept der Zentralbibliotheken kommt auf.
    1.21  ``Dagegen versuchte man mit den Bibliotheksneugründungen der 60er
    1.22  und 70er Jahre, die eine Antwort auf die befürchtete
    1.23  Bildungskatastrophe sein sollten, auch bibliothekarisch neue Wege
    1.24 @@ -49,135 +48,134 @@
    1.25  .[ [
    1.26  jochum
    1.27  .], S. 182]
    1.28 +.P
    1.29  Auf der technologischen Seite
    1.30 -beginnt in den 60er Jahren der Übergang von
    1.31 +beginnt in den 60er Jahren der bedeutende Übergang von
    1.32  Stapelverarbeitungsmaschinen (meist mit Lochkarten und
    1.33  Lochstreifen) zu interaktiven Systemen mit tastaturbetriebenen
    1.34  Terminals.
    1.35 +.P
    1.36  Sowohl die Welt der Universitätsbibliotheken
    1.37  als auch die Computertechnologie erfahren in den 60er und 70er
    1.38  Jahren bedeutende Veränderungen:
    1.39  In dieser Gemengelage des Wandels finden die
    1.40  Bibliotheken und die EDV zueinander.
    1.41  
    1.42 -
    1.43  .P
    1.44 -``Goldenes Jahrzehnt für die Bibliotheken'': 1965 bis 1975.
    1.45 +Der Beginn der Bibliotheks-EDV liegt im
    1.46 +``Goldene[n] Jahrzehnt für die Bibliotheken''.
    1.47  .[ [
    1.48  jochum
    1.49  .], S. 193]
    1.50 -Gleich dem Startpunkt der EDV in den Bibliotheken.
    1.51 -Mitte der 70er Jahre dann die weltweite Rezession, die die
    1.52 -Bibliotheken schockt und ernüchtert: Es wird nicht ewig so weiter
    1.53 -gehen.
    1.54 +Mitte der 70er Jahre folgt dann die weltweite Rezession, die die
    1.55 +Bibliotheken schockt und ernüchtert.
    1.56 +Der Atkinson-Report von 1976 stoesst zudem zum Umdenken an:
    1.57 +Das Wachstum wird so nicht weiter gehen.
    1.58 +Ein neues Rationalisierungsdenken zieht in die Bibliothekswelt ein.
    1.59 +In der noch neuen EDV sieht man da die Lösung vieler Probleme.
    1.60  
    1.61 -1976 der Atkinson-Report, der \fIself-renewing libraries\fP
    1.62 -aufbringt. Und damit ein Umdenken anstößt.
    1.63 -Diese Entwicklungen bringen das Rationalisierungsdenken in die
    1.64 -Bibliothekswelt. In der noch neuen EDV sieht man die Lösung
    1.65 -dieser Probleme.
    1.66 -
    1.67 -
    1.68 -.U1 "Ausgangslage
    1.69  .P
    1.70  Dass die Bibliotheken der neugegründeten Universitäten die
    1.71  Pioniere der neuen Möglichkeiten sind, überrascht nicht. Sie
    1.72 -müssen keine bestehenden Systeme umstellen, sie haben keine
    1.73 -Altlasten, sie haben die Möglichkeit neu zu planen. Es ist viel
    1.74 -mehr so, dass von ihnen sogar erwartet wird, dass sie die Möglichkeiten
    1.75 -der neusten Technologie aufgreifen und umsetzen.
    1.76 -.\" ref: UB KN
    1.77 -.P
    1.78 -In Baden-Württemberg gründeten sich in den 60er-Jahren zwei neue
    1.79 -Universitätsbibliotheken: Konstanz und Ulm.
    1.80 -(Die Vorläufer der Mannheimer UB gehen bis ins 18. Jhdt. zurück.)
    1.81 -Sie sind die Vorreiter im \fILändle\fP.
    1.82 -Auf diese zwei Bibliotheken konzentriert sich diese Analyse.
    1.83 +müssen keine bestehenden Systeme umstellen. Sie haben keine
    1.84 +Altlasten. Sie haben die Möglichkeit neu zu planen.
