docs/Reisebericht-Ukraine07

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date Sat, 03 Nov 2007 20:53:46 +0100
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files Reisebericht-Ukraine07.tex
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     1.1 --- a/Reisebericht-Ukraine07.tex	Tue Oct 16 22:51:33 2007 +0200
     1.2 +++ b/Reisebericht-Ukraine07.tex	Sat Nov 03 20:53:46 2007 +0100
     1.3 @@ -70,13 +70,13 @@
     1.4  
     1.5  Es geht endlich los!
     1.6  
     1.7 -Um 15:45 Uhr bin ich zu Lydi in den Zug eingestiegen. Das war in Ulm. Seitdem reisen wir mit Bummelbahnen ostwärts. Umstiege in Donauwörth und Regensburg liegen hinter uns; ein entspanntes Abendessen auf Isomatte am Bahnsteig und sinkender Abendsonne, beim letzten Halt, ebenfalls.
     1.8 +Um 15:45 Uhr bin ich zu Lydi in den Zug eingestiegen. Das war in Ulm. Seitdem reisen wir mit Bummelbahnen ostwärts. Umstiege in Donauwörth und Regensburg liegen hinter uns; ein entspanntes Abendessen auf der Isomatte am Bahnsteig und bei sinkender Abendsonne, beim letzten Halt, ebenfalls.
     1.9  
    1.10 -Unser nächstes und letztes Ziel für diesen Tag ist Passau, wo wir auf Jassi \& Malte treffen werden und bei ihnen noch eine Nacht verbringen. Bis dahin müssen aber noch 40 Minuten Wartezeit vergehen (und die Zugfahrt natürlich).
    1.11 +Unser nächstes und letztes Ziel für diesen Tag ist Passau, wo wir auf Jassi \& Malte treffen werden und bei ihnen noch eine Nacht verbringen. Bis dahin müssen aber noch 40 Minuten Wartezeit in Regensburg vergehen (und die Zugfahrt natürlich).
    1.12  
    1.13 -Momentan sitzen wir am abendlichen Bahnsteig und vertreiben uns die Zeit: Ich schreibe eben diese Sätze, Lydi rätselt. Rätseltante --- sie mag es zwar nicht, wenn ich sie so nenne, aber wer einen Stapel Kreuzworträtsel in den Urlaub mitnimmt, hat es halt nicht besser verdient! ;-) Wie ich mich jetzt zur Versöhnung zu ihr beuge und sie ihre Lippen auf meine drückt, bin ich ihr erlegen \dots
    1.14 +Momentan sitzen wir am abendlichen Bahnsteig und vertreiben uns die Zeit: Ich schreibe eben diese Sätze, Lydi rätselt. Rätseltante --- Sie mag es zwar nicht, wenn ich sie so nenne, aber wer einen Stapel Kreuzworträtsel in den Urlaub mitnimmt, hat es halt nicht besser verdient! ;-) Wie ich mich jetzt zur Versöhnung zu ihr beuge und sie ihre Lippen auf meine drückt, bin ich ihr erlegen \dots
    1.15  
    1.16 -In Passau angekommen, mussten wir erst noch 20 Minuten den Berg hoch latschen, bis wir bei Jassi waren. Dort gab's noch was zum Vespern und wir stellten Hundert Fragen, und jeder überlegte sich nochmal, ob er nicht Dies oder Das daheim lassen sollte.
    1.17 +In Passau angekommen, mussten wir erst noch 20 Minuten den Berg hoch latschen, bis wir bei Jassi waren. Dort gab's noch was zum Vespern und wir stellten hundert Fragen, und jeder überlegte sich nochmal, ob er nicht Dies oder Das daheim lassen sollte.
    1.18  
    1.19  Wir bekamen Jassis Bett überlassen, denn die Beiden schliefen bei Malte.
    1.20  
    1.21 @@ -98,21 +98,21 @@
    1.22  
    1.23  Dann waren wir auch schon in Linz --- erstes Mal umsteigen.
    1.24  
    1.25 -12:15 Uhr ging's weiter mit dem EC Richtung Budapest. Gut, dass wir reservierte Plätze hatten, denn nachdem wir uns mit den Rucksäcken durch drei Waggons gedrängt hatten, und Fremde von unseren Plätzen vertrieben, war es halt einfach schön, entspannen und die Augen schließen zu können. Die nächste Zeit verbrachten wir dösend.
