docs/DesignPatterns

view detailed-observer.tex @ 30:8bdd4e54885e

added content
author meillo@marmaro.de
date Sat, 04 Aug 2007 16:42:40 +0200
parents f3b4061ec3b4
children f567cec0d755
line source
1 % @file
2 % @brief Referat DesignPatterns `Observer'
3 % @author markus schnalke <meillo@marmaro.de>
4 % @since 2007-05-30
7 \documentclass[a4paper]{scrartcl}
9 \usepackage[utf8]{inputenc}
10 \usepackage{ngerman}
11 \usepackage{graphicx}
12 \usepackage[automark]{scrpage2}
14 \setkomafont{sectioning}{\normalfont\normalcolor\bfseries}
15 \setlength{\parindent}{0em}
16 \setlength{\parskip}{1.0ex plus 1.0ex minus 0.5ex}
17 \pagestyle{scrheadings}
18 \setcounter{tocdepth}{2}
20 \begin{document}
26 %%%% Titlepage %%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%
27 \begin{titlepage}
28 \title{Observer-Pattern}
29 \author{Markus Schnalke}
30 \date{2007-07-04}
33 \thispagestyle{empty}
36 \begin{flushright}
38 \rule[8cm]{0cm}{0cm}
39 {\Huge Design Pattern\\ \textbf{Observer}}
41 \rule[2cm]{0cm}{0cm}
42 \textsc{Markus Schnalke\\MatNr: 039131}
44 \end{flushright}
48 \rule[7cm]{0cm}{0cm}
50 \textit{Dies ist meine Ausarbeitung zum Design Pattern ``Observer'' im Rahmen der Vorlesung Softwaretechnik im Studiengang Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Ulm.}
52 {\tiny Dieses Dokument darf gerne zitiert, kopiert und weitergegeben werden. Ich bitte nur darum meinen Namen und einen Verweis auf meine Website (http://marmaro.de) zu erwähnen --- danke! }
55 \end{titlepage}
60 \tableofcontents
75 %%%% Einleitung %%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%
76 \newpage
77 \section{Einleitung}
79 Ich möchte im Folgenden einen Ansatz zum Verstehen von Design Patterns aufzeigen. Dazu nehme ich das Design Pattern ``Observer'', das ich Stück für Stück aus einer Situation der realen Welt herleiten werde. Es geht mir dabei nicht primär darum euch dieses Pattern zu erklären, vielmehr soll das Erfassen des Zusammenhangs zwischen Realität und Design Patterns gefördert werden.
81 Mein Ziel ist es die \textit{Natürlichkeit} von Design Patterns darzustellen --- weil sie dem Vorgehen in der Realität entsprechen!
86 \section{Meine Vorgehensweise}
88 \begin{quote}
89 Design Pattern sind ``Best Practices'' (= Erfolgsrezepte), meist \textbf{nach Vorbildern in der Realität}.
90 \end{quote}
92 Aus diesem Grund möchte ich nun anhand eines Beispiels aus dem täglichen Leben zeigen, dass das Design Pattern \textbf{Observer} ein absolut natürliches Vorgehen ist, das bei ähnlichen Situationen in Programmen deshalb ebenso verwendet werden sollte. Dass ich hier gerade das Pattern \textbf{Observer} verwende, hat keinen besonderen Grund; es kann wohl (fast) jedes Pattern auf diese Weise verständlich und logisch gemacht werden.
108 \newpage
109 \section{Erarbeitung des Patterns}
111 \subsection{Ausgangssituation}
112 Meine Ausgangssituation von der ich mich zu einer möglichst optimalen Lösung vorarbeiten möchte ist Folgende:
114 \begin{itemize}
115 \item Es gibt Personen die Etwas verkaufen möchten
116 \item Es gibt Personen die Etwas kaufen möchten
117 \item Sie wollen/sollen sich nicht kennen
118 \end{itemize}
120 Gesucht ist natürlich ein möglichst effektives Vorgehen. Eben das ist der Grund, weshalb wir Patterns verwenden möchten: Wir suchen eine effektive Standardlösung für regelmäßig auftretende Problemstellungen.