    1.85 +Es wird von ihnen sogar regelrecht erwartet, dass sie die
    1.86 +neuen Technologiemöglichkeiten aufgreifen und umsetzen:
    1.87 +``Gerade in der Welt der Universitäten hatte sich in jenen Jahren
    1.88 +eine hochgezogene Erwartung ausgebildet, vor welcher der Mangel
    1.89 +an Bereitschaft, den Computer einzusetzen, als konservative
    1.90 +Rückstaendigkeit erschien.''
    1.91 +.[ [
    1.92 +knub10a
    1.93 +.], S. 78]
    1.94  
    1.95  .P
    1.96 -Zusätzlich werden Verweise auf die Vorreiterbiblitheken
    1.97 -außerhalb BWs \(en insbesondere NRW mit der UB Bochum, sowie
    1.98 -die UB Regensburg in Bayern \(en erscheinen.
    1.99 -Die großen, alten Bibliotheken (ihrer Natur nach, v.a. die
   1.100 -Landesbibliotheken) hatten feste, eingefahrene
   1.101 -Strukturen. Für sie war der schnelle Wandel, mit dem Aufkommen
   1.102 -der EDV, unmöglich. Die neu gegründeten Bibliotheken bauten
   1.103 -dagegen gleich Strukturen auf, die die EDV als zukünftig festen
   1.104 -Bestandteil einbezogen.
   1.105 -Diese Arbeit befasst sich mit den Anfängen der digitalen
   1.106 -Revolution. Sie wird sie somit auf die agilen
   1.107 -Universitätsbibliotheken beschränken.
   1.108 -
   1.109 +Diese Arbeit behandelt die beiden in Baden-Württemberg in den 60er
   1.110 +Jahren neugegründeten Universitätsbibliotheken: Konstanz und Ulm
   1.111 +\(en die Vorreiter im \fILändle\fP.
   1.112 +(Die Vorläufer der Mannheimer UB gehen bis ins 18. Jhdt. zurück.)
   1.113  
   1.114  .P
   1.115 -.B "UB KN:
   1.116 -Die Bibliothek der Universität Konstanz wurde 1965 gegründet.
   1.117 +.B "Die Bibliothek der Universität Konstanz
   1.118 +(KNUB) wurde 1965 gegründet.
   1.119  Das erste Studiensemester war 1966. Die Bibliothek hatte damit
   1.120  rund 1,5 Jahre Vorlauf. Dieser wurde als unbedingt notwendig
   1.121  angesehen.
   1.122  .[ [
   1.123  ub kn 1965 1974
   1.124  .], S. 26]
   1.125 -(vgl. Augsburg)
   1.126 -In der Vorphase liegt der Fokus auf der Erwerbung. Erschlossen
   1.127 -wird der Bestand nur als Beiprodukt. Damals ist der Gesamtkatalog
   1.128 -eine Kopie der Bestandskartei.
   1.129 +.\" XXX (vgl. Augsburg)
   1.130 +In der Vorphase liegt der Fokus auf der Erwerbung.
   1.131 +Bestandserschliessung ist da nur ein Beiprodukt.
   1.132 +Der Gesamtkatalog ist zu dieser Zeit eine Kopie der Bestandskartei.
   1.133  .[ [
   1.134  ub kn 1965 1974
   1.135  .], S. 26]
   1.136 +Mit Beginn der Katalogisierung zieht auch die EDV in die KNUB ein,
   1.137 +denn in Konstanz wurde ganz auf einen Zettelkatalog verzichtet.
   1.138 +Es wurde sofort per EDV katalogisiert.
   1.139 +Das Universitätsrechenzentrum wird 1971, zuerst provisorisch,
   1.140 +eingerichtet.
   1.141  
   1.142  .P
   1.143 -.B "UB UL
   1.144 -.P
   1.145 -``Mit der Einrichtung un dem Aufbau der Universitätsbibliothek
   1.146 -Ulm hat ihr Gründungsbibliothekar Dr. med. Richard Polacsek stets
   1.147 +Die Ausrichtung der
   1.148 +.B "Universitätsbibliothek Ulm
   1.149 +war schon vor ihrer Gruendung, 1964, klar, denn:
   1.150 +``Mit der Einrichtung und dem Aufbau der Universitätsbibliothek Ulm
   1.151 +hat ihr Gründungsbibliothekar Dr. med. Richard Polacsek stets
   1.152  die `Bibliothek der Zukunft', eine von der Elektronik beherrschte
   1.153  und verwaltete Bücherwelt, im Auge gehabt.''