    1.26 +12:15 Uhr ging's weiter mit dem EC Richtung Budapest. Gut, dass wir reservierte Plätze hatten, denn nachdem wir uns mit den Rucksäcken durch drei Waggons gedrängt, und Fremde von unseren Plätzen vertrieben hatten, war es halt einfach schön, entspannen und die Augen schließen zu können. Die nächste Zeit verbrachten wir dösend.
    1.27  
    1.28  Budapest lässt auf sich warten und wir hängen weiterhin rum. Inzwischen ist es richtig schön warm geworden; doch es gibt kein Fenster weit und breit, das man öffnen könnte.
    1.29  
    1.30 -Die Grenze nach Ungarn ist längst überschritten (die erste Passkontrolle und einige Fahrkartenkontrollen hinter uns), und die Landschaft durch die wir rollen herrlich! ... ein bisschen mediteran. Es erinnert mehr an Griechenland, als an das was man von Ungarn denkt.
    1.31 +Die Grenze nach Ungarn ist längst überschritten (die erste Passkontrolle und einige Fahrkartenkontrollen hinter uns), und die Landschaft durch die wir rollen herrlich! ... ein bisschen mediterran. Es erinnert mehr an Griechenland, als an das, was man von Ungarn denkt.
    1.32  
    1.33  Wir schwitzen!
    1.34  
    1.35  Budapest ist erreicht, sieben Stunden Fahrt liegen hinter uns. Hier haben wir nun eine gute Stunde Aufenthalt. Wir nutzen die Zeit für einen kurzen Trip in die Stadt. Besonders weit wollen wir mit vollem Gepäck nicht, lediglich die Füße vertreten.
    1.36  
    1.37 -Jetzt sind wir so richtig weg von ``Daheim'' --- zum ersten Mal merkt man das ganz deutlich. Besonders das Flair im Bahnhof fasziniert mich! Auch sieht man immer wieder Rucksacktouristen --- super selbst auch dazu zu gehören! Es ist ein bisschen ein Traum der sich da für mich erfüllt.
    1.38 +Jetzt sind wir so richtig weg von ``Daheim'' --- zum ersten Mal merkt man das ganz deutlich. Besonders das Flair im Bahnhof fasziniert mich! Auch sieht man immer wieder Rucksacktouristen --- super, selbst auch dazu zu gehören! Es ist ein bisschen ein Traum, der sich da für mich erfüllt.
    1.39  
    1.40  Ein Albtraum dagegen ist es, dass Jassi \& Malte von ihrer ``kurz was einkaufen''-Tour noch nicht zurück sind. In einer Minute fährt der Zug und sie sind immer noch nicht da! Dann kommen sie endlich --- wir steigen ein, der Zug fährt ab. Mann war das knapp!
    1.41  
    1.42 -Probleme dass wir die Fenster nicht öffnen können werden wir hier wohl eher weniger kriegen, dafür stehen die Türen noch offen als der Zug schon unterwegs ist. Eine lässt sich noch nicht mal so schließen, dass sie zu bleibt!
    1.43 +Probleme, dass wir die Fenster nicht öffnen können, werden wir hier wohl eher weniger kriegen, dafür stehen die Türen noch offen als der Zug schon unterwegs ist. Eine lässt sich noch nicht mal so schließen, dass sie zu bleibt!
    1.44  
    1.45  Wir quetschen und Wagen für Wagen nach vorne um unsere Abteile zu finden. (Inzwischen sind wir diese Prozedur ja schön gewöhnt.) Im Übergang zwischen den normalen und den Liegewagen musste dann bei voller Fahrt der Blechboden zwischen den Waggons er noch zusammengefügt werden --- Abenteuer, Jippee! :-)
    1.46  
    1.47 @@ -122,9 +122,9 @@
    1.48  
    1.49  Danach legten wir uns einige Zeit hin um schon vor dem Grenzübertritt ein bisschen zu pennen, oder es zumindest zu versuchen.