125 \subsection{Mögliche Ansätze}
127 Um systematisch vorzugehen, überlegen wir uns zunächst, welche primitiven Lösungen für unser Problem in Frage kommen. Dies wären zum Beispiel:
128 \begin{itemize}
129 \item Personen direkt ansprechen
130 \item Laut in die Menge rufen
131 \item Den Freunden erzählen, die es dann weitererzählen
132 \end{itemize}
134 Vermutlich wäre der Eine oder Andere (unbewusst) gleich höher eingestiegen, dennoch zeigen auch (oder gerade) diese simplen Vorgehensweisen Probleme auf, die sonst kaum explizit wahrgenommen werden.
136 Dies sind unter anderem:
138 \begin{itemize}
139 \item Man weiß nicht wer Interesse hat
140 \item nicht mal wieviele
141 \item Manche Interessenten sind vielleicht nur zu bestimmten Zeiten da
142 \item (... oder sie sind taub)
143 \end{itemize}
149 \subsection{Erarbeitung einer Lösung}
151 Im Folgenden möchte ich nun eine Lösung Schritt für Schritt erarbeiten und verbessern, bis sie das unsere Situation auf eine gute Weise löst.
153 Meine Lösung, die ich nun präsentieren möchte, ist eine Pinnwand. Pinnwände werden in der Realität normalerweise verwendet um derartige Problem zu lösen --- kein Wunder, wie wir gleich sehen werden. Die Pinnwand bietet von sich aus schon eine gute Lösung für unsere Problemsituation.
156 \subsubsection{Eine (gute) Lösung: Pinnwand}
158 Die Funktionen die eine Pinnwand anbietet sind:
160 \begin{itemize}
161 \item Man kann Zettel anpinnen
162 \item Hingehen und nach neuen Zetteln schauen
163 \item Zettel lesen
164 \item Zettel abnehmen
165 \end{itemize}
167 Nun sind zwar einige unserer Probleme (wie z.B. dass sich die Personen nicht kennen müssen) gelöst, doch es gibt auch welche die weiterhin bestehen. Dies sind vor allem:
169 \begin{itemize}
170 \item Man muss hingehen, nur um festzustellen, dass nichts Neues dabei ist
171 \item Man kann wichtige Zettel verpassen
172 \item Zettel sollten nicht weggenommen werden können
173 \end{itemize}
175 Diese Unzulänglichkeiten der jetzigen Lösung gilt es nun Schritt für Schritt zu eliminieren.
178 \subsubsection{Verbesserung: Pinnwand-Sekretärin}
180 Mit diesem Semester wurden bei uns Studiengebühren eingeführt. Die häufigen Diskussionen deswegen waren es wohl, die mich auf die Idee gebracht haben, das Geld doch sinnvoll(er) zu investieren. Und so erweitern wir unsere Pinnwand um eine Sekretärin die die Pinnwand verwaltet \dots natürlich mit Studiengebühren finanziert ;-)
182 Nachfolgend möchten wir die Sekretärin und die Pinnwand als Einheit betrachten. Die neuen Features dieser Pinnwand-Sekretärin-Einheit sind folgende:
184 \begin{itemize}
185 \item Man kann bei ihr einen Zettel in Auftrag geben (auch telefonisch)
186 \item (Sie schreibt mit lesbarer Schrift)
187 \item Sie verhindert, dass Zettel abgenommen werden
188 \end{itemize}
190 \dots und wir sind der optimalen Lösung unserer Problemsituation wieder einen Schritt näher. Jedoch nur einen Schritt, denn nicht alle Probleme sind gelöst.
191 Bestehen bleibt, dass man immer noch oft unnötig zur Pinnwand läuft.
196 \subsubsection{2. Verbesserung: Pinnwand-Sekretärin mit Benachrichtigung}
198 Die Studiengebühren sollen uns an dieser Stelle noch nicht ausgedient haben ---immerhin sind es 500 Euro--- und so ist noch genug übrig um userer Sekretärin verlängerte Arbeitszeiten finanzieren zu können. In dieser zusätzlichen Zeit kann sie nun natürlich weitere Aufgaben übernehmen. Dies sind:
200 \begin{itemize}
201 \item Man kann sich bei der Sekretärin nun als ``Interessierter'' registrieren
202 \item Die Sekretärin trägt die Telefonnummer in eine Liste ein
203 \item Zukünftig ruft sie alle Personen der Liste an, wenn sie einen neuen Zettel anpinnt
204 \end{itemize}
209 \subsection{Zusammenfassung des Beispiels}
211 Wir haben nun eine Lösung die die meisten Probleme unserer Situation löst. Ich möchte hier die Funktionsweise nochmals aufzählen:
213 \begin{itemize}
214 \item Man kann neue Zettel anpinnen lassen
215 \item Man kann sich als Interessierter anmelden (und auch abmelden)
216 \item Interessierte werden bei Änderungen der Pinnwand benachrichtigt
217 \item Sie können dann zur Pinnwand gehen und sie sich anschauen
218 \end{itemize}
221 Sind jetzt alle Anforderungen abgedeckt? Ist die geschaffene Struktur zufriedenstellend? Welche Wünsche sind noch offen? Was fehlt?