   1.154  .[ [
   1.155  ulub20a edv katalogisierung
   1.156  .], S. 55]
   1.157 -.P
   1.158 +Trotz erstmaligem Einzug in die Raeume des barocken Klosters
   1.159 +Wiblingen, blieb man nuechtern:
   1.160  `` Rationalität der Arbeitsabläufe, Schnelligkeit und
   1.161  Zuverlässigkeit der Informationen, problemloser Zugriff auf
   1.162  Literaturtitel und Datensysteme, rechnergestützte
   1.163  Informationsübertragung und Nutzung weit entfernt gespeicherter
   1.164  Wissensschätze haben da unvergleichlich höhere Bedeutung,
   1.165 -[als ein schönes Ambiente]''
   1.166 +[als ein schönes Ambiente].''
   1.167  .[ [
   1.168  ulub20a klosterbibliothek
   1.169  .], S. 120]
   1.170 -.P
   1.171 -Das URZ wird 1968-10 eingerichtet.
   1.172 +Das Rechenzentrum der Uni wird 1968 eingerichtet.
   1.173  .[ [
   1.174  ulub20a edv katalogisierung
   1.175  .], S. 62]
   1.176  
   1.177  .P
   1.178 -Nachdem die UB Ulm anfangs innovativ war, ist sie in den 90ern
   1.179 -im Rückstand.
   1.180 -(1992 hat die UB Ulm noch kein Lokalsystem. (XXX: Was genau ist
   1.181 -mit `Lokalsystem' gemeint? Was sagt mir das?))
   1.182 -.[
   1.183 -ackermann interview
   1.184 -.]
   1.185 +Innerhalb Deutschlands liegen die EDV-Vorreiterbiblitheken
   1.186 +vor allem in Nordrhein-Westfalen, beginnend mit der UB Bochum.
   1.187 +Die UB Regensburg in Bayern gehoert ebenfalls zur Spitzengruppe.
   1.188 +Die Bibliotheken Hessens folgen anschliessend.
   1.189 +Die großen, alten Bibliotheken hatten zu eingefahrene Strukturen
   1.190 +um auf den schnellen Wandel aufzuspringen.
   1.191 +Die neu gegründeten Bibliotheken bauten dagegen gleich Strukturen
   1.192 +auf, die die EDV als zukünftig festen Bestandteil einbezogen.
   1.193  
   1.194  
   1.195 -.U1 "Motivation
   1.196  .P
   1.197 -Computer werden, wie Schreibmaschinen zu vor, als reine Werkzeuge
   1.198 +Zu Beginn
   1.199 +werden Computer, wie die Schreibmaschinen, als reine Werkzeuge
   1.200  zur Arbeitserleichertung angesehen. Sie haben im damaligen Bild
   1.201 -ebensowenig Selbstzweck, wie eine Schreibmaschine, eine Schere,
   1.202 -ein Blaupapier, oder bei den Großrechnern eher wie ein Kopierer
   1.203 +ebensowenig Selbstzweck, wie eine Schreibmaschine, ein Blaupapier
   1.204  oder eine Druckmaschine.
   1.205 -Man sieht in ihnen eine Möglichkeit aufwändige Arbeit zu
   1.206 -erleichtern. Nicht dagegen wird von ihnen, in dieser frühen Zeit,
   1.207 -der direkte Zugriff auf die Literatur erwartet.
   1.208 +Man erkennt in ihnen eine Möglichkeit aufwändige Arbeit zu erleichtern.
   1.209  Vor diesem Hintergrund wird klar, dass Computer,
   1.210  oder allgemeiner, die automatisierte Datenverarbeitung, zuerst
   1.211  dort eingesetzt wurde, wo der manuelle Aufwand am größten war,
   1.212  dort wo das größte Verbesserungspotenzial im Betriebsablauf
   1.213  möglich schien. Dies war die Katalogisierung.
   1.214  
   1.215 +.P
   1.216 +.\" XXX wohin?
   1.217 +Nicht dagegen wird von ihnen, in dieser frühen Zeit,
   1.218 +der direkte Zugriff auf die Literatur erwartet.
   1.219 +Dieser Aspekt, wenn er auch Mitte der 70er Jahre auftaucht,
   1.220 +wird hier gaenzlich ausgespart.
   1.221 +
   1.222 +
   1.223  
   1.224  
   1.225