    1.50  
    1.51 -Um 22:30 Uhr wurden wir dann vom freundlichen ungarischen Grenzpolizist kontrolliert. Zwanzig Minuten später die ukrainische Kontrolle. Diesmal nicht so freundlich, nicht so unkompliziert und längst nicht so schnell. Zwei Mal galt es Fragen zu beantworten. Dabei halt uns ein freundlicher Fahrgast. (``The question is: What is your destination.'') Weitaus hilfreicher war aber wohl unser ``Do you speak English?'', da sich dadurch die Gespräche meist stark verkürzten.
    1.52 +Um 22:30 Uhr wurden wir dann vom freundlichen ungarischen Grenzpolizisten kontrolliert. Zwanzig Minuten später die ukrainische Kontrolle. Diesmal nicht so freundlich, nicht so unkompliziert und längst nicht so schnell. Zwei Mal galt es Fragen in Russisch zu beantworten. Dabei halt uns ein freundlicher Fahrgast. (``The question is: What is your destination.'') Weitaus hilfreicher war aber wohl unser ``Do you speak English?'', da sich dadurch die Gespräche meist stark verkürzten.
    1.53  
    1.54 -Es war vielleicht eine halbe Stunde, vielleicht auch nicht, bis wir unsere Pässe (mit Einreisestempel) zurück erhielten und endlich die ersehnte längere Schlafphase antraten konnten.
    1.55 +Es war vielleicht eine halbe Stunde, bis wir unsere Pässe (mit Einreisestempel) zurück erhielten und endlich die ersehnte längere Schlafphase antreten konnten.
    1.56  
    1.57  
    1.58  
    1.59 @@ -134,27 +134,27 @@
    1.60  
    1.61  Etwa gegen 8 Uhr wurden wir geweckt. Dann auf's Klo gehen, frisch machen, zusammen packen.
    1.62  
    1.63 -Geschlafen haben wir alle richtig gut. Und jetzt waren es auch nur noch einige Minuten bis L'vov (Lemberg). Wieder ein toller Bahnhof, diesmal mit en bisschen Börsenfeeling.
    1.64 +Geschlafen haben wir alle richtig gut. Und jetzt waren es auch nur noch einige Minuten bis L'vov (Lemberg). Wieder ein toller Bahnhof, diesmal ein bisschen so wie man sich die Börse vorstellt.
    1.65  
    1.66  Es galt nun zu verhandeln, dass wir ein ukrainisches Ticket mit Platzreservierung erhalten. Denn dies war von Deutschland aus nicht möglich. Jassi machte ihre Sache gewohntermaßen souverän und unser Zug war für 15:45 Uhr geplant - wir hatten also noch ein paar Stunden Zeit.
    1.67  
    1.68 -Zuerst war mal Frühstück angesagt. Als besten Ort dafür erschien uns eine Ecke der Wartehalle. Aus einem Frühstück auf dem Vorplatz bei Sonnenschein wurde leider nichts, denn es nieselte. Aber auch so war es ein angenehmes Frühstück.
    1.69 +Zuerst war mal Essen angesagt. Aus einem Frühstück auf dem Vorplatz bei Sonnenschein wurde leider nichts, denn es nieselte. Als besten Ort dafür erschien uns daher eine Ecke der Wartehalle. Aber auch so war es ein angenehmes Frühstück.
    1.70  
    1.71 -Danach gaben ir die Rucksäche im Bahnhof ab und machten uns auf in die Stadt. Es ist schon eine interessante Erfahrung diese Stadt zu erleben, wenn man Deutschland als Vergleich hat. Es ist einfach anders.
    1.72 +Danach gaben wir die Rucksäche im Bahnhof ab und machten uns auf in die Stadt. Es ist schon eine interessante Erfahrung diese Stadt zu erleben, wenn man Deutschland als Vergleich hat. Es ist einfach anders.
    1.73  
    1.74 -Wir liefen also immer gerade aus und schauten uns an was interessant aussah (darunter auch zwei Kirchen - es heißt Jassi hätte eine Schwäche dafür).