223 Es gibt natürlich weitere Anforderungen/Wünsche die über das jetzige Modell hinausgehen. Auf einige der verbreitendsten Erweiterungen des Observer-Modells werde ich weiter unten noch eingehen.
247 \newpage
248 \section{Das Pattern}
250 Nun haben wir uns eine Lösung für unser Problem erarbeitet und der nächste Schritt ist es ein allgemein gültiges Lösungsmodell zu erstellen. Ein solches Modell wird ``Pattern'' genannt.
253 \subsection{Überleitung}
255 Um unsere Lösung in das Pattern zu überführen bedarf es ein paar anderer Bezeichnungen:
257 \begin{itemize}
258 \item Pinnwand-Sekretärin-Einheit $\rightarrow$ ``Subject''
259 \item Die Zettel auf der Pinnwand $\rightarrow$ ``subjectState''
260 \item Interessenten $\rightarrow$ ``Observers''
261 \end{itemize}
264 Beim Programmieren sind besonders Interfaces (also Schnittstellen) wichtig. Diese entsprechen den Fähigkeiten die Pinnwand/Sekretärin und Interessenten haben oder anbieten. Dies wären zum Beispiel, dass Interessenten nicht taub sein dürfen, lesen und zur Pinnwand hingehen können müssen. Oder auch die leserliche Schrift der Sekretärin. (Siehe dazu auch die Erarbeitung der Pinnwand-Sekretärin.)
269 \subsection{UML-Diagramme}
271 Um das Pattern darzustellen bieten sich UML-Diagramme an.
273 \subsubsection{Struktur-Diagramm des Observers}
275 \begin{figure}[hbt]
276 \centering
277 \includegraphics[width=12cm]{pics/observer_big.png}
278 \caption{Struktur-Diagramm des Observers}
279 \end{figure}
283 \subsubsection{Interaktions-Diagramm des Observers}
284 \begin{figure}[hbt]
285 \centering
286 \includegraphics[width=12cm]{pics/observer-interaction_big.png}
287 \caption{Interaktions-Diagramm des Observers}
288 \end{figure}
291 Wer den ersten Teil der Ausarbeitung verstanden hat und UML kann, sollte hier keine Probleme haben die Diagramme zu verstehen --- es ist quasi das Gleiche, nur in einer anderen Darstellungsform.
296 % Daten aus der Beschreibung des Observers von GoF
297 % in welche Gruppen wird er eingeordnet
298 \subsubsection{Klassifizierung nach GoF}
300 Die ``Gang of Four'' (sie formulierten die ersten Design-Patterns für die Informatik) habe ein einheitliches Schema zu ihrer Klassifizierung erstellt. Anhand diesem ist der Observer folgendermaßen einzuordnen:
302 \paragraph{Klassifizierung}
303 Verhaltensmuster, objektbasierend
306 \paragraph{Auch bekannt als}
307 Publish-Subscribe, Dependents
310 \paragraph{Zweck}
311 Abhängigkeiten zwischen Objekten zu erstellen, sodass sich abhängige Objekte ändern, wenn sich das Objekt selbst ändert.
312 % todo: besser formulieren
315 \paragraph{Kurzbeschreibung}
316 Schnittstellen anlegen, um Abhängigkeiten zwischen Objekten registriert
317 werden können, und um die abhängigen Objekte über Zustandsänderungen zu
318 informieren.