    1.75 +Wir schlenderten also immer gerade aus und schauten uns an was interessant aussah (darunter auch zwei Kirchen - es heißt Jassi hätte eine Schwäche dafür).
    1.76  
    1.77 -Genieselt hatte es ja schon die ganze Zeit, jetzt wurde es aber mehr. Lydi packte ihr Cape aus, wir anderen liefen weiterhin im Regen, ich leider nur im T-Shirt.
    1.78 +Genieselt hatte es ja schon die ganze Zeit, jetzt aber wurde es mehr. Lydi packte ihr Cape aus, wir anderen standen weiterhin im Regen, ich leider nur im T-Shirt.
    1.79  
    1.80 -Zum Unterstellen und Mittagessen suchten wir uns ein Restaurant. Dort gab es dann ukrainisches Essen, das für manche (noch) etwas gewöhnungsbedrüftig war.
    1.81 +Zum Unterstellen und Mittagessen suchten wir uns ein Restaurant. Dort gab es dann ukrainisches Essen, das für manche (noch) etwas gewöhnungsbedürftig war.
    1.82  
    1.83 -Dann auf dem Heimweg (die meisten klatschnass) noch einen Abstecher in die Markthallen gemacht. Ein paar Vorräte gekauft und vor allem das Marktgeschene angeschaut.
    1.84 +Dann auf dem Heimweg (die meisten klatschnass) haben wir noch einen Abstecher in die Markthallen gemacht, ein paar Vorräte gekauft und vor allem das Marktgeschehen angeschaut.
    1.85  
    1.86  Lydi kauft inzwischen selbstständig ein.
    1.87  
    1.88 -Diesmal hatten wir genug Zeit unsere Rucksäche zu holen und den Zug zu besteigen. Reservierte Liegewagen bis auf die Krim. Um den Zug überhaupt betreten zu dürfen braucht man ein Ticket. Wir haben zwei Betten in einem Abteil und zwei einzeln. Lydi und ich bekommen die gemeinsamen - Jassi \& Malte schlafen zusammen auf einer Liege.
    1.89 +Diesmal hatten wir genug Zeit um unsere Rucksäche zu holen und den Zug zu besteigen. Reservierte Liegewagen bis auf die Krim. Um den Zug überhaupt betreten zu dürfen braucht man ein Ticket. Wir haben zwei Betten in einem Abteil und zwei einzelne. Lydi und ich bekommen die gemeinsamen - Jassi \& Malte schlafen zusammen auf einer Liege.
    1.90  
    1.91 -Nach ein bisschen pennen gab's wieder ein umfassendes Abendessen: Schlabo-Brot, Salami, billiger \& teurer Käse, Gurke, Brotkrümel und Kefir mit Blaubeeren zum Nachtisch.
    1.92 +Nach ein bisschen Pennen gab's wieder ein umfassendes Abendessen: Schlabo-Brot, Salami, billiger \& teurer Käse, Gurke, Brotkrümel und Kefir mit Blaubeeren zum Nachtisch.
    1.93  
    1.94  Dann gammelte jeder ncoh eine Weile herum, las, redete, bis wir uns dann nicht zu spät schlafen legten.
    1.95  
    1.96 @@ -167,30 +167,32 @@
    1.97  
    1.98  Wach wurden wir erst als die Sonne schon hoch am Himmel stand, und der strahlend blau war. :-)
    1.99  
   1.100 -Nach weiteren Stunden eher uninteressanter Fahrt, nur durch das gewohnt komfortable Frühstück unterbrochen, haben wir das Meer erreicht. Wir fahren jetzt ein Stück direkt an der Küste entlang. Das ist der Bereich, der die Halbinsel Krim mit dem Festland verbindet.
   1.101 +Wir hatten einen Stopp in Dnepropetrovsk, der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Das war so circa um 10 Uhr und noch vor unseren Frühstück.
   1.102  
   1.103 -Während die anderen drei mit Freude das gleichförmige Meer betrachten, fasziniert mich eher das Land auf der anderen Zugseite. Auch da sind ständig Seen zu sehen (oder ist das schon Meer?) denn dieses ist auch auf dieser Seite nicht weit.
   1.104 +Nach weiteren Stunden eher uninteressanter Fahrt, nur durch das gewohnt komfortable Frühstück unterbrochen, hatten wir das Meer erreicht. Wir fuhren ein Stück direkt an der Küste entlang. Das ist der Bereich, der die Halbinsel Krim mit dem Festland verbindet.
   1.105 +
   1.106 +Während die anderen drei mit Freude das gleichförmige Meer betrachteten, faszinierte mich eher das Land auf der anderen Zugseite. Auch da waren ständig Seen zu sehen (oder war das schon Meer?) denn dieses ist auch auf dieser Seite nicht weit.
   1.107  
   1.108  
   1.109  Mir gefällt was ich von diesem Land sehe: Die Brauntöne, die Trockenheit, das viele ``Nichts'' und das wenige Etwas, die Weite und vor allem die Ruhe und Zeit-haben, das hier irgendwie in der Luft liegt \dots es kriecht einfach so in dich rein.
   1.110  
   1.111 -Nachträglich sollte ich auch den Stopp in Dnepropetrovsk, der zweitgrößten Stadt der Ukraine nicht vergessen. Das war so circa um 10 Uhr und noch vor unseren Frühstück.
   1.112 -
   1.113  Gerade zu sehen: Ein Sonnenblumenfeld. Ein Kilometer breit, drei Kilometer lang. Danach gleich nochmal ein eben solches.
   1.114  
   1.115  Wo der Wert der Eisenbahn in Ländern wie Deutschland verloren gegangen ist, da erkennt man ihn hier ganz neu wieder. Bis jetzt macht eindeutig die Tatsache, dass wir mit dem Zug reisen, den Charakter der Reise aus.
   1.116  
   1.117 -Inzwischen sind wir auf der Krim, aber noch immer auf der Fahrt nach Simveropol, unserer Endstation.
   1.118 +Inzwischen sind wir auf der Krim, aber noch immer auf der Fahrt nach Simferopol, unserer Endstation.
   1.119  
   1.120 -Dann ging alles ziemlich schnell. Wir sind in Simferopol angekommen, ausgestiegen und kurz darauf war Jassi schon im Gespräch wegen einer Übernachtungsmöglichkeit für uns. Dann sind wir mit dem Kleinbus zu besagter Adresse gefahren, dort haben wir nach dem genauen Ort gefragt. Wie sich das manchmal so ergibt, hat uns die freundliche Frau nicht zur Wohnung auf dem Zettel geführt, sondern stattdessen uns ihre eigene angeboten. Das war eine gute Idee, dann sie war so erfreut, dass wir bei ihr übernachteten, dass sie uns Borscht zubereitete und noch einen tollen Salat zauberte. Zudem war (eiskalt) Duschen einfach klasse!
   1.121 +Dann ging alles ziemlich schnell.
   1.122  
   1.123 -Dann bot sie uns an, uns noch in die Stadt mitzunehmen --- diesen Vorschlag nahmen wir natürlich gerne an. So nahmen wir wieder einen dieser tollen Kleinbusse, die man Marschrutka nennt, in die City. Da dappten wir eine Weile rum, bis wir zu einer ``Bar'' kamen.
   1.124 +Wir sind in Simferopol angekommen, ausgestiegen und kurz darauf war Jassi schon im Gespräch wegen einer Übernachtungsmöglichkeit für uns. Dann sind wir mit dem Kleinbus zu besagter Adresse gefahren, dort haben wir nach dem genauen Haus gefragt. Wie sich das manchmal so ergibt, hat uns die freundliche Frau nicht zur Wohnung auf dem Zettel geführt, sondern uns stattdessen ihre eigene angeboten. Sie war so erfreut, dass wir bei ihr übernachteten, dass sie uns Borscht zubereitete und noch einen tollen Salat zauberte. Zudem war (eiskalt) Duschen einfach klasse!
   1.125  
   1.126 -Es standen Gartenstühle und Tische im Freien und eine Band sang. Dort blieben wir einige Zeit. Jassi bestellte einen Song für uns und schwofte mit Malte.