319 % todo: Formulierung überdenken
325 \subsection{Beispiele für den Observer in der Praxis}
326 % Einsatzgebiete (MVC) und RL (Mailingslisten, Ebay-Suchabo)
327 % nicht aber (Blog + RSS)
329 Wo ist das Observer-Pattern nun im täglichen Leben anzutreffen? Natürlich ist hier das Leben in der digitalen Welt gemeint, schließlich geht es uns ja um ein Design-Pattern für die Programmierung.
331 Zuerst einmal ist anzuführen, dass der Observer ein sehr verbreitetes Design-Pattern ist, das recht häufig bei passenden Problemstellungen eingesetzt wird.
333 Primär wäre das alles was mit Model-View-Controller (kurz: MVC) zusammenhängt. MVC wird vor allem für grafische Oberflächen eingesetzt. Dabei fungiert das Model als Subject und die View als Observer. Der Controller ist eher von untergeordneter Bedeutung. (MVC ist übrigens ein Architektur-Pattern.)
335 Aber auch Mailinglisten und Such-Abos (wie bei Ebay) sind optimalerweise nach dem Observer-Pattern implementiert.
338 \textbf{Kein} Beispiel für das Observer-Pattern ist aber der Weblog mit RSS-Feed! Denn hier findet kein Abonnement-Vorgang statt, der Client (Observer) meldet sich nicht bei der Website (Subject) an, und bekommt auch keine Änderungsinformationen zugeschickt. Stattdessen ruft der Client nur Informationen ab, die die Website ständig zur Verfügung stellt. (vgl. Pinnwand ohne Sekretärin)
346 %\subsection{Erweiterungen}
347 %% Erweiterungen, verbleibende Probleme, Kompromisse beim Design
348 \subsection{Mögliche Erweiterungen des Patterns}
350 \paragraph{Ein Observer und mehrere Subjects}
351 \begin{itemize}
352 \item Der Name des Subjects muss mitgesendet werden.
353 \end{itemize}
356 \paragraph{Nur für bestimmte Informationen anmelden}
357 \begin{itemize}
358 \item Oberservers melden sich nur für bestimmte Informationen an
359 \item Es werden weniger uninteressante Updates gesendet
360 \end{itemize}
363 \paragraph{UpdateManager}
364 \begin{itemize}
365 \item Bei komplexen Update-Zusammenhängen empfehlenswert
366 \item vermittelt zwischen Subject und Observer
367 \item (Mehr dazu in der Ausarbeitung)
368 \end{itemize}
373 \paragraph{Wer ruft notify() auf?}
375 \subparagraph{Das Subject}
376 \begin{itemize}
377 \item[+] notify() wird sicher bei jedem setState() aufgerufen
378 \item[-] hohe Update-Kosten bei Änderungen en-block
379 \end{itemize}
382 \subparagraph{Der Observer}
383 \begin{itemize}
384 \item[+] intelligenter Zeitpunkt des notify()-Aufrufs möglich
385 \item[-] der Client darf den notify()-Aufruf nicht vergessen
386 \end{itemize}
411 \newpage
412 \section{Zusammenfassung}
413 %\textbf{Zusammenfassend}
414 \paragraph{Zusammenfassung}
415 \begin{itemize}
416 \item Menschen denken basierend auf der Realität
417 \item deshalb Design Patterns auf Realität zurückführen
418 \item Patterns anwenden weil man es in der Realität auch so machen würde
419 \end{itemize}
425 Erklaerung des Vorgehens
426 Frage: war es erfolgreich?
427 \textbf{}
429 \paragraph{}
434 \section{Abschließend}
435 \paragraph{Verwendete Software}
436 \begin{itemize}
437 \item Debian GNU/Linux
438 \item \LaTeX-Beamer und \texttt{pdflatex}
439 \item Vim
440 \item qiv und ImageMagick
441 \item Mercurial
442 \end{itemize}
445 \paragraph{}
446 \vspace{3ex}
447 \centerline{\textbf{Danke für eure Aufmerksamkeit}}
456 \appendix
458 \section{Code}
459 \textbf{Code? --- Nein, kein Code!}
460 \paragraph{Denn}
461 \begin{center}
462 \textbf{ Implementierungen sind Schall und Rauch,\\
463 Konzepte dagegen bleiben bestehen! }
464 \end{center}
467 \vspace{4ex}
468 {\scriptsize
469 \paragraph{}
470 \textit{ Beispiel-Implementierung in der Ausarbeitung. }
472 }
484 \end{document}