   1.127 +Dann bot sie an, uns noch in die Stadt mitzunehmen --- diesen Vorschlag nahmen wir natürlich gerne an. So nahmen wir wieder einen dieser tollen Kleinbusse, die man Marschrutka nennt, in die City. Da tappten wir eine Weile rum, bis wir zu einer ``Bar'' kamen.
   1.128 +
   1.129 +Es standen Gartenstühle und Tische im Freien und eine Band spielte und sang. Dort blieben wir einige Zeit. Jassi bestellte einen Song für uns und schwofte mit Malte.
   1.130  
   1.131  Sie unterhielt sich angeregt mit verschiedenen Leuten und wurde sogar zum Tanz aufgefordert.
   1.132  
   1.133 -Später ging's zurück nach Hause, und zwar mit einem dieser super Marschrutkas (circa 20 Personen in einem VW-Bus).
   1.134 +Später ging's zurück nach Hause, und zwar mit einem dieser super Marschrutkas (circa 20! Personen in einem VW-Bus).
   1.135  
   1.136  Müde fielen wir dann in's Bett, nur ich musste diese Zeilen noch schreiben.
   1.137  
   1.138 @@ -199,7 +201,7 @@
   1.139  
   1.140  \section{Do, 2007-08-16}
   1.141  
   1.142 -Bis 09:30 Uhr ausgeschlafen. Dann sind Jassi und Malte zum Einkaufen gegangen, während Lydi und ich ncoh ein bisschen gekuschelt haben.
   1.143 +Bis 09:30 Uhr ausgeschlafen. Dann sind Jassi und Malte zum Einkaufen gegangen, während Lydi und ich noch ein bisschen gekuschelt haben.
   1.144  
   1.145  Dann gab's ein nettes Frühstück mit Wanda, der ``Vermieterin''. Danach packten wir zusammen und Wanda brachte uns zum Bus.
   1.146  
   1.147 @@ -209,13 +211,13 @@
   1.148  
   1.149  Am Bahnhof angekommen steuerten die einen direkt das WC an, während die anderen auf dem Bahnhofsvorplatz das Gepäck ``bewachten'' und die vorherrschende Stimmung wirken ließen.
   1.150  
   1.151 -Dann wurden wir noch von einem deutschen Tourist angesprochen, der unseren Reiseführer wiedererkannte. Nach ein paar Minuten Konversation machten wir uns dann auf die Suche nach dem Bus, der uns aus der Stadt bringen sollte. Unsere Rucksäcke belegen dabei zwei Sitzplätze. Ob es unverschämt ist, dass dafür mehrere Personen stehen müssen, möchte ich nicht beantworten.
   1.152 +Dann wurden wir noch von einem deutschen Tourist angesprochen, der unseren Reiseführer wiedererkannte. Nach ein paar Minuten Konversation machten wir uns dann auf die Suche nach dem Bus, der uns aus der Stadt bringen sollte. Unsere Rucksäcke belegten dabei zwei Sitzplätze. Ob es unverschämt ist, dass dafür mehrere Personen stehen müssen, möchte ich nicht beantworten.
   1.153  
   1.154  Wir befinden uns nun also im Trolleybus auf der Linie zwischen Simferopol und Yalta, die mit 90 Kilometern die längste Trolleyroute Europas ist. Unser Ziel ist allerdings schon Perevalne, das auf halber Strecke von Simferopol und Alushta (und damit dem Meer) liegt. Wir befinden uns also am Anfang des Gebirges, über das unser Weg in Richtung Küste führen wird.
   1.155  
   1.156 -In Perevalne sind wir ausgestiegen, haben uns noch mit Lebensmitteln eingedeckt und sind dann bergan gegangen. Dieser Weg war gut ausgeschildert (6-127) und immer wenn nötig, gut zu erkennen. Der Untergrund war mitunter ziemlich lose, ansonsten konnte man aber auf griffigen Fels treten. Im Gegensatz zu den gewohnten Mitteleuropäischen Alpenwegen ging der Weg meist geradewegs den Hang hoch. Wer Kehren bevorzugte, musste sich diese eben selbst suchen.
   1.157 +In Perevalne sind wir ausgestiegen, haben uns noch mit Lebensmitteln eingedeckt und sind dann bergan gegangen. Dieser Weg war gut ausgeschildert (6-127) und immer wenn nötig, gut zu erkennen. Der Untergrund war mitunter ziemlich lose, ansonsten konnte man aber auf griffigen Fels treten. Im Gegensatz zu den gewohnten mitteleuropäischen Alpenwegen ging der Weg meist geradewegs den Hang hoch. Wer Kehren bevorzugte, musste sich diese eben selbst suchen.
   1.158  
   1.159 -Da wir abends aufgestiegen sind, war es schon nicht mehr so heiß, was die Anstrenung aber durchaus wett machte.
   1.160 +Da wir abends aufgestiegen sind, war es schon nicht mehr so heiß, was die Anstrengung aber durchaus wett machte.
   1.161  
   1.162  Und dann ließen wir die Felsen hinter uns und kamen über die Kante, und \dots es war herrlich! Eine Ebene mit gleichmäßigem dürren Gras und einer Menge Wind und der untergehenden Sonne --- ein Traum!
   1.163  
   1.164 @@ -232,25 +234,25 @@
   1.165  
   1.166  Bei der wundervollen Landschaft die uns umgab, musste ich einfach eine Menge Fotos knipsen. Danach gab's dann für alle dieses gleich schmackhafte Frühstück, das uns auch schon die vorhergegangenen Mahlzeiten mundete.
   1.167  
   1.168 -Dann ging es (nach dem Zusammenpacken) los. Wir legten den ersten Anstieg zurück und dann zeigte sich erst richtig, wie es um uns rum wirklich aussah. Wir erreichten die Hochebene und dann sah man das Tal zwischen uns und der Hochebene auf der anderen Seite. Und auch der Blick in Richtung Ebene/Simferopol war auf impossante Weise möglich.
   1.169 +Dann ging es (nach dem Zusammenpacken) los. Wir legten den ersten Anstieg zurück und dann zeigte sich erst richtig, wie es um uns wirklich aussah. Wir erreichten die Hochebene und dann sah man das Tal zwischen uns und der Hochebene auf der anderen Seite. Und auch der Blick in Richtung Ebene/Simferopol war auf impossante Weise möglich.
   1.170  
   1.171 -Die nächste Stunde legten wir auf der Hochebene zurück. Unser Ziel waren die Hölen, die es dort in Vielzahl gibt. Wir entschieden uns für die \textit{Emine-Bair-Khosar} --- eine Touristenhöhle. Mit umgerechnet etwa fünf Euro Eintritt für die geführte mittlere Route, war dies in unseren Augen ein deftiger Preis für Ukrainer. Im Vergleich zu Westeuropa natürlich immer noch günstig, doch alles auf diese Tour abzufertigen, finde ich nicht den richtigen Weg.
   1.172 +Die nächste Stunde legten wir auf der Hochebene zurück. Unser Ziel waren die Höhlen, die es dort in Vielzahl gibt. Wir entschieden uns für die \textit{Emine-Bair-Khosar} --- eine Touristenhöhle. Mit umgerechnet etwa fünf Euro Eintritt für die geführte mittlere Route, war dies in unseren Augen ein deftiger Preis für Ukrainer. Im Vergleich zu Westeuropa natürlich immer noch günstig, doch alles auf diese Tour abzufertigen, finde ich nicht den richtigen Weg.
   1.173  
   1.174 -Da die meisten anderen lieber noch mehr für die große Runde gazahlt haben (wenn schon, denn schon), mussten wir noch einige Zeit warten, bis unsere Führung auch voll war. Da war dann auch Gelegenheit zum Essen.
   1.175 +Weil die meisten anderen lieber noch mehr für die große Runde zahlen wollten (wenn schon, denn schon), mussten wir noch einige Zeit warten, bis unsere Führung auch voll war. Da war dann auch Gelegenheit zum Essen.
   1.176  
   1.177 -Für die Höhle holten wir uns dann unsere langen Sachen raus, denn im Berg herrschten ledigleich 5$^{\circ}$C vor. Von den Ausführungen des Tourguides übersetzte uns Jassi einige interessante Details, ansonsten bewunderten wir die beeindruckenden Tropfsteingebilde und rießigen Felshallen eben mit russischer Untermalung --- gestört hat dies nicht. Erinnernswert sind für mich: der Entdeckereinstieg, der unterirdische See, die Stalagmiten ``König und Königin'' und der ``Streuselkuchen''-Raum.
   1.178 +Für die Höhle holten wir uns dann unsere langen Sachen raus, denn im Berg herrschten ledigleich 5$^{\circ}$C vor. Von den Ausführungen des Tourguides übersetzte uns Jassi einige interessante Details, ansonsten bewunderten wir die beeindruckenden Tropfsteingebilde und riesigen Felshallen eben mit russischer Untermalung --- gestört hat dies nicht. Erinnernswert sind für mich: der Entdeckereinstieg, der unterirdische See, die Stalagmiten ``König und Königin'' und der ``Streuselkuchen''-Raum.
   1.179  
   1.180 -Heraus aus der Höhle, ging's weiter auf der Hochebene. Da wir den gewünschten Weg verpassten (eine ausgeschilderte Abzweigung war nicht vorhanden), haben wir uns einfach quer durch die Wildnis geschlagen. Unterwegs haben wir noch an einem Denkmal für zwei Höhlenforscher gerastet, bevor wir wieder einen sichtbaren Pfad aufgefunden haben.
   1.181 +Nach einer Stunde in der Höhle, ging's weiter auf der Hochebene. Da wir den gewünschten Weg verpassten (eine ausgeschilderte Abzweigung war nicht vorhanden), haben wir uns einfach quer durch die Wildnis geschlagen. Unterwegs haben wir noch an einem Denkmal für zwei Höhlenforscher gerastet, bevor wir wieder einen sichtbaren Pfad aufgefunden haben.
   1.182  
   1.183  Dann ging's nochmal auf einen anstrengenden Abstieg vom Hochplateau. Der Weg war recht steil und anschließend folgte noch ein ordentliches Stück Weg bis zum Pass, unserem Ziel. Bis dahin zweifelten wir mehrmals daran, ob der Weg richtig ist, aber glücklicherweise konnte uns das ein Jogger bestätigen.
   1.184  
   1.185  Und dann waren wir endlich am Pass (752m).
   1.186  
   1.187 -Rein in den Trolleybus und damit nach Aluschta. Dort, in mitten von Menschenmassen Richtung Stadt treiben lassen. Auf der Suche nach Essen.
   1.188 +Rein in den Trolleybus und damit nach Aluschta, ans Meer. Dort, in mitten von Menschenmassen Richtung Stadt treiben lassen. Auf der Suche nach Essen.
   1.189  
   1.190 -Und dann war es Jassis ``Riecher'', der uns dieses nette, kleine Restaurant fand. Wir speisten fürstlich!
   1.191 +Und dann war es Jassis ``Riecher'', der uns dieses nette, kleine Restaurant finden ließ. Wir speisten fürstlich!
   1.192  
   1.193 -Dann ---voll \& zufrieden--- fing jedoch der Stress an. Wir wollten am Strand campen. Dieser stellte sich jedoch als rießige Touristen-Party-Meile heraus. Ibiza und Ballerman lassen grüßen. Als es nach einem Kilometer immer noch nicht weniger wurde, war es dann auch zuviel zum sich darüber amüsieren. Es war einfach schrecklich!
   1.194 +Danach ---voll \& zufrieden--- fing jedoch der Stress an. Wir wollten nämlich am Strand campen. Dieser stellte sich jedoch als riesige Touristen-Party-Meile heraus. Ibiza und Ballermann lassen grüßen. Als es nach einem Kilometer Strandspaziergang immer noch nicht weniger wurde, war es dann auch zuviel zum sich darüber amüsieren. Es war einfach schrecklich!
   1.195  
   1.196  Müde und geschafft machten wir uns also auf die Suche nach einer besseren Schlafmöglichkeit als den Partystrand. Ansonsten wollten wir nur noch pennen.
   1